cambellEinst ein Ort fürs Militär, soll dies Gelände in den kommenden Jahren einen völlig neuen Charakter bekommen – dank seiner besonderen Grün- und Freiflächen und mehrerer Orte des Wissens, die sich daran entlang ziehen. Das ist der Grundgedanke für die Entwicklung eines Gebiets auf den ehemaligen Campbell Barracks in der Südstadt entlang der Römerstraße. Für diesen Freiraum neuen Typs haben die Stadt Heidelberg und die Internationale Bauausstellung (IBA) einen Wettbewerb in zwei Stufen ausgeschrieben. Die erste Stufe ist nun beendet: Von 21 teilnehmenden Büros aus ganz Europa hat eine Jury am 4. Juli sieben Arbeiten für die zweite Wettbewerbsphase ausgewählt.

„Wir haben eine Reihe sehr starker Arbeiten bekommen, die sich intensiv mit dem Ort, seiner Historie und den Wünschen der Bürgerschaft auseinandersetzen. Die Büros, die dahinterstehen, gehören zu den renommiertesten Namen in Deutschland und Europa. Wir wollen dem Areal eine ganz neue Identität geben und einen Raum schaffen, der einer Internationalen Bauausstellung würdig ist. Ich bin überzeugt, dass jeder der ausgewählten Entwürfe dafür eine Steilvorlage bietet“, erklärt Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck.

„Die Arbeiten haben zu unseren Fragen sehr anregende und sehr unterschiedliche Antworten geliefert. Der Straßenraum Römerstraße wird mal als Allee gedacht, andere setzen starke Kontraste bei der Wahl des Fahrbahnbelags. Das Thema Wasser taucht oft auf – sowohl als Wasserflächen auf den großen Plätzen, in einem Fall aber auch als eine Art sichtbares Drainagesystem mit oberirdischen Wasserspeichern. Es sind in jedem Fall so viele Ideen darunter, dass ich mich sehr auf die weitere Diskussion mit den Heidelbergerinnen und Heidelbergern freue“, sagt IBA-Geschäftsführer Michael Braum.

Die sieben Büros, die nun bis Jahresende ihre Entwürfe weiter ausarbeiten und verfeinern sollen sind:

Ecosistema Urbano Arquitectos, Madrid
Studio Vulkan Landschaftsarchitektur, Altstetten
Atelier Loidl, Berlin
Latz + Partner, Kranzberg
Taktyk Landscape + Urbanism, Brüssel
bbz landschaftsarchitekten, Berlin
Westpol Landschaftsarchitektur, Basel

Siegerarbeiten online und in einer Ausstellung in der Chapel

Die Siegerentwürfe können auf der Konversions-Homepage der Stadt Heidelberg unter www.heidelberg-konversion.de eingesehen werden. Alle Wettbewerbsarbeiten sind außerdem ab Samstag bei einer Ausstellung in der Chapel, Ecke Römerstraße/Rheinstraße, zu sehen. Die Ausstellung öffnet im Rahmen des Stadtteilfests Südstadt, das am 8. und 9. Juli vornehmlich an den Standorten Markusplatz und Rheinstraße stattfinden wird (Programm unter: http://www.stadtteilverein-heidelberg-suedstadt.de).

Zum Auftakt führt die Internationale Bauausstellung Heidelberg am Samstag, 8. Juli, 14.30 Uhr, in einem dialogischen Spaziergang über die Fläche des künftigen Parks in der Südstadt. Künstlerische Intermezzos an ungewöhnlichen Orten bietet das Kollektiv Tutu Toulouse. Treffpunkt ist am Eddy-House (die ehemalige Kommandeursvilla im Park westlich der Römerstraße) in der Rheinstraße 12/1.

Am Samstag, 8. Juli, 16.30 Uhr wird dann die Ausstellung aller Arbeiten zum Wettbewerb „DER ANDERE PARK“ in der Chapel eröffnet. Bis einschließlich Dienstag, 18. Juli, sind die Öffnungszeiten dann wie folgt: Montag bis Freitag von 16 bis 19 Uhr (nur am Dienstag, 11. Juli, schließt die Ausstellung wegen des Bürgerforums bereits um 18 Uhr) sowie Samstag und Sonntag von 10 bis 17 Uhr.

Bürgerforum am 11. Juli und Familienwerkstatt am 14. Juli

suedstadtDie Ergebnisse des Wettbewerbs stehen dann auch im Zentrum eines Bürgerforums am Dienstag, 11. Juli. Zum Auftakt bietet die Stadt um 17 Uhr in der Chapel einen geführten Rundgang durch die Ausstellung an. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den ausgewählten Siegerarbeiten. Um 18.30 Uhr beginnt dann das Bürgerforum in der Sporthalle des Englischen Instituts, Rheinstraße 14. Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck wird begrüßen, anschließend sollen sich die Bürger in Kleingruppen über die sieben Wettbewerbssieger austauschen und ihre Anregungen dazu formulieren.

Am Freitag, 14 Juli, laden die Stadt Heidelberg und der Verein Kulturfenster e.V. zudem Kinder bis zu zwölf Jahren und ihre Eltern zu einer Familien-Werkstatt rund um das „Eddy-Haus“ auf der Konversionsfläche (Eingang Rheinstraße 12/1) ein. In Gesprächen und spielerischen Aktionen sollen Ideen und Anregungen für die Gestaltung der Frei- und Grünflächen gesammelt werden. Die Veranstaltung wird etwa zwei Stunden dauern. Es ist nicht möglich, zu einem späteren Zeitpunkt als 16 Uhr noch aktiv einzusteigen.

Wie geht es weiter?

Die Hinweise aus all diesen Beteiligungsveranstaltungen werden anschließend aufgearbeitet. Sie fließen ein in die aktualisierte Aufgabenstellung zur Mehrfachbeauftragung an die sieben Siegerbüros aus der ersten Wettbewerbsstufe. Diese Aufgabenstellung soll der Gemeinderat im September beschließen. Anschließend geht an die sieben Gewinner ein erneuter Auftrag, ihre bisherigen Entwürfe zu vertiefen und dabei die Rückmeldungen aus der Bürgerschaft zu berücksichtigen.

Die Büros haben dann im Oktober und November Zeit für eine Überarbeitung.
Um den Jahreswechsel 2017/18 wird dann in einer Jurysitzung endgültig entschieden,
mit welchem Entwurf die Stadt und die IBA in die Realisierung gehen wollen.

Jul 2017 | Heidelberg, InfoTicker aktuell | Kommentieren