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Herkules lebt – Vortrag über den Mythos im Schwetzinger Schloss

37_schwetzingen_innen_foto-sta-petra-schaffrodt-jan-2016-IMG_1830 [1]Herkules ist der bis heute wohl berühmteste Held der Antike – bekannt für seine übermenschliche Stärke und seine Abenteuer. Vielfältige und unterhaltsame Einblicke in den Herkules-Mythos sind zur Zeit in der Ausstellung „Herkules-Superman(n)?!“ in der Orangerie im Schwetzinger Schlossgarten zu sehen.
Die Staatlichen Schlösser und Gärten laden jetzt zu einem Vortrag über diesen Helden ein: Am 8. März unternimmt der Kurator der Ausstellung, Prof. Josef Walch, einen Gang durch die Kunst- und Kulturgeschichte von der Antike bis zur Gegenwart.

Vom Helden zum Mythos

herkules_farnese [2]Muskelbepackte Götter und Helden der griechischen Mythologie bevölkern als barocke Skulpturen das Lapidarium der Orangerie des Schwetzinger Schlossgartens. Unter ihnen befindet sich eine Kopie der berühmtesten Herkulesdarstellung der Kunstgeschichte, des Herkules Farnese. Von dieser dem griechischen Bildhauer Lysip zugeschrieben Skulptur gibt es nur noch eine Kopie aus römischer Zeit: Nach ihrer Ausgrabung 1546 galt die Antike als Sensation. Der antike Tugendheld Herkules wurde zum Herrscherideal des Barock. Auch in den Schlössern und Gärten Baden-Württembergs finden sich Herkulesfiguren, zum Beispiel vor dem Karlsruher Schloss oder an der Fassade des Ottheinrichsbau des Heidelberger Schlosses.

Moderner Herkules
Hercules_Louvre [3]Der Herkules-Kult zieht sich bis in das 20. Jahrhundert. Die ersten Bodybuilder um 1900 präsentieren sich stolz in Herkuleskostümen, Herkulesfilme aus Italien waren die Kinohits der 1950er Jahre, der erste Film mit Arnold Schwarzenegger trägt den Titel „Herkules in New York“ – und der links steht im Louvre in Paris.
Herkules wurde auch zur Werbefigur für gleichnamige Fahrradmarken. Viele Produkte, vom legendären Moped der Marke Herkules bis hin zum Herkules-Bier oder Herkules-Hosenträgern tragen den Namen des legendären antiken Helden. Der Kurator der Ausstellung, Prof. Josef Walch, unternimmt am 8. März in seinem Vortrag „Tugendheld, Herrscherideal, Supermann, Kraftprotz, Filmheld, Werbeträger“ einen Gang durch genau diese Kunst- und Kulturgeschichte von der Antike bis zur Gegenwart.

Experte für Kunst- und kulturgeschichte
Josef Walch wurde 1946 geboren und studierte Malerei und Grafik an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe und Kunstwissenschaft an der Universität TU Karlsruhe. Nach dem Staatsexamen war er lange als Kunstpädagoge tätig. Seit 1993 ist Walch Professor an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein in Halle; sein wissenschaftliches Publikationsverzeichnis ist umfangreich. Seit 1972 hat Walch seine eigenen Werke in zahlreichen Ausstellungen präsentiert. 2007 erhielt er den Kunstpreis des Kunstkreises Südliche Bergstraße Walldorf-Wiesloch.

Veranstaltungen im Begleitprogramm
25 Exponate werden in der historischen Orangerie zwischen den steinernen Originalen der steinernen Götter und Helden aus dem Schlossgarten gezeigt,