Unter den kreisfreien Städten ist Heidelberg die Stadt mit der geringsten Schulabbrecherquote bundesweit. Das geht aus der aktuellen Caritas Bildungsstudie hervor, die gestern in Berlin veröffentlicht wurde. Während die Quote der Schulabgänger ohne Abschluss bundesweit auf 5,9 Prozent gestiegen ist, liegt sie in Heidelberg bei nur 2 Prozent.
„Die Zahlen der Caritas-Studie zeigen, dass unsere außerordentlichen Bemühungen um frühzeitige und kontinuierliche Förderung und Unterstützung der Jugendlichen in Heidelberg sehr erfolgreich sind“, sagt Bürgermeister Dr. Joachim Gerner.
„Bundeweit verlässt jeder 17. Jugendliche die Schule ohne Abschluss. Bei uns gehen 98 Prozent der Schüler mit einem Abschluss von der Schule“, so Gerner. Neben der Bevölkerungsstruktur Heidelbergs mit hohem Akademikeranteil, seien die spezifische Schulkonstellation in Heidelberg und die Vielzahl der Unterstützungssysteme Erklärungsfaktoren für den Erfolg.
Ziel: bestmöglicher Schulabschluss
Ein breit aufgestelltes Unterstützungssystem soll Schülerinnen und Schülern in Heidelberg gleiche Chancen bieten und den individuell bestmöglichen Schulabschluss ermöglichen. Seit 2002 wird Schulsozialarbeit eingesetzt – mittlerweile flächendeckend an allen öffentlichen Schulen in Heidelberg. Im Doppelhaushalt 2017/2018 stellt die Stadt insgesamt knapp 3 Millionen Euro dafür bereit. Das vielseitige Angebot wird bereichert durch kommunale Schulprogramme wie die durchgängige Sprachförderung mit jährlichen Kosten in Höhe von 310.000 Euro, das Heidelberger Unterstützungssystem Schule für leistungsschwächere Kinder, in das die Stadt jährlich 200.000 Euro investiert, die Hochbegabtenförderung durch die Hector-Kinderakademie und das Hector-Seminar, und das Übergangsmanagement Schule-Beruf/Studium.
Auch die Tatsache, dass es in Heidelberg faktisch keine Hauptschulen mehr gibt, sondern zwei Gemeinschaftsschulen und die Internationale Gesamtschule mit ausgearbeiteten Berufsvorbereitungskonzeptionen, wirkt sich positiv auf die Schulabgängerquote aus. „Hier hat sich das gute Zusammenspiel von Verwaltung, Gemeinderat, Schulleitungen, Staatlicher Schulaufsicht und Eltern bezahlt gemacht“, resümiert Gerner.
Ergänzend: Informationen zur Caritas-Studie