Auch gegen Sinti und Roma richten sich ausgeprägte Aggressionen. Sie neigten zur Kriminalität, meinen 58,5 Prozent der Deutschen. Und etwa die Hälfte der Bevölkerung ist der Ansicht, Sinti und Roma sollten aus den Innenstädten verbannt werden. Schwule und Lesben sind ebenfalls Zielscheibe solcher Abwertungen.
Diese Ressentiments gegen einzelne gesellschaftliche Gruppen haben deutlich zugenommen in den vergangenen Jahren. Zugleich bewegen sich „klassische“ rechtsextreme Einstellungen auf gleichbleibendem Niveau – wie Judenhass, Überfremdungsängste, Führerfantasien oder ein verharmlosender Blick auf die NS-Vergangenheit.
Einer der Studienautoren, Oliver Decker, sagt, es sei eine Verschiebung zu beobachten – weg von „althergebrachten“ rechten Positionen hin zu Aggressionen gegen einzelne Gruppen. Auch weil solche Aussagen gesellschaftlich auf etwas mehr Akzeptanz treffen als etwa eine Verherrlichung der NS-Zeit. Der Rechtsextremismus-Experte Timo Reinfrank erklärt, es gehöre zum Modernisierungskurs der Rechten, sich weg zu bewegen vom „verpönten Erbe des Rechtsextremismus“ hin zu neuen Mobilisierungsparolen.Das „verpönte Erbe“ trifft aber auch immer noch auf Zustimmung von bis zu zehn Prozent und mehr in der deutschen Bevölkerung. Da wird befunden, der Nationalsozialismus habe auch seine guten Seiten, Hitler ebenfalls, die NS-Verbrechen würden übertrieben dargestellt und Deutschland brauche wieder einen starken Führer. Auch die allgemeine Ausländerfeindlichkeit, die sich gegen Migranten insgesamt richtet, ist nach wie vor weit verbreitet. Fast 34 Prozent der Deutschen meinen, die Bundesrepublik sei „durch die vielen Ausländer in einem gefährlichen Ausmaß überfremdet“. Und ein gutes Viertel der Bevölkerung findet: „Wenn Arbeitsplätze knapp werden, sollte man die Ausländer wieder in ihre Heimat zurückschicken.“Elmar Brähler – ebenfalls Studienautor – betont: „Das Ausmaß der Ausländerfeindlichkeit hat zwar nicht zugenommen, aber es war immer schon da und es ist groß.“ Auch das sei besorgniserregend.
zur Durchsetzung ihrer Interessen Gewalt anzuwenden.
als es die Wahlergebnisse bislang zeigten.