Über eine Million Pflegebedürftige werden in Deutschland ausschließlich von entweder Angehörigen oder sonstwie privat versorgt – und die Tendenz ist steigend! Die Pflegebedürftigkeit nimmt zu und das Helferpotenzial ab – und: immer weniger Menschen können im Alter auf die Hilfe der Familie bauen. Pflege ist zu einem Massenphänomen geworden und die Fachwelt sucht seit Jahren erfolglos nach Auswegen aus dem drohenden Desaster.

Mit dem im Heidelberger Springer-Verlag erschienenen Sachbuch Care Sharing ist ein Selbsthilfe-Lösungsansatz entstanden, der mithilfe neuer Technologien die Angehörigenpflege revolutionieren könnte:
‚Care Sharing‘ ermöglicht über Plattformen und datengestützte Automatismen die Bildung von analogen Helfer-Netzwerken, die souverän agieren und sich autonom entwickeln können. In ihnen können sich die Betroffenen untereinander vernetzen. So entstehen sorgende Gemeinschaften, die einspringen, wenn keine Familien mehr zur Verfügung stehen.

Dieses Sachbuch beschreibt die Grundlagen von ‚Care Sharing‘. Dabei vermitteln drei Wirtschafts-Nobelpreisträger, wie die hohen Transaktionskosten in der Pflege minimiert werden können (Oliver Williamson), wie Gemeinschaften funktionieren (Elinor Ostrom) und warum wir beim Helfen auch an uns selbst denken dürfen (Gary Becker). Das hier vorgestellte Konzept hat bereits eine Auszeichnung erhalten: den „Sonderpreis für Gesundheitsvisionäre“ der Universität Witten/Herdecke.

Der Autor Gerhard Habicht ist Diplom-Volkswirt und Experte zum Thema Angehörigenpflege. Er ist seit 1991 als Unternehmer in der Pflegebranche tätig; zuerst als Geschäftsführer eines ambulanten Pflegedienstes und danach als Betreiber einer Internetplattform für pflegende Angehörige.

Gerhard Habicht
Care Sharing
Von der Angehörigenpflege zur Selbsthilfe in sorgenden Gemeinschaften
2018, 380 S. 5 Abb.
Springer Verlag Heidelberg
Softcover € 19,99 (D) | € 20,46 (A) | sFr 20.50 (CH)
ISBN 978-3-658-17844-4

Feb. 2018 | Heidelberg, Allgemein, Buchempfehlungen, Gesundheit, Senioren | Kommentieren