Farbaufnahme des zentralen Bereichs von W49. Der massereiche Stern W49nr1 ist mit einem weißen Pfeil gekennzeichnet. (J, H, Bracket Gamma).

Die Entdeckung eines neuen, sehr massereichen Sterns ist für Astronomen aus mehreren Gründen spannend.
Solche Sterne mit mehr als hundert Mal der Masse unserer Sonne bergen nach wie vor einiges an Rätseln: Im Vergleich mit der Sonne sind sie sehr kurzlebig (einige Millionen Jahre im Vergleich mit den 10 Milliarden Jahren der Sonne) und unter anderem deshalb sehr selten.
Unter den Milliarden von Sternen, die Astronomen erfasst und untersucht haben, fallen nur wenige  in diesen Massenbereich – die meisten davon kennt man erst seit einigen Jahren.

Diese Themen stehen im Mittelpunkt eines Hengstberger-Symposiums an der Heidelberger Ruperto Carola. Dabei stehen insbesondere Computer-Simulationen, mit denen Ursprung und Aufbau von Galaxien wie der Milchstraße untersucht werden können. Die Veranstaltung mit dem Titel „The Multi-Scale Physics of Star Formation and Feedback during Galaxy Formation“ findet vom 25. bis 29. Juni 2018 im Internationalen Wissenschaftsforum der Universität Heidelberg statt. Erwartet werden mehr als 40 Forscher aus neun Ländern. Durchgeführt wird das Symposium von Dr. Diederik Kruijssen, der am Astronomischen Rechen-Institut forscht.
„Die Beschreibung der Sternentstehung in großräumigen kosmologischen Simulationen zu verbessern, stellt derzeit eine der größten Herausforderungen astrophysikalischer Forschung dar“, betont Dr. Kruijssen. Während des Hengstberger-Symposiums werden sich Wissenschaftler aus den Bereichen astronomische Beobachtung, Theorie und Simulation unter anderem mit der Frage beschäftigen, wie sich diese Abläufe funktional beschreiben lassen. Außerdem wollen die Teilnehmer erörtern, wie diese kosmologischen Computer-Simulationen mit Blick auf die nächste Generation von Großteleskopen optimiert werden können.
Diederik Kruijssen ist Leiter einer Forschungsgruppe am Astronomischen Rechen-Institut, das Teil des Zentrums für Astronomie der Universität Heidelberg ist. Der Wissenschaftler gehört zu den Hengstberger-Preisträgern im Jahr 2017. Der Klaus-Georg und Sigrid Hengstberger-Preis wird jährlich an drei Nachwuchswissenschaftler oder Wissenschaftlerteams der Universität Heidelberg vergeben. Mit der Preissumme von jeweils 12.500 Euro erhalten junge Forscherinnen und Forscher die Möglichkeit, alleine oder als Team ein interdisziplinäres Symposium im Internationalen Wissenschaftsforum durchzuführen.

Informationen auf der Tagungshomepage im Internet

Juni 2018 | Heidelberg, Allgemein, Wissenschaft | Kommentieren