Einblicke in ihre Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Chronobiologie – der zeitlichen Organisation von biologischen Systemen – gibt Prof. Dr. Kristin Tessmar-Raible in zwei Vorträgen an der Universität Heidelberg. Die Neurobiologin vom Zentrum für Molekulare Biologie der Universität Wien ist Gastreferentin der nächsten „Bertalanffy Lecture at COS“. Dazu lädt das Centre for Organismal Studies (COS) am 19. und 20. April 2018 ein. Die Reihe wird von der Klaus Tschira Stiftung unterstützt; sie richtet sich nicht nur an Experten, sondern vor allem an Schüler, die mit renommierten Wissenschaftlern aktuelle Fragestellungen und Forschungsergebnisse aus den Lebenswissenschaften diskutieren.
Kristin Tessmar-Raible studierte Biologie an der Universität Heidelberg und wurde an der Universität Marburg im Jahr 2004 promoviert. Als Postdoktorandin war sie anschließend am European Molecular Biology Laboratory (EMBL) in Heidelberg tätig, ehe sie 2008 die Leitung einer Nachwuchsgruppe am Zentrum für Molekulare Biologie der Universität Wien übernahm und dort 2015 eine Professur erhielt. In ihrer Forschung befasst sich die Neurobiologin unter anderem mit der „inneren Uhr“ und dem Einfluss des Lichts auf das Nervensystem. Für ihre Arbeiten hat Prof. Tessmar-Raible verschiedene Förderungen und Auszeichnungen erhalten.
Ihr Vortrag „Right Timing Is Crucial in Life: Investigating Rhythms and Clocks in Biology“ am 19. April richtet sich an Schüler der Oberstufe. Im Anschluss daran stellen sich Prof. Tessmar-Raible sowie Wissenschaftler des COS in kleinen Gruppen der Diskussion mit den Teilnehmern der „Bertalanffy Lecture“. Die Veranstaltung am 20. April widmet sich dem Thema „Light and Time: How Aquatic Animals Can Inform Human Biology“ und ist für die Forscher am Wissenschaftsstandort Heidelberg reserviert. Nach dem Vortrag gibt es ebenfalls die Möglichkeit zur Diskussion und zum Wissensaustausch.
Das Centre for Organismal Studies der Universität Heidelberg – eine interdisziplinäre Einrichtung der Zoologie und der Pflanzenwissenschaften – erinnert mit der Vorlesungsreihe an Ludwig von Bertalanffy (1901 bis 1972), einen bedeutenden Biologen und Systemtheoretiker des 20. Jahrhunderts. Die „Bertalanffy Lecture“, die seit 2012 mit Förderung der Klaus Tschira Stiftung stattfindet, versteht sich als Forum für den Austausch zwischen Jugendlichen und Forschern verschiedener Disziplinen.
Die Klaus Tschira Stiftung wurde 1995 von dem Physiker Klaus Tschira (1940 bis 2015) gegründet. Die Stiftung fördert Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik sowie die Wertschätzung für diese Fächer. Das bundesweite Engagement beginnt im Kindergarten und setzt sich in Schulen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen fort. Die Stiftung setzt sich für neue Formen der Vermittlung naturwissenschaftlicher Inhalte ein. Sie unterstützt sowohl die Erarbeitung als auch die verständliche Darstellung von Forschungsergebnissen.