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Heidelberg ist auf der Zielgeraden im Wettbewerb „Digitale Stadt“

13_170210_header_open-space_RZ_website [1]Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner präsentiert gemeinsam mit Nicole Huber am Mittwoch, 31. Mai, in Berlin vor einer Jury Heidelbergs Vision einer digitalen Stadt. Nicole Huber ist Leiterin des Oberbürgermeisterreferats und Koordinatorin der Heidelberger Aktivitäten zum Thema Digitale Stadt. Sie werden dabei von mehreren Stadträten des Heidelberger Gemeinderates sowie einem Vertreter der Bürgerschaft begleitet. Am Montag, 12. Juni, wird Brigitte Zypries, Bundesministerin für Wirtschaft und Energie, die Gewinnerstadt beim Digitalgipfel der Bundesregierung bekannt geben.

An dem Gipfel in Ludwigshafen nimmt auch Bundeskanzlerin Angela Merkel teil. Heidelberg ist als einzige Stadt Baden-Württembergs in die Endrunde gekommen. Außerdem sind noch Kaiserslautern, Darmstadt, Paderborn und Wolfsburg im Rennen.

Die Gewinnerstadt soll zur digitalen Hauptstadt Deutschlands werden. Zwei Jahre lang kann sie kostenlos von Produkten und Dienstleistungen der Bitkom-Mitgliedsunternehmen profitieren. Der Wert liegt in zweistelliger Millionenhöhe. Durch die Kooperation sollen große Herausforderungen gelöst werden. Ein Anwendungsbereich ist beispielsweise der Verkehr. Hier sind unter anderem Angebote geplant, um den Parksuchverkehr zu reduzieren und den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel zu erleichtern. Im Gesundheitssektor sind etwa verbesserte Angebote in Kooperation mit dem Universitätsklinikum im Bereich des Patientenmanagements geplant. Und beim Klimaschutz würde Heidelberg gemeinsam mit Partnern an einer verbesserten Steuerung des Stromnetzes arbeiten, damit möglichst viel regenerative Energie für die Stromversorgung genutzt werden kann.

„Digitalisierung in einer ganz neuen Dimension umsetzen“

Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner: „Wir gehen den Weg der Digitalisierung bereits mit gutem Erfolg. Durch den Wettbewerb wollen wir die Digitalisierung in einer ganz neuen Dimension umsetzen. Die Mitgliedsunternehmen des Bitkom-Verbandes und unser Netzwerk aus regionalen und internationalen Partnern würden zusammen ein Kompetenzcluster bilden, wie es nur an wenigen Orten der Welt anzutreffen ist. Wir möchten die Chancen der Digitalisierung nutzen und Lösungen entwickeln, die auch andere Städte umsetzen können.“

„Wir wollen als smart city ein Leuchtturm sein, der weltweit wahrgenommen wird“, sagte Nicole Huber. „Wir nutzen die Digitalisierung, um das Leistungsniveau in allen Lebensbereichen zu verbessern. Das reicht von neuen Formen der Bürgerbeteiligung über Bildungsangebote bis hin zu smarten Lösungen in den Bereichen Medizin, Energie und Verkehr. Heidelberg soll als digitale Weltausstellung fungieren, als ,Global Digital Hub‘.“

Breite Unterstützung für Heidelberg

Heidelbergs Bewerbung ist auf breite Zustimmung gestoßen. Unterstützung gab es sowohl innerhalb der Stadt und der Metropolregion Rhein-Neckar als auch von Seiten der Landesregierung und von internationalen Partnern. Zahlreiche Unternehmen und Institutionen unterstützen die Bewerbung. Darunter unter anderem die Universität Heidelberg, das Universitätsklinikum Heidelberg, das Deutsche Krebsforschungszentrum, das Europäische Zentrum für Molekularbiologie, das Innenministerium Baden-Württemberg sowie die globalen IT-Zentren Palo Alto in Kalifornien und Hangzhou in China.

Im Zuge der Bewerbung der Stadt Heidelberg hatte es mehrere Workshops gegeben, bei denen Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur, Gesellschaft und Verwaltung ihre Vision der digitalen Stadt erarbeiteten. Außerdem konnten Interessierte bei einem Forum ihre Anregungen vorstellen sowie auf einer Beteiligungsplattform diskutieren. Dabei ging es etwa um die Frage, wie Behördengänge vereinfacht oder Rettungseinsätze der Feuerwehr durch die Digitalisierung unterstützt werden können. Auch über die Risiken und Sorgen, die mit der Digitalisierung verbunden sein können, wurde diskutiert. Die Anregungen wurden ausgewertet und sind in den Wettbewerbsbeitrag der Stadt Heidelberg eingeflossen.

Vortragsreihe stieß auf großes Interesse

Wie können die Bürger von der Digitalisierung profitieren? Darum ging es in einer Vortragsreihe, welche das Deutsch-Amerikanische Institut (DAI) und die Stadt Heidelberg eigens initiiert hatten. Unter der Überschrift Digitalität@Heidelberg beschäftigten sich Referenten aus Wirtschaft und Wissenschaft vom 8. bis 24. Mai mit den Möglichkeiten der digitalen Stadtentwicklung und der intelligenten Vernetzung. Sie zeigten auf, wo Digitalisierung bereits im Alltag vorhanden ist, und diskutierten über technische, ethische und politische Fragen. Die Themen reichten von Mobilität über Geodaten, das Internet der Dinge, Arbeit 4.0. bis zu Analyse von Big Data. Videos von allen Vorträgen gibt es auf www.digitales.heidelberg.de [2]

Aktivitäten auf Facebook-Seite vorgestellt

Eine Woche lang hatte Heidelberg vom 15. bis 21. Mai die Möglichkeit, seine digitalen Stärken auf der Facebook-Seite des Bitkom-Wettbewerbs zu zeigen. Unter www.facebook.com [3] präsentierte die Stadt Einblicke in das digitale Heidelberg per Videos, Hintergrundinformationen, Portraits und Infografiken. 71 Beiträge verdeutlichten, wieviel Heidelberg bereits heute als digitale Stadt zu bieten hat. Darunter waren viele Video-Botschaften beteiligter Unterstützer aus dem In- und Ausland. Die Resonanz war enorm. Das meistgesehene Video – eine Vorstellung der Wissenschaftsstadt Heidelberg – hatte mehr als 330.000 Aufrufe.

Projektleitung könnte am 1. Juli die Arbeit aufnehmen

Aktuell prüft die Stadt Heidelberg, wie die von den Mitgliedsunternehmen des Bitkom-Verbandes angebotenen Dienstleistungen zu den geplanten Projekten passen. Das Ergebnis fließt in das Finalkonzept Heidelbergs ein. In der Gewinnerstadt soll dann am 1. Juli die Projektleitung vor Ort die Arbeit aufnehmen, ab Januar 2018 beginnt die Umsetzung. Bei einem Sieg Heidelbergs würden die Bürgerinnen und Bürger von Beginn an umfassend informiert und eingebunden. Die Ergebnisse würden zudem in einem „Show-Room“ gezeigt werden – natürlich digital im Internet, aber auch ganz klassisch analog „zum Anfassen“, einmal in der Altstadt und einmal auf der Konversionsfläche Patton Baracks.

Hintergrund:
Weitere Informationen zur digitalen Stadt Heidelberg gibt es unter www.digitales.heidelberg.de [2] und www.facebook.com [4]

Der erste Digital-Gipfel der Bundesregierung findet am 12. und 13. Juni 2017 in der Metropolregion Rhein-Neckar statt. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat ihre Teilnahme angekündigt. Weitere Informationen unter www.de….digital/DIGITAL/Redaktion/DE/Dossier/it-gipfel.html [5] sowie www.digital-gipfel.m-r-n.com [6]