Optische Täuschungen faszinieren uns. Sie fordern uns heraus (Rotating Snakes (© Akiyoshi Kitaoka), weil wir davon ausgehen, dass, was wir sehen, real ist. Schließlich sind doch die Augen und mit ihnen unsere Fähigkeit zum Sehen das Tor zur Welt. Und jetzt sollen wir unseren Augen nicht trauen können? Die Ausstellung „Illusionen – Täuschung der Sinne“ präsentiert alte wie neue optische Täuschungen und visuelle Phänomene. Sie hinterfragt bisherige Vorstellungen von Farbe und Form, von Raum und Bewegung und lässt die Besucher ihre Wahrnehmungsgrenzen erforschen.

So können sie an einem interaktiven Exponat selbst erforschen, wie sich Schattenwurf auf die Wahrnehmung auswirkt. Warum werden hier zwei unterschiedliche Grautöne wahrgenommen, obwohl es sich in Wirklichkeit um ein und dieselbe Farbe handelt? Ist es eine Fehlfunktion der Augen? Nein, diese arbeiten sehr zuverlässig. Wie eine Kamera nehmen sie all die Bilder auf, die in ihr Sichtfeld kommen, und leiten sie weiter. Der wahre „Übeltäter“ ist also ein anderer: Das Gehirn, das unter besonderen Bedingungen ausgetrickst werden kann …
In der Ausstellung werden einige Täuschungen überraschen und vielleicht sogar zum Nachdenken anregen. Wer mutig ist, kann sich mit neuester VR-Technik (Virtual Reality) auf eine schwindelerregende Achterbahnfahrt begeben. So wie das Gehirn nicht alles erklären kann, was die Augen ihm weiterleiten, so stößt auch die Wissenschaft bei der Erklärung vieler optischer Phänomene an ihre Grenzen. Doch das trübt den Spaß in der Ausstellung nicht, das Gegenteil ist der Fall: Unbekanntes fasziniert und manchmal kann es doch auch Spaß machen, sich in die Irre führen zu lassen.
Erkunden Sie ungewöhnliche Phänomene, die Sie an zahlreichen interaktiven Exponaten selbst ausprobieren können. Aber passen Sie auf: Nach dem Besuch der Ausstellung werden Sie Ihrem Gehirn nicht mehr blind vertrauen!
Das Begleitprogramm zur Ausstellung bietet Kindern von der Grundschule bis Klasse 6 spannende Einblicke in eine neue Welt. Führungen durch die Ausstellung können individuell nach Vereinbarung gebucht werden. Zudem stehen mehrere Termine mit öffentlichen-, Familien- und Afterwork-Führungen zur Auswahl. Ein Erzählnachmittag, ein Vortrag und Workshops für Kinder ergänzen das Programm.
Das Carl Bosch Museum und das Museum am Ginkgo sind täglich außer donnerstags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

Sep 2017 | Heidelberg, Allgemein, Feuilleton, InfoTicker aktuell, Junge Rundschau, Senioren | Kommentieren