Derweil Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter  von einem wertvollen Zeichen sprach, sprach – was Wunder – die AfD von einem „Anschlag auf die Demokratie“:
„Gegen Hass und Rassismus im Bundestag“: Unter diesem Motto demonstrieren in Berlin Tausende Menschen gegen die AfD. Anlass ist die heutige konstituierende Sitzung des neugewählten Bundestags.  Die Teilnehmer zogen zunächst um das Reichstagsgebäude und dann zur Abschlusskundgebung am Brandenburger Tor.

Bei den Reden dort kamen auch Holocaust-Überlebende zu Wort. Einer der Teilnehmer ist zudem der Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter: „Die Demo ist ein wertvolles Zeichen, dass sich die Bürger nicht damit abfinden, dass jetzt eine Partei im Bundestag sitzt, die sich im Wahlkampf teilweise rassistisch und rechtsradikal geäußert hat“, sagt er.

„Wer in den nächsten vier Jahren den Bundestag als Bühne für Rassismus, Diskriminierung und Geschichtsverfälschung verwendet, trifft auf unseren entschlossenen Widerstand“, hieß es in dem Aufruf zu der Demonstration.

Erst 94, jetzt 92 Sitze im Parlament

Die AfD hatte die Demo im Vorfeld als „Stimmungsmache“ gegen ihre Abgeordneten und als „Anschlag auf die Demokratie“ kritisiert. Der neue Bundestagsfraktionsvize Peter Felser sprach von einer „nicht hinnehmbaren Diskreditierung“ der demokratisch gewählten AfD-Abgeordneten.
Zu der Demonstration hatten die Bürgerbewegung Campact und weitere Organisationen aufgerufen, zu den Unterstützern zählen unter anderem der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und die gegen Rechtsextremismus engagierte Amadeu-Antonio-Stiftung.

Die rechtspopulistische Alternative für Deutschland (AfD) war bei der Bundestagswahl zur drittstärksten Kraft gewählt worden und hatte 94 Sitze im Parlament bekommen. Nach dem Austritt der bisherigen Parteichefin Frauke Petry und des Abgeordneten Mario Mieruch verfügt die AfD noch über 92 Mandate.

Okt. 2017 | Allgemein, Junge Rundschau, Politik | Kommentieren