60.000 Ultranationalisten, Rechtsradikale und Neofaschisten sind am polnischen Unabhängigkeitstag durch die Hauptstadt marschiert. Warschau wurde zum Platz der Hakenkreuze und rassistischer Plakate wie etwa „Ein weißes Europa brüderlicher Nationen!“ oder „Tode den Feinden des Vaterlandes!“ Eigentlich hätte die Regierung in Schrecken darüber geraten sollen, wo das Land hinsteuert. Stattdessen freut sich der (rechts im Bild) Innenminister Mariusz Blaszczak über den brandgefährlichen Rechtsruck der polnischen Gesellschaft.
„Es war ein schöner Anblick. Wir sind stolz, dass sich so viele Polen entschlossen haben, an einer Feier teilzunehmen, die mit dem Unabhängigkeitstag verbunden ist“, sagte Blaszczak. Die regierende rechtskonservative Pis-Partei unter Jaroslaw Kaczynski hat sich längst mit Rechtsradikalen verbrüdert. Chef der ultranationalistischen Bewegung der Allpolnischen Jugend (MW), Roman Giertych wurde zum Vize-Ministerpräsidenten und Bildungsminister ernannt. Die Partei der „Nationalen Bewegung“ sitzt im Parlament, wobei ihre Mitglieder öffentlich gesagt haben sollen, dass Juden getötet und Schwarze erschossen werden müssen.
Menschen, die sich in Warschau zur Gegendemonstration (Bild links: polnische Regierungsgegner bereits im März 2017) gesammelt haben, wurden festgenommen. Diese Menschen wollten gegen den Faschismus und die Verbreitung der fremdenfeindlichen Ideen in Polen demonstrieren. Die polnische Justiz erklärte diese Demonstration für illegal.
Diese Frage muss jetzt gestellt werden dürfen: Wann wird das Hakenkreuz zum offiziellen Symbol des neuen Polens gemacht?
Israels Regierung verurteilte indes die Kundgebung in Warschau. Es habe sich dabei um „einen gefährlichen Aufmarsch von extremen und rassistischen Elementen“ gehandelt, sagte ein Sprecher des israelischen Außenministeriums. „Wir hoffen, dass die polnischen Behörden gegen die Organisatoren vorgehen.“ Die Geschichte lehre, so der Sprecher, dass „wir gegen rassistische Hetze schnell und bestimmt vorgehen müssen“.