PK_Spielzeit_by_RotheIm Rahmen einer Pressekonferenz wurde der Spielplan des Theaters und Orchesters Heidelberg für die neue Theatersaison durch den Intendanten sowie die Leiter der Sparten bekanntgegeben.
Anwesend (Foto: Philipp Rothe) waren im Kleinen Saal des Rathauses der Stadt Heidelberg: der Oberbürgermeister der Stadt Heidelberg, Prof. Dr. Eckart Würzner, Intendant Holger Schultze, GMD Elias Grandy, der Leitende Dramaturg Schauspiel Jürgen Popig, die Geschäftsführende Dramaturgin Schauspiel Sonja Winkel, die Schauspieldramaturgin Lene Grösch, die Leiterin der Dance Company Nanine Linning, die Leiterin des Jungen Theaters Natascha Kