Wie sieht die digitale Zukunft in der Bildung aus? Dieser Frage geht die Landesregierung Baden-Württemberg mit Unterstützung der Stadt Heidelberg bei einer hochkarätig besetzten Veranstaltung am 4. Juli 2018 in Heidelberg nach. Beim „Festival für digitale Bildung“ in der Halle 02 werden neben Heidelbergs Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner unter anderem Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Innen- und Digitalisierungsminister Thomas Strobl, Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann, Wissenschaftsministerin Theresia Bauer und Landwirtschafts- und Verbraucherschutzminister Peter Hauk über digitale Bildung sprechen. Daneben nehmen Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Forschung und Medien teil. Alle verfügbaren 1.200 Teilnehmerplätze für Bürger waren schnell ausgebucht. Eine Anmeldung ist nicht mehr möglich.„Wir freuen uns sehr, dass das Festival für digitale Bildung der Landesregierung in Heidelberg stattfindet. Das zeigt die hohe Wertschätzung für Heidelberg als bundesweite Vorreiterstadt bei der digitalen Entwicklung. Im Bereich der Bildung bieten digitale Technologien viele Möglichkeiten für die Zukunft – zum Beispiel können sie Schülerinnen und Schüler beim Lernen unterstützen und ihnen den Zugang zu Lehrmitteln erleichtern. Diese Potenziale gilt es auszuschöpfen und zugleich Kinder und Jugendliche frühzeitig auf eine immer stärker digitalisierte Welt vorzubereiten und ihnen die nötigen Kompetenzen zu vermitteln“, sagt Heidelbergs Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner.

Bei der Veranstaltung wird unter dem Motto „Bildung ist Zukunft und Zukunft ist digital“ ein Blick auf die Chancen digitaler Technologien in der Bildungslandschaft geworfen. Geplant sind unter anderem digitale Lehr- und Lernräume, Diskussionen, Workshops und eine Bildungsboutique mit innovativen Projekten und Good-Practice-Beispielen aus Baden-Württemberg – darunter die von Stadt und Stadtwerke Heidelberg gegründete Digital-Agentur Heidelberg GmbH: Als Entwicklungsgesellschaft vernetzt sie Akteure vor Ort und arbeitet an der Umsetzung einer intelligenten Stadt der Zukunft. Das Festival ist der Auftakt einer Veranstaltungsreihe der Landesregierung zu zentralen Themen der Digitalisierungsstrategie digital@bw.

Digitale Zukunftskommune Heidelberg

Heidelberg geht als Modellkommune in Baden-Württemberg bei der Entwicklung neuer digitaler Serviceangebote voran: Die Stadt ist im Mai 2018 beim Landeswettbewerb „Digitale Zukunftskommune@bw“ als Leuchtturmprojekt ausgezeichnet worden. Damit verbunden ist eine Förderzusage von 880.000 Euro. Heidelberg plant gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft die Entwicklung und Einführung der Multiplattform „MAsH“, die den Bürgerinnen und Bürgern innovative Serviceangebote bietet. Die Plattform soll auf andere Kommunen übertragbar sein.

Heidelberg wird zudem neuer Standort eines regionalen Digitalisierungszentrums in Baden-Württemberg: Das Wirtschaftsministerium fördert das Projekt „Digital Hub kurpfalz@bw“ der Stadt gemeinsam mit vielen weiteren Partnern mit einer Million Euro. Im Heidelberg Innovation Park (HIP) auf der Konversionsfläche Patton Barracks soll mit dem Hub eine neue regionale Anlaufstelle und ein Treiber im Bereich Digitalisierung entstehen. Geplant sind lokale Begegnungsstätten und Treffpunkte, digitale Räume und Plattformen zum Austausch sowie digitale und analoge Veranstaltungsformate.

Die digitalen Projekte der Stadt Heidelberg sind vielfältig –
hier eine Auswahl:

