(c) Thilo Ross

Liebe Freundinnen und Freunde des KlangForum Heidelberg,

viele wunderbare Projekte liegen in diesem Jahr bereits hinter uns – zuletzt die tolle Zusammenarbeit mit dem Gürzenich Orchester in Köln unter François Xavier Roth oder die Fortsetzung unserer Reihe „Musik im Kontext“ zum Thema Bernd Alois Zimmermann.

Im November finden jetzt gleich fünf Projekte in vier Städten und drei Ländern statt: Wir sind erstmals zu Gast bei der „Gesellschaft für Neue Musik in Mannheim“ (09.11./Reiss-Engelhorn Museum), schließen die Finissage der Ausstellung „Facetten des Erinnerns“ in Heidelberg (10.11./Alte Aula der Universität), sind Teil der „Tage für Neue Musik“ der Stadt Zürich (15.11./ZKO-Haus), eröffnen unsere neue Reihe „Sternbild: Mensch“ (16.11./Haus der Astronomie in Heidelberg) und konzertieren gemeinsam mit dem oenm (Österreichisches Ensemble für Neue Musik) in Salzburg (17.11./Solitär).

@ Gesellschaft für Neue Musik Mannheim

09. November 2018, 20:00 Uhr
Florian-Waldeck-Saal, Mannheim

Das KlangForum Heidelberg ist mit seinen Vokal- und Instrumentalensembles nicht nur regelmäßig Gast internationaler Festivals und Konzertveranstalter, sondern auch in der Metropolregion Rhein-Neckar fester Bestandteil der Neuen Musik-Szene. Erstaunlich, dass die Ensembles erst jetzt erstmalig bei der Gesellschaft für Neue Musik in Mannheim gastieren.

Auf dem Programm stehen Teile aus „scriptura antiqua“ und „Engelstudien“ von José María Sanchez-Verdú sowie Kompositionen von Salvatore Sciarrino und Sätze aus „Schweigen“ von Georg Friedrich Haas. Im Florian-Waldeck-Saal der Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim kommt es außerdem zu zwei Uraufführungen: „Hermetika VII“ (Kompositionsauftrag des KlangForum Heidelberg) von Bernhard Lang und aus der Reihe „Erinnerung an Bernd Alois Zimmermann“ die Komposition „Lieber Jean“ für zwei Posaunen und zwei Stimmen von Niklas Seidl.

In Kooperation mit dem SWR Experimentalstudio.

SCHOLA HEIDELBERG
Leitung: Walter Nußbaum

Karten für die Veranstaltung erhalten Sie unter: 0621-1680150 und an der Abendkasse

@ Facetten des Erinnerns: 1968 Global – Eine Retrospektive in Heidelberg

10. November 2018
18:00 Uhr: Finissage mit musikalischer Umrahmung im Völkerkundemuseum Heidelberg.
20:00 Uhr: Konzert in der Alten Aula der Universität Heidelberg.

“Come un sasso nell’ oceano…” ist eine Passage aus den berühmten Gefängnisbriefen des italienischen Philosophen Antonio Gramsci, in der er überlegt, ob es nicht besser sei, wie ein Stein im Meer unterzugehen, zu verschwinden –  aus dem Blickfeld derjenigen, die am Ufer nach ihm suchen und durch ihr Suchen sich selbst und andere in Gefahr bringen. Vertont hat diese Zeilen der italienische Komponist Aureliano Cattaneo.
Das Finissage-Doppelkonzert zur Ausstellung Facetten des Erinnerns: 1968 Global—China und die Welt im Völkerkundemuseum Heidelberg bringt diesen und andere Texte der globalen 68er Bewegung in ihren Reflexionen durch Komponisten aus Italien, Japan und Österreich zum Klingen: die Revolution in Mao-Gedichten, Beatles-Songs, und Reportagen aus der Zeit der 68er. Das Doppel-Konzert (beginnend um 18:00 Uhr im Völkerkundemuseum und fortgesetzt um 20:00 Uhr in der Alten Aula) ist der Ausklang zur Ausstellung der chinesischen Künstler Ni Shaofeng und Deng Huaidong, die in ihren Werken Zeugnis geben über die Ereignisse dieser Zeit in China, indem sie auf unterschiedlichste Weise mit den Mitteln der künstlerischen Verfremdung kritisch das reflektieren, was festgehalten wird im (offiziellen) Gedächtnis, während anderes verschwimmt, im Nebel der Vergessenheit, oder verschwindet „wie ein Stein im Meer“.

Werke von Peter Ablinger (Mao Tse-Tung aus „Voices and Piano“), Aureliano Cattaneo („sasso nell´oceano“), Luigi Nono („diario polacco“) u.a.

Gefördert durch das Konfuzius Institut und in Zusammenarbeit mit der Universität Heidelberg – Centre for Asian and Transcultural Studies (CATS).

SCHOLA HEIDELBERG | ensemble aisthesis
Leitung: Walter Nußbaum

Tickets für diese Veranstaltung finden Sie hier.

@ Tage für Neue Musik in Zürich

15. November 2018, 19:30 Uhr
ZKO-Haus, Zürich

Das Motto der diesjährigen „Tage für Neue Musik“, dem Zürcher Festival für zeitgenössische Musik, lautet „Bekenntnisse“. Sie können weltanschaulicher, politischer, religiöser oder ästhetischer Art sein, wie in den Konzerten durch die unterschiedlichen Werke belegt wird. Die 1986 gegründeten „Tage für Neue Musik“ werden seit 1994 von der Stadt Zürich verantwortet und finden jeweils in der ersten Novemberhälfte statt. Das diesjährige Festival dauert vom 14. bis zum 18. November und wird aus Anlass des 150jährigen-Jubiläums des Tonhalle-Orchesters und des 25jährigen Jubiläums des Collegium Novum von diesen beiden Institutionen kuratiert.
Das KlangForum Heidelberg wird hier am 15. November mit einem Konzert vertreten sein. Auf dem Programm stehen Werke von Luigi Nono („diario polacco N. 2″), Georg Friedrich Haas (aus „Schweigen“), José María Sánchez-Verdú („scriptura antiqua“ u.a.) sowie das Werk „sasso nell´ oceano“ von Aureliano Cattaneo für acht Sänger und Kontrabass, uraufgeführt letzten Herbst beim DIKTATUREN Festival des KlangForum Heidelberg.
Mit der Uraufführung von „cubic relationship“ (für Stimmen und Harfe in mikrotonaler Stimmung) erklingt zudem ein neues Werk von Caspar Johannes Walter, einem der führenden Exponenten mikrotonaler Verfeinerung.

In Kooperation mit dem SWR Experimentalstudio.

SCHOLA HEIDELBERG | ensemble aisthesis
Leitung: Walter Nußbaum

Tickets für diese Veranstaltung finden Sie hier.

@ Sternbild: Mensch I – Auftakt zur sechsteiligen Konzertreihe des KlangForum Heidelberg

 

16. November 2018, 20:00 Uhr
Haus der Astronomie Heidelberg, Königstuhl

Schon von jeher hat des Menschen Bild vom Kosmos eine doppelte Perspektive: die des Blickes wie die der Projektion. Den beobachtbaren Himmelsveränderungen, dokumentiert seit Pythagoras, gelten die ältesten Spekulationen menschlicher Forschung. Schon in vorsokratischer Zeit wurden mit denselben einfachen „harmonischen“ Zahlenverhältnissen Planeten und ihre Bahnen ebenso dargestellt wie die musikalischen Zusammenklänge und Intervalle.
Das Projekt findet erstmalig in Zusammenarbeit des KlangForum Heidelberg mit dem Heidelberger Max-Planck-Institut für Astronomie (MPIA) statt, die es ermöglicht, Idee, Form und Ort der Veranstaltung angemessen „harmonisch“ zu verbinden: das 2011 auf dem Königstuhl entstandene Haus der Astronomie enthält neben Forschungslaboren auch einen Hörsaal mit Kuppelprojektion. Normalerweise zur Popularisierung astronomischer Forschung und zum Austausch innerhalb der Forschungs-Community genutzt, öffnet sich dieser außergewöhnliche Raum in „Sternbild: Mensch“ der interdisziplinären und künstlerischen Interaktion mit der Neuen Musik.
Auftakt dieser vom KlangForum Heidelberg neu eingeführten Konzertreihe bildet das Konzert am 16. November, für welches das KlangForum zwei Kompositionen in Auftrag gegeben hat. Die Werke von Bernhard Lang („Hermetika VII“), Matthias Ockert u.a. werden innerhalb der Konzertveranstaltung mit Wortbeiträgen (naturwissenschaftlicher, philosophischer und poetischer Art), Projektionen und mit exemplarischen Vokalwerken der Renaissance verknüpft und ermöglichen so eine direkte Kontextualisierung der gehörten Werke.

Werke von Matthias Ockert, Bernhard Lang sowie Schütz, Maderna, Stockhausen u.a.

Anfahrt: Sie erreichen das „Haus der Astronomie“ mit der Bus-Linie 30 von der Peterskirche (Abfahrt: 19:27 Uhr) zum Haus der Astronomie (Ankunft: 19:40 Uhr). Für die Rückfahrt werden Ruf-Taxen der RNV auf Wunsch bestellt.

SCHOLA HEIDELBERG | ensemble aisthesis
Leitung: Walter Nußbaum

Tickets für diese Veranstaltung finden Sie hier.

Das Projekt wird gefördert durch die Klaus Tschira Stiftung, den Innovationsfonds Kunst, das Projekt „Tor 4“ der BASF SE sowie dem KulturLabHD der Stadt Heidelberg.

@ Salzburg mit dem oenm

17. November 2018, 19:30 Uhr
Universität Mozarteum Solitär, Salzburg

18:45 Uhr: Einführung mit Ekkehard Windrich und Gottfried Michael Koenig.

Im Zentrum des ersten Zykluskonzerts des oenm stehen vier Großmeister des 20. Jahrhunderts, die das zentrale Gestaltungsprinzip der europäischen Musikgeschichte in jeweils eigener und markanter Weise aktualisiert und erweitert haben: den Kontrapunkt.

Gottfried Michael Koenig, einer der bedeutendsten Pioniere der elektroakustischen und algorithmischen Musik, ist zweifach vertreten: zum einen mit der Uraufführung von „Einwürfe“, eines instrumentalen Ensemblestücks, zum anderen mit einem elektroakustischen Pionierwerk der 1960er Jahre.

Das Denken in musikalischen Algorithmen, weit entfernt von ungelenken Gehversuchen künstlicher Intelligenz unserer Tage, fußt auf musikalischen Prinzipien, die sich durch alle geschichtlichen Brüche hindurch erhalten haben. Koenig befindet sich damit bei aller Eigenständigkeit in einer Entwicklungslinie, für die Edgard Varèse die Weichen stellte und für die Iannis Xenakis ein hervorragender Repräsentant war.

Bernd Alois Zimmermann dürfte seine Rolle als großer und tragischer Einzelgänger der Nachkriegszeit dem Umstand zu verdanken haben, dass seine Musik zwar weit in die Zukunft verwies, aber gleichzeitig mit außergewöhnlicher Intensität der Geschichte verpflichtet blieb. Am Ausgangspunkt dieser Geschichte steht die mittelalterliche Vokalpolyphonie. Johannes Ockeghems „Missa Prolationum“ aus dem 15. Jahrhundert mit ihren hochkomplexen Kanons darf dabei außerdem als früher Vorläufer algorithmischer Musik aufgefasst werden. Die zweite Uraufführung des Abends, Ekkehard Windrichs „Vermächtnis und Unvermögen“, greift diesen Gedanken auf, in einer elektroakustischen Bearbeitung von Ockeghems Messe für analoges Modularsystem.

Werke von Gottfried Michael Koenig, Edgard Varèse, Iannis Xenakis, Bernd Alois Zimmermann, Johannes Ockeghem und Ekkehard Windrich.

oenm (österreichisches ensemble für neue musik)
SCHOLA HEIDELBERG

Juliane Dennert/ Peyee Chen/ Jörg Deutschewitz / Luciano Lodi
Leitung SCHOLA HEIDELBERG I Walter Nußbaum

Tickets für diese Veranstaltung finden Sie hier.

Jetzt schon vormerken

Weihnachtskonzerte

Freitag, 14.12.2018 | Peterskirche, Heidelberg
20:00 Uhr | Konzert I

Samstag, 15.12.2018 | Stadtkirche, Durlach
19:30 Uhr | Konzert II

Sonntag, 16.12.2018 | Johanniskirche, Mannheim
17:00 Uhr | Konzert III

SCHOLA HEIDELBERG | aisthesis consort
Leitung | Walter Nußbaum


Sterbild: Mensch II
Konzerte der Reihe Sterbild: Mensch

Samstag, 01.02.2018 I Planetarium Mannheim
20:00 Uhr I Konzert

Sonntag, 02.02.2018 I Heidelberg
20:00 Uhr I Konzert

Werke von Casper Johannes Walter (UA), Martin Messmer (UA), u.a.

SCHOLA HEIDELBERG I ensemble aisthesis
Leitung I Walter Nußbaum


Musik im Kontext: Film II – „A Clockwork Orange“
Fortsetzung der Reihe: Musik im Kontext

Donnerstag, 07.03.2018  I BETRIEBSWERK Heidekberg  I 20:00 Uhr

Gäste: Jan Harlan (Produzent von Stanley Kubrick) & Hinrichs Alpers (Klavier)


Weitere Informationen finden Sie wie immer rechtzeitig hier:

Homepage KlangForum e.V.
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Das KlangForum Heidelberg e.V. wird institutionell gefördert vom Kulturamt der Stadt Heidelberg
und dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.

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Nov. 2018 | Heidelberg, Allgemein, Feuilleton, InfoTicker aktuell, Junge Rundschau, Senioren | Kommentieren