Am 17. September startet um 20.00 Uhr das Schauspielensemble mit der Premiere eines außergewöhnlichen Theaterprojekts: Beliebtes Markenzeichen der Heidelberger Ensembles ist es, die klassischen Bühnenräume auch einmal zu verlassen. Das passiert nun gleich zum Spielzeitstart mit der deutschsprachigen Erstaufführung „Wo die Barbaren leben“ (Probenfoto von Annemone Taake mit Raphael Gehrmann, Hendrik Richter, Friedrich Witte). Das Stück von Pablo Manzi, der 2015 als bester chilenischer Dramatiker ausgezeichnet wurde, war einer der Höhepunkte des iberoamerikanischen Festivals ¡Adelante!, das im Februar 2017 in Heidelberg stattfand
und sowohl beim Publikum als auch bei der Presse große Resonanz fand. Nun kehrt das Stück – und somit ein Teil von ¡Adelante! – als Deutschsprachige Erstaufführung nach Heidelberg zurück. Zu sehen ist es an einem ungewöhnlichen Spielort: im Großen Tropenhaus des Botanischen Gartens der Universität Heidelberg.
Drei Cousins sehen sich nach jahrelanger Funkstille wieder. Aber der Friede ihres Treffens bröckelt schneller, als gedacht: Roberto, Gastgeber des Abends und Leiter einer erfolgreichen NGO, ist in die Ermordung einer jungen Frau verwickelt, die eine Gewaltspirale zwischen den Eingeladenen auslöst. Nichts scheint mehr klar zu sein – und die Grenzen der Vorstellungen darüber, wer Freund und wer Feind ist, verschwimmen zusehends. „Wo die Barbaren leben“ untersucht, wie sich der Archetyp eines Feindes herausbildet, der seit jeher Teil der Zivilisationsgeschichte ist. Welche Spuren hinterlässt Fremdenfeindlichkeit in der Gesellschaft? Wo leben diese Barbaren eigentlich, vor denen viele sich fürchten und gegen die rechtsnationale Organisationen Stimmung machen? „Niemand hat diese Barbaren gesehen, aber wir haben sie schon benannt.“
Die Inszenierung von Luise Voigt (auch Kostüme) findet in Kooperation mit dem Botanischen Garten Heidelberg statt. Zu erreichen ist der Spielort mit den Buslinien 31 und 32, Haltestelle Botanischer Garten. Parkhäuser befinden sich am Zoo bzw. Klinikum Heidelberg. Achtung: An der Abendkasse für Tickets nur Barzahlung möglich! Weitere Informationen: 06221|5820.000; www.theaterheidelberg.de;
Wiederaufnahme im Spielplan
Bereits am Freitag, 15.09. steht um 19.30 Uhr im Marguerre-Saal die Mozartoper „Die Zauberflöte“ als Wiederaufnahme im Spielplan. Eine gute Chance für alle diejenigen, die bisher noch keine Möglichkeit hatten, diese Erfolgsinszenierung zu erleben! Um 18.45 Uhr gibt die Musiktheaterdramaturgin Merle Fahrholz eine Stückeinführung im Foyer des Theaters.
Am Tag darauf, am Samstag 16.09. sollen dann um 15.00 Uhr auch die jungen Zuschauer zu ihrem Recht kommen, Klassik auf eine frische, interessante und gar nicht verstaubte Art zu genießen. Papageno höchstpersönlich führt durch die ca. 70-minütige Heidelberger Version der „Zauberflöte für Kinder“ mit den Sängern des Ensembles, dem gesamten Philharmonischen Orchester sowie dem Opernchor. Gespielt und gesungen wird auch bei der Wiederaufnahme von„Erzähl mal, Papa(geno)!“ selbstverständlich in dem originalen Bühnenbild der ‚großen‘ Oper im Marguerre-Saal.