WLAN „Heidelberg4you“: An mehr als 180 öffentlichen Standorten in Heidelberg erhalten Nutzer dank einer Kooperation von Stadt und Universität eine Internet-Verbindung. Damit verfügt Heidelberg über eines der größten öffentlichen und kostenfreien WLAN-Netze in Deutschland.
Breitbandausbau: Die Versorgung mit schnellem Internet ist grundsätzlich Aufgabe der Privatwirtschaft. Die Stadt Heidelberg darf nur im Ausnahmefall in einem Gebiet den Breitbandausbau fördern und koordinieren. Die Stadt wird „weiße Flecken“ – Gebiete, in denen in den kommenden drei Jahren kein Ausbau durch die Privatwirtschaft auf mindestens 30 Mbit/s vorgesehen ist – an Breitband anbinden. Bund und Land fördern den Ausbau mit rund 5,3 Millionen Euro.
#HolDenOberbürgermeister: Das mehrfach preisgekrönte Portal bietet eine moderne Bürgerbeteiligung. Interessierte haben die Möglichkeit, online Projekte ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken. Bei entsprechender Stimmzahl erhalten Sie Besuch von Oberbürgermeister Prof. Würzner. Über den innovativen Ansatz erreicht die Stadt ganz neue, junge Zielgruppen.
Verkehr: Fast 850.000 Euro Fördermittel erhalten die Stadt Heidelberg, die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) und der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) vom Bund für die Digitalisierung der Verkehrssysteme. Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen erstellen zurzeit einen Masterplan, um Maßnahmen zur Luftreinhaltung zu verankern.
Routenplanung für Mobilitätseingeschränkte: Nutzerinnen und Nutzer erfahren künftig digital, wie sie barrierefrei von einem Ort an den anderen kommen. Seit Dezember 2017 arbeitet die Stadt in Kooperation mit dem Bereich Geoinformatik (GIScience) des Geographischen Instituts der Universität Heidelberg und weiteren Partnern an der Umsetzung.
Digitale Bauakte: Bauherren, Architekten und Fachämter können seit Ende 2017 digital auf städtische Bauakten zugreifen. Jeder verfügt dabei über individuelle Lese- und Schreibrechte.
„App“solut clever: Mit dem städtischen Medienbildungsangebot werden Schüler in ganz Heidelberg für einen verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien fit gemacht.
Mobiles Medien- und Digitallabor: Die digitalen Vorteile sollen in den Stadtteilen, in Kindergärten, Schulen und auch Seniorenwohnheimen aufgezeigt und für jedermann erlebbar gemacht werden.
Intelligenter Winterdienst („WinterSMART“): Sensoren sollen künftig frühzeitig die Gefahr von Glätte auf Straßen und Brücken identifizieren, womit der Winterdienst zielgerichteter eingesetzt werden kann. Der Füllstand von Salzsilos wird digital erfasst. Dadurch steigert sich die Qualität des Winterdienstes und auch die Sicherheit wird verbessert.

Digitalisierung zum Anfassen:
Hackathon zu Sensoren und Daten

Vom 20. bis zum 22. Juli 2018
treffen sich etwa 60 Studierende und Berufserfahrene zum Sensors & {data} | Hackathon in Heidelberg.
Unterstützt von Branchenexperten und Mentoren entwickeln sie ein Wochenende lang
gemeinsam Ideen und Prototypen für digitale Produkte und Dienstleistungen.

„Viele reden über Digitalisierung, die Blockchain oder das Internet der Dinge, aber die meisten haben nur eine vage Idee davon, was das wirklich ist“, erklärt Thomas Prexl, Geschäftsführer der Heidelberg Startup Partners und einer der Organisatoren des Sensors & {data} | Hackathon, der vom 20. bis zum 22. Juli 2018 im Turm der SRH Hochschule Heidelberg stattfindet. Das Kunstwort Hackathon setzt sich aus „hacken“ und „Marathon“ zusammen, und genau darum geht es bei der Veranstaltung: Über 50 Stunden lang tüfteln Studierende und Berufserfahrene aus unterschiedlichen Fachbereichen an IT-Lösungen für reale Herausforderungen.

Die Aufgaben kommen von Industrieunternehmen, Forschungseinrichtungen oder den Teilnehmern selbst. Im Mittelpunkt steht die praktische Anwendbarkeit: Wie können Sensoren eine Stadt „intelligent“ machen? Wie kann die Blockchain-Technologie den Umgang mit Patientendaten verbessern? Welche Erkenntnisse kann man aus Umgebungsgeräuschen gewinnen? „Mit unserem Hackathon geben wir den Teams die Möglichkeit, Ideen und Prototypen für digitale Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln und in einem innovativen Umfeld die Chancen und Risiken der Digitalisierung zu erleben“, sagt Bernhard Küppers, Leiter des Gründer-Instituts der SRH Hochschule Heidelberg und aktiver Business Angel. Bei der Abschlussveranstaltung am Sonntag zeichnet eine Jury die besten Ergebnisse aus: Jeweils 1.000€ gibt es für die beste technische Ausführung, das beste Geschäftsmodell und die nutzerfreundlichste Lösung.

Damit die Teilnehmer an dem Wochenende zu Ergebnissen kommen, werden sie von 20 IT-Spezialisten, Wissenschaftlern, Rechtsanwälten und Investoren unterstützt. Den Teams stehen außerdem 3D-Drucker und ein Elektroniklabor zur Verfügung. Für entspannte Pausen sorgt ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm: Das Mittagessen kommt aus wechselnden Foodtrucks, am Abend wird regionales Craftbeer ausgeschenkt und in der Nacht hüllt ein DJ die Szene in entspannte Klänge.

Der Sensors & {data} | Hackathon ist eine gemeinsame Veranstaltung der Heidelberg Startup Partners, des Gründer-Instituts der SRH Hochschule Heidelberg und des Technologieparks Heidelberg. Ermöglicht wird die Veranstaltung durch das Sponsoring des Medizintechnikunternehmens B.Braun, der Pepperl+Fuchs-Tochter NeoCeption und der Rechtanwaltsgesellschaft SZA Schilling, Zutt & Anschütz.

Terminhinweis:

Sensors & {data} | Hackathon
20. bis 22. Juli 2018
SRH Hochschule Heidelberg
Ludwig-Guttmann-Straße 6
69123 Heidelberg

Weitere Informationen und Anmeldung
www.sensorsanddata.tech.
Die Anzahl der Teilnehmer ist limitiert.

 

Jul 2018 | Heidelberg, Junge Rundschau | Kommentieren