Die Mutter Opernsängerin und Schauspielerin, der Vater Musiker und Kapellmeister, da ist es nicht weiter verwunderlich, dass auch aus dem Sohn, Carl Maria von Weber, ein großer deutscher Komponist, Dirigent und Pianist wurde. Seine Oper „Der Freischütz“ machte ihn unsterblich und wurde u. a. auch in der vergangenen Spielzeit am Theater und Orchester Heidelberg aufgeführt.
Neben den Opernkompositionen verfasste Carl Maria von Weber auch mehrere Instrumentalkonzerte, darunter eines für Fagott. Eben diesem Werk widmet sich das Philharmonische Orchester Heidelberg mit seinem 2. Lunchkonzert in dieser Spielzeit (Foto: Solofagottistin Hitomi Wilkening © Annemone Taake). Am 09. Februar laden die Musiker des Klangkörpers ihre Zuhörer um 12.30 Uhr dazu ein, in der intimen Atmosphäre des Orchesterprobensaals Werken von Mozart und Weber zu lauschen.

Webers Fagottkonzert kam am 19. Februar 1813 in Prag zur Aufführung. Dort wurde der Komponist im selben Jahr zum Kapellmeister am Ständetheater berufen. Komponiert hat er das Werk in der traditionellen dreisätzigen Satzfolge. Weber-Biograf Friedrich Wilhelm Jähns schrieb 1871, der erste Satz zeige das Soloinstrument „in seinem Ernst, seiner Würde und Kraft, im Adagio in seiner Eigenschaft zu singen, im Rondo in der Humoristik, deren es fähig ist.“

Nach Stationen an der Oper Stuttgart sowie der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen ist Hitomi Wilkening seit 1997 Solofagottistin des Philharmonischen Orchesters Heidelberg und ist bei diesem Konzert zur Mittagszeitauch als solche zu erleben.

Das frisch verheiratete Ehepaar Mozart war auf der Rückreise von Salzburg nach Wien und legte in Linz für ein paar Tage eine Zwischenstation ein. Mozart nutzte diese Gelegenheit und gab hier ein Konzert. Aber: „weil ich keine einzige Simphonie bey mir habe, so schreibe ich über hals und kopf an einer Neuen, welche bis dahin fertig seyn muß“, schrieb er an seinen Vater. Nur vier Tage blieben ihm für die Komposition, für das Ausschreiben der Stimmen sowie für die Proben – eine Leistung, die an ein Wunder grenzte. Von Zeitdruck ist bei dem Werk aufgeführt aber nichts zu spüren: die „Linzer“ Symphonie, ein großer Wurf, ausgefeilt bis ins Detail – ein Mozart eben!

Die musikalische Leitung des Lunchkonzertes übernimmt Dietger Holm, 1. Kapellmeister und stellvertretender Generalmusikdirektor am Theater und Orchester Heidelberg.

Freitag 09. Februar, 12.30 Uhr,
Theater und Orchester Heidelberg | Orchestersaal

Treffpunkt zum Konzert: 12.20 Uhr | Theaterfoyer, Theaterstr. 10, Heidelberg

Weitere Informationen und Tickets: www.theaterheidelberg.de; 06221|5820.000

Jan 2018 | Heidelberg, Feuilleton, InfoTicker aktuell, Theater & Orchester HD | Kommentieren