max_dudlerIm Rahmen eines Festaktes weihten am 18. April Bernd Müller, der Leiter des Amtes Mannheim und Heidelberg von Vermögen und Bau Baden-Württemberg, und Andreas Falz, Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten, die ehemalige Sattelkammer als neuen Restaurant- und Imbissbereich für die Schlossbesucher ein. (Bild: Philipp Rothe) Max Dudler – am Pult – hat auch diesen neuen Bereich geschaffen: Der renommierte Architekt ergänzt mit dem Umbau der Sattelkammer sein international stark beachtetes Besucherzentrum – ein zweites Werk Dudlers im einzigartigen historischen Kontext von Schloss Heidelberg.

Bauen im historischen Kontext

Das Schloss mit seinen Gartenterrassen und Befestigungsanlagen zählt zu den meistbesuchten und zugleich bedeutendsten Baudenkmälern in Deutschland. Mit jährlich weit über 1 Million Gästen aus aller Welt ist es das am stärksten frequentierte historische Monument Baden-Württembergs. „Ein einzigartiges Monument mit hochfrequentem Besucherbetrieb: In einem so außergewöhnlichen Spannungsfeld zu bauen, ist eine Herausforderung.“ Darauf wies Bernd Müller, der Leiter des Amtes Mannheim und Heidelberg von Vermögen und Bau bei der Eröffnung der Sattelkammer hin.

Komplexe Aufgabe mit Bravour gelöst

„Eine angemessene Infrastruktur für die Besucher bereitzustellen, ist eine Notwendigkeit“ erläutert Bernd Müller die Komplexität der Aufgabe: Zugleich gelte es immer, die sensiblen Anforderungen des Monuments bis ins Detail zu respektieren. Mit Max Dudler konnte bereits für das Besucherzentrums ein kongenialer Architekt nach Heidelberg geholt werden. Sein 2009 bis 2011 errichteter Neubau stieß international auf höchst positive Resonanz. In der Gesamtkonzeption war bereits die benachbarte sogenannte Sattelkammer als Gastronomiebereich enthalten ebenso wie die Neugestaltung der Außenanlage.

Die Sattelkammer als historische Architektur

Ursprünglich war die Sattelkammer vermutlich Teil des Befestigungswerks und gehört zum komplexen System der Mauern, mit denen die Terrassen im steilen Hang über dem Neckartal gesichert wurden. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde das Gebäude als Stallung und Kutschenhaus genutzt. Im 18. Jahrhundert stürzte das Gewölbe ein. Nach einer Instandsetzung war ab 1979 hier eine Cafeteria untergebracht, die nun wieder neu eröffnet werden kann.

Arbeiten in der Sattelkammer

sattelkammerUm die eindrucksvolle Höhe des Innenraums von acht Metern wieder erlebbar zu machen, wurden sämtliche Einbauten aus neuerer Zeit entfernt und die drei Torbögen großflächig verglast (Bild: Philipp Rothe). Bei den neuen Materialien für Böden und Einrichtung wurde auf den subtilen Zusammenklang mit Charakter und Ton der historischen Sandsteinmauern geachtet. Zugleich erinnern Terrazzo und Holz an die ursprüngliche Nutzung als Remise. Die neue Küchentechnik macht es jetzt möglich, 40 Sitzplätze im Innenbereich, 40 Plätze im Freien sowie den Imbissbereich an einer Theke zu bedienen. Was an Technik und Infrastuktur für die Schlossgastronomie notwendig ist, fand Platz in historischen Nischen der Mauer.

Schlossgastronom: Martin Scharff

Als „präzise passenden Baustein im Angebot für unsere Gäste im Schloss“ bezeichnete Geschäftsführer Andreas Falz von den Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg den Gastronomiebereich in der Sattelkammer: „Wir setzen damit konsequent fort, was wir mit dem hochkarätigen Empfang im neuen Besucherzentrum begonnen haben“. Betreut wird auch dieser Bereich von der Heidelberger Schlossgastronomie unter Martin Scharff. Andreas Falz dazu: „Vom Gourmet-Restaurant bis zum Imbiss für die Ausflügler ist jetzt im Schloss alles auf hohem Standard möglich.“

www.schloss-heidelberg.de

Apr 2017 | Heidelberg, Allgemein | Kommentieren