Räume, in denen man im privaten Kreis feiern, proben oder sich einfach treffen kann, stehen auf der Prioritätenliste der Heidelberger Jugendlichen ganz oben.
Das zeigte die gemeinsame Sitzung des Jugendgemeinderates (JGR) mit dem Gemeinderat am 30. März im Heidelberger Rathaus. Fraktionsübergreifend lobte der Gemeinderat das Engagement der Jugendlichen.
Das „Raumangebot“ für Jugendliche bleibt eines der drängendsten Themen. Allerdings hat sich das Interesse von der Einrichtung eines Jugendkulturzentrums hin zu kleinräumigeren Angeboten verlagert.
Um bereits bestehende Raumangebote beispielsweise in Jugendzentren oder Gemeindehäusern bekannter zu machen, versprach Oberbürgermeister Prof. Dr. Würzner bis zur Jugendgemeinderatssitzung im Juni eine Liste mit den Optionen vorzulegen. Sie sollen über die Website der Stadt und andere Kanäle bekannter gemacht werden.
Anregungen von Jugendlichen zur Verbesserung der Lebensqualität in Heidelberg hatte JGR-Vorsitzender Enes Günay über soziale Medien abgefragt. Dabei wurden unter anderem bessere Radwege, günstigere Tarife im ÖPNV, Einkaufszenten außerhalb des Stadtzentrums, Flächen für Streetart, Grünflächen zum Entspannen, bezahlbarer Wohnraum, bessere Sportplätze im Freien, öffentlich nutzbare Sporthallen und eine plastikbecherfreie Stadt genannt.
Jugendgemeinderat Seyed Djawad Razawi, der selbst als Flüchtling nach Deutschland kam, beanstandete einen neuen Angstraum für Frauen in unmittelbarer Nähe zum Bauhaus. Er habe beobachtet, dass einzelne Geflüchtete hier Frauen belästigen und forderte mehr Sicherheitspersonal, das vor Ort aufklärt.
Oberbürgermeister Würzner bedankte sich für die offene Aussprache: „Was wir wollen, sind junge Menschen, die sich mit ihren Ideen einbringen, gerade wenn es darum geht, neue Stadträume zu entwickeln“.
Die Wahl des nächsten Jugendgemeinderats steht bereits im Dezember 2017 an.