Diese Nachricht sorgt für Erleichterung und Zuversicht bei der Geschäftsleitung und den Mitarbeitern. Demnach beabsichtigt die Dr. Haas Mediengruppe, zu der u.a. auch der Mannheimer Morgen gehört, alle Anteile vom bisherigen Alleingesellschafter Bert Siegelmann zu übernehmen. Am 25. Oktober 2018 hat die Geschäftsleitung der Rhein-Neckar Fernsehen GmbH (RNF) beim Amtsgericht Mannheim den Insolvenzplan eingereicht. Wenn die Gläubiger dem Insolvenzplan zustimmen, steht der Zukunftslösung des Regionalsenders durch den neuen Investor nichts mehr im Wege. Die RNF hatte Anfang Juli 2018 den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt, da es nach dem Verlust des Produktionsauftrags für das RTL Regionalfenster in Zahlungsschwierigkeiten geraten war.

Zukunftslösung für Fernsehsender kurz vor der Ziellinie
Den Insolvenzplan hatte die Eigenverwaltung mit den Sanierungsexperten der Kanzlei Papst Lorenz + Partner, Mannheim und dem vom Amtsgericht bestellten vorläufigen Sachwalter, Rechtsanwalt Tobias Wahl von anchor Rechtsanwälte aus Mannheim erarbeitet und abgestimmt. Das Sanierungskonzept und der Insolvenzplan sehen eine deutliche Kostenreduzierung infolge eines erheblichen Mitarbeiterabbaus und einen entsprechenden Gläubigerverzicht vor. In Folge dessen wird die Fortführung des 24-Stunden-Fernsehsenders bei Erhalt von über 30 Arbeitsplätzen ermöglicht. Die Dr. Haas Mediengruppe hat als Investor zur Umsetzung des Insolvenzplanes bereits erhebliche Finanzmittel zur Verfügung gestellt.
Sendelizenz und Sendeumfang bleiben erhalten
„Mit Blick auf die Herausforderungen für alle Mediengattungen ist eine gemeinsame Zukunft mit der Dr. Haas Mediengruppe ein guter Weg für RNF“ sagt Bert Siegelmann, der das Unternehmen  seit 1994 geführt hat und ihm als Berater verbunden bleibt: „RNF als das lizenzierte, tagesaktuelle Fernsehen für die Metropolregion Rhein-Neckar wird so seinen Informationsauftrag nach über 32 Sendejahren seit Gründung auch weiter nachkommen können.
“Restrukturierung ermöglicht positive Perspektive
Der von der Geschäftsleitung gemeinsam mit dem Betriebsrat vereinbarte Interessenausgleich und Sozialplan sieht vor, dass der private Fernsehsender bis Ende Januar 2019 die Belegschaft um 11 Stellen reduziert. Gleichwohl wird RNF sein Programm im gewohnten Umfang sowie wie bisher Dienstleistungen im Bereich Video- und Eventproduktion anbieten. „Die Grundlage für den Erhalt der Leistungsfähigkeit haben wir bereits seit 2016 mit einem umfassenden Innovationsprozess geschaffen“, sagt Ralph Kühnl, der RNF nach dem Ausscheiden von Bert Siegelmann als alleiniger Geschäftsführer vorstehen soll.
Sachwalter Tobias Wahl strebt die Aufhebung des Verfahrens durch das Amtsgericht Mannheim bis Ende des Jahres an. „Alle Beteiligten haben in den zurückliegenden Wochen sehr konstruktiv an dem jetzt vorliegenden Lösungsvorschlag gearbeitet, sodass das Verfahren sogar schneller als ursprünglich veranschlagt zu einem positiven Ende kommen könnte.“
Okt. 2018 | Heidelberg, Politik, Metropolregion Rhein-Neckar | Kommentieren