Zum letzten Mal in dieser Spielzeit sind der traditionsreiche Bachchor Heidelberg (Bild: Annemone-Taake) zusammen mit dem Philharmonischen Orchester Heidelberg in der Peterskirche zu erleben und präsentieren eines der bekanntesten und am häufigsten aufgeführten Chorwerke überhaupt: Johannes Brahms »Ein deutsches Requiem“.
Sonntag 10. Juni um 19.00 Uhr, Einführung um 18.10 Uhr | Peterskirche Heidelberg
Der in Hamburg geborene deutsche Komponist, Pianist und Dirigent Johannes Brahms gilt als einer der bedeutendsten Komponisten der Musikgeschichte. Sein erstes Engagement erhielt er 1862 in Wien bei einer privaten Abendveranstaltung und stieß auf große Begeisterung – „Das ist der Erbe Beethovens!“, so die Ausrufe. Brahms selbst tat sich mit solchen Äußerungen schwer und scheute den Vergleich aus Angst nicht als ebenbürtig betrachtet zu werden.
Aus heutiger Sicht waren seine Bedenken unbegründet, denn in der Folgezeit entstanden seine berühmtesten Werke, darunter das »Deutsche Requiem«. Damit schuf er etwas, das für seine Zeit völlig neu war. Mit der Benutzung der deutschen Sprache sowie der Auswahl der Texte durchbrach er die jahrhundertealte Tradition der ausschließlichen Vertonung der lateinischen Totenliturgie. Er griff bei der Vertonung auf Bibelstellen zurück, die er selbst zusammenstellte. Dadurch handelt es sich nicht um ein christliches Requiem im herkömmlichen Sinn. Vielmehr wählte Brahms die Texte so aus, dass sie auf grenzüberschreitende Weise von Tod, Trauer, Hoffnung, Erwartung und Trost sprechen. Dadurch wird Brahmsʼ Requiem eine geistliche Komposition, die sich an alle Menschen richtet – egal, welchem Glauben sie angehören. Das Werk wurde 1868 in Bremen uraufgeführt und enthusiastisch gefeiert.
Der Bachchor Heidelberg wurde 1885 von Philipp Wolfrum „… zur Pflege ernster, namentlich geistlicher Musik …“ gegründet. 1919 übernahm Wolfrums Assistent Meinhard Poppen die Leitung, 1956 bis 1985 Erich Hübner, der dem Chor das zeitgenössische Repertoire eröffnete. Seit 1987 ist Christian Kabitz Leiter des Bachchors und führte diesen auf seine erste große Konzertreise nach Sizilien; 1991 war der Heidelberger Bachchor zu Gast beim Israel -Festival mit drei Kantatenkonzerten. 1999 besuchte der Chor die Ukraine, 2005 gastierte er sogar in Shanghai.
Die Musikalische Leitung übernimmt Generalmusikdirektor Elias Grandy. Die Heidelberger Sängerin Irina Simmes sowie der Sänger Ipča Ramanović werden den Bachchor Heidelberg solistisch begleiten. Christian Kabitz wird vor dem Konzert um 18.10 Uhr eine Einführung auf der Empore der Peterskirche geben, zu der die Zuhörer herzlich eingeladen sind.
Weitere Informationen: www.theaterheidelberg.de; 06221|5820.000