PLUS berät auch in HeidelbergBislang mussten Heidelberger Ratsuchende sich auf den Weg nach Mannheim machen, um (Foto: v.l. Philipp Rothe) die Angebote von PLUS zu nutzen, der „Psychologischen Lesben- und Schwulenberatung Rhein-Neckar e.V.“ Dörthe Domzig, Leiterin des Amtes für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg, Dr. Ulli Biechele vom Verein PLUS und Christian Scholl vom Amt für Chancengleichheit  erläuterten das Projekt bei einem Pressetermin.

 

Ab Montag, 12. Juni 2017, bietet die Beratungsstelle in Kooperation mit dem städtischen Amt für Chancengleichheit auch in Heidelberg ein regelmäßiges, kostenloses Beratungsangebot zu Fragen der sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität an. Die knapp einstündigen Beratungen finden zunächst an jedem zweiten Montag im Monat von 10 bis 12 Uhr im Bürgeramt Mitte (Zimmer 1.14, 1. OG), Bergheimer Straße 69, 69115 Heidelberg, statt. Die Beratungstermine sollten vorab vereinbart werden unter Telefon 0621 3362110 oder per E-Mail an team@plus-mannheim.de. Weitere Infos gibt es unter http://plus-mannheim.de > Beratung.

Dr. Ulli Biechele meiint: „Für manche Menschen – gerade in einer Zeit der Verunsicherung über die eigene Identität – sei „es hilfreich, mit Beratern zu sprechen, die selbst schwul, lesbisch oder bisexuell“ sind.“ Für viele sei einfach wichtig zu wissen: Egal, was sie belastet, die eigene Identität wird nicht in Frage gestellt, sondern es wird gemeinsam nach Lösungen gesucht.

„Der Beratungsbedarf ist vorhanden, und ich freue mich, dass wir das jetzt anbieten können“, so Dörthe Domzig: „Die Stadt fördert bereits verschiedene Projekt zu diesem Thema, beispielsweise Workshops an Schulen, den ,Runden Tisch sexuelle und geschlechtliche Vielfalt‘ und diverse Fachtagungen.“

Christian Scholl: „Mit dem neuen Angebot haben wir auch eine Beratungslücke geschlossen, denn keine andere Heidelberger Beratungsstelle kann in diesem speziellen Bereich eine solche Expertise aufweisen.“

Idee aus dem Heidelberger Aktionsplan „Offen für Vielfalt und Chancengleichheit“

Der Wunsch nach einem psychologischen und psychosozialen Beratungsangebot zu diesem Thema war während der Ideensammlung für den Heidelberger Aktionsplan „Offen für Vielfalt und Chancengleichheit – Ansporn für alle“ geäußert worden. Jetzt kann es verwirklicht werden – im Rahmen des Projekts „Etablierung landesweiter Beratung für lesbische, schwule, bisexuelle, transsexuelle, transgender, intersexuelle und queere Menschen“, welches das baden-württembergische Ministerium für Soziales und Integration fördert.

Städtische Antidiskriminierungsarbeit

Die Stadt Heidelberg möchte künftig noch konsequenter gegen Diskriminierung, Vorurteile und Ausgrenzung, gegen Homo- und Trans*phobie vorgehen und das friedliche Zusammenleben ihrer Einwohner fördern. Der im Oktober 2016 gegründete Runde Tisch sexuelle Vielfalt“ ist Teil dieser Anstrengungen. Das Amt für Chancengleichheit organisiert und unterstützt die Vernetzung der queeren Gruppen, Initiativen und Vereine aus Heidelberg und der Metropolregion.

Mit dem Beitritt zur Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus der UNESCO im März 2015 hatte sich die Stadt unter anderem zur Umsetzung eines Aktionsplans mit zehn Punkten verpflichtet. Dieser beinhaltet die Durchführung von Maßnahmen zur Bekämpfung von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung. Über das Jahr verteilt finden darüber hinaus immer wieder Projekte zu verschiedenen Aktions- und Gedenktagen statt.

Juni 2017 | Heidelberg, Allgemein, InfoTicker aktuell, Junge Rundschau | Kommentieren