Der Sachverständigenrat hat sein jährliches Gutachten veröffentlicht, das eine wissenschaftlich fundierte Analyse darüber liefert, wie sich die Integration im Sinne chancengleicher Teilhabe in zentralen gesellschaftlichen Bereichen (z. B. Arbeitsmarkt, Bildung) entwickelt und wo weiterhin Handlungsbedarf besteht.
Für dies Gutachten wird alle zwei Jahre ein Integrationsbarometer erhoben, mit dem das Integrationsklima in der Gesellschaft gemessen wird. Im Themenfeld Migration werden insbesondere Entwicklungen der Zuwanderungssteuerung und Perspektiven der Migration auch im internationalen Vergleich untersucht. Auf der Grundlage wissenschaftlicher Analysen entwickelt das unabhängige Expertengremium Bewertungen und Handlungsempfehlungen in den Themenfeldern Integration und Migration. Hauptziele des Jahresgutachtens sind die kritische Politikberatung und -begleitung sowie die sachliche Information der Öffentlichkeit.
Jahresgutachten 2018
Im Jahresgutachten 2018 lotet der Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration aus, welche gesetzgeberischen Möglichkeiten bestehen, um Migration zu steuern und die gesellschaftliche Teilhabe aller zu fördern. Er fasst die bestehende Gesetzeslage auf nationaler und EU-Ebene zusammen und weist auf politische Handlungsfelder sowie Grenzen der Gestaltung hin. So schlägt der SVR etwa vor, im Rahmen eines Einwanderungsgesetzbuchs beruflich qualifizierten Fachkräften die Zuwanderung zu erleichtern. Für den Bereich Integration rät der SVR, Integration als Querschnittsaufgabe zu verstehen. Gut angepasste Regelsysteme versprechen mit Blick auf die Teilhabe breitere Wirkung als spezielle Integrationsmaßnahmen. Darüber hinaus empfiehlt der SVR, ein Integrationsmonitoring gesetzlich zu verankern, die Ressorts besser zu koordinieren und die Kommunen bei ihrem erfolgreichen Einsatz für Integration stärker zu unterstützen. Letztere sollten zudem ihre Integrationsmaßnahmen stärker aufeinander abstimmen.
PUBLIKATIONEN
Integrationsbarometer 2018
Methodenbericht zum Integrationsbarometer 2018
INFOGRAFIKEN
Integrationsbarometer 2016
Für das Integrationsbarometer 2016 wurden erneut Einschätzungen zum Integrationsklima in Deutschland erhoben. Darüber hinaus wurde auch ermittelt, welchen Stellenwert einzelne Kriterien wie etwa die Geburt in Deutschland oder die deutsche Staatsangehörigkeit für die Zugehörigkeit zur Gesellschaft in Deutschland haben. Weitere Inhalte des Integrationsbarometers 2016 sind z. B. die Akzeptanz religiöser Vielfalt in Deutschland und Fragen zum Thema Flucht und Asyl.
Das SVR-Integrationsbarometer belegt, dass das Integrationsklima in Deutschland anhaltend stabil ist. Dabei wird deutlich: Je häufiger soziale Kontakte zwischen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund sind, desto besser wird das Integrationsklima bewertet. Deutlich wird auch, dass die Mehrheit der Befragten ausschließende Kriterien wie Geburt im Land oder Besitz der deutschen Staatsangehörigkeit als Kriterium für Zugehörigkeit ablehnt. Als wichtig für die Zugehörigkeit wird hingegen Erwerbstätigkeit angesehen. Bei der Akzeptanz des Islam zeigt sich ein ambivalentes Bild: Zwar gibt es hohe Zustimmung zur Einführung eines islamischem Religionsunterrichts an staatlichen Schulen; die Aussage, dass der Islam ein Teil Deutschlands ist, wird dagegen mehrheitlich abgelehnt.
Die telefonische Befragung von rund 5.400 Personen mit und ohne Migrationshintergrund wurde bundesweit durchgeführt. Das Integrationsbarometer 2016 ist repräsentativ für die Bevölkerung mit und ohne Migrationshintergrund sowie für die einzelnen Herkunftsgruppen.
PUBLIKATIONEN
Integrationsbarometer 2016 (Auszug aus dem Jahresgutachten)
Handout: Ergebnisse des Integrationsbarometers 2016
Methodenbericht zum Integrationsbarometer 2016
INFOGRAFIKEN
- Integrationsklima in den Teilbereichen (nach Herkunftsgruppen)
- Insgesamt fühle ich mich zur Gesellschaft in Deutschland dazugehörig (nach Herkunftsgruppen der Befragten)
- Insgesamt fühle ich mich zur Gesellschaft in Deutschland dazugehörig (nach Religionshintergrund und Generationenzugehörigkeit)
- Der Islam ist ein Teil Deutschlands (nach Herkunftsgruppen)
- Islamischer Religionsuntericht sollte ein wählbares Unterrichtsfach an Schulen sein
- Akzeptanz eines Moscheebaus in der Wohngegend
WEITERE INFORMATIONEN
- Jahresgutachten 2016
- Einschätzungen und Haltungen der Bevölkerung zu Asylbewerbern (Zusatzauswertung des SVR-Integrationsbarometers 2016)
- Zugehörigkeitskriterien zur Gesellschaft im Einwanderungsland Deutschland (Handout Integrationsbarometer 2016)
Integrationsbarometer 2014
Für das Integrationsbarometer 2014 wurden Einschätzungen und Bewertungen u.a. zum Integrationsklima in Deutschland, zur interkulturellen Öffnung im öffentlichen Dienst und zu Diskriminierungserfahrungen erhoben. Erstmals wurde im Rahmen des Integrationsbarometers nach Einstellungen zur institutionellen Gleichstellung des Islam und zu religiöser Vielfalt gefragt. Die telefonische Befragung von rund 5.660 Personen mit und ohne Migrationshintergrund wurde in den Regionen Rhein-Ruhr, Stuttgart, Rhein-Main, Berlin-Brandenburg und Halle-Leipzig durchgeführt. Das Integrationsbarometer 2014 ist repräsentativ für die Bevölkerung mit und ohne Migrationshintergrund in den genannten Regionen.
Das SVR-Integrationsbarometer zeigt weiterhin ein pragmatisch-positives Integrationsklima. Ein weiteres Ergebnis: Die Befragten befürworteten mehrheitlich eine Gleichbehandlung von Christentum und Islam. Einer Sonderbehandlung wie die Befreiung vom Sport- bzw. Schwimmunterricht aus religiösen Gründen begegneten sie aber mit Skepsis.
PUBLIKATIONEN
Integrationsbarometer 2014 (Auszug aus dem Jahresgutachten Jahr 2014)
INFOGRAFIKEN
- Zustimmung zur Aussage, dass der Islam ein Teil Deutschlands ist
- Zustimmung zur Aussage, dass…(Aussagen zu islamischem Religionsunterricht, islamischer Theologie an Universitäten, Befreiung vom Schwimm- oder Sportunterricht aus religiösen Gründen, Kopftuch an staatlichen Schulen)
- Zustimmung, dass in verschiedenen Berufsgruppen mehr Zuwanderer eingestellt werden sollten
- Wunsch nach mehr Zuwanderung von Hochqualifizierten aus Drittstaaten nach Herkunftsgruppen der Befragten