Sie sind die größten Raubkatzen der Erde und verkörpern Kraft und Eleganz: die Tiger. Für Zoobesucher bietet sich am Sonntag, 29. Juli 2018, eine gute Gelegenheit, mehr über diese faszinierenden Tiere zu erfahren. Mit dem Aktionstag rufen Artenschützer weltweilt dazu auf, sich für den Schutz der Tiger einzusetzen und über die Bedrohungen zu informieren. Der Zoo Heidelberg beteiligt sich mit einer Informations- und Mitmachveranstaltung: Von 13.00 Uhr bis 16.30 Uhr erhalten Zoobesucher am Raubtierhaus spannende Infos rund um die bedrohten Raubkatzen.
Vor rund 100 Jahren streiften noch mehr als 100.000 der anmutigen Tiere mit dem typischen Streifenmuster auf goldgelbem bis rotbraunen Fell durch die Wälder Asiens – heute leben weniger als 4000 Tiere in diesem Gebiet. Durch Lebensraumzerstörung, Wilderei und illegalen Handel mit Tigerprodukten für die traditionelle chinesische Medizin nimmt der Bestand der Tiger in freier Wildbahn immer weiter ab. Von einst neun verschiedenen Unterarten leben heute nur noch sechs: Amur-Tiger, Südchinesische Tiger, Indonesische Tiger, Sumatra-Tiger, Königstiger und Malaysische Tiger; alle gelten laut der Roten Liste der IUCN als „stark gefährdet“ oder „vom Aussterben bedroht“. Javatiger, Balitiger und Kaspische Tiger sind bereits ausgestorben.
Beim Thementag Tiger am Sonntag, 29. Juli 2018, erwartet die Zoobesucher ein abwechslungsreiches Programm am Raubtierhaus. Von 13.00 Uhr bis 16.30 Uhr gibt es an einem Infostand mit viel Anschauungsmaterial Wissenswertes rund um Tiger zu entdecken. Im Rahmen von Zuchtprogrammen, bei denen wissenschaftliche geführte Zoos gemeinsam für den Arterhalt zusammenarbeiten, finden immer wieder Tiertransporte statt. Wie solch ein Transport vorbereitet und durchgeführt wird, können die Zoobesucher anhand einer echten Tiger-Transportbox erfahren. Große und kleine Zoobesucher sind herzlich dazu eingeladen, einmal die Perspektive zu wechseln und selbst in die Transportbox zu krabbeln. Wer sich traut, erhält sogar eine kleine Belohnung …
Wie sorgen die Tierpfleger für mehr Abwechslung im Gehege? Mit welchen Materialien spielen die Tiger besonders gerne? Und wie geschickt sind Tiger mit ihren Pranken? Antworten auf diese und weitere Fragen gibt es um 13.00 Uhr bei einer Sprechstunde mit den Tierpflegern zum Thema Tierbeschäftigung. Anschließend dürfen Zoobesucher selbst aktiv werden: Sie basteln aus unterschiedlichen Materialien gemeinsam mit den Tierpflegern Beschäftigungsmaterial für die Tiger, das dann im Innengehege der Tiger verteilt wird.
Einen eindrucksvollen Abschluss findet der Aktionstag mit der Raubtierfütterung um 16.30 Uhr. Die beiden Sumatra-Tiger im Zoo Heidelberg, Karis und Tebo, lassen sich gut dabei beobachten, wie sie mit kräftigen Bissen ihre Ration Fleisch verzehren. Das Gebiss eines Tigers ist dafür optimal angepasst: Während die langen Fangzähne im Ober- und Unterkiefer zum Festhalten der Beute dienen, reißen sie mit ihren scharfen Reißzähnen seitlich im Kiefer das Fleisch in kleine Stücke. Von ihrer Beute bleibt am Ende nicht viel übrig, letzte Fleischreste schaben Tiger mit ihrer langen, rauen Zunge vom Knochen ab.
Wer am Tag des Tigers nach einem ausgiebigen Rundgang selbst eine kleine Stärkung benötigt, ist bei den Tiergartenfreunden Heidelberg gut aufgehoben: An der Förderhütte beim Spielplatz gibt es von 10.00 bis 17.00 Uhr frische Waffeln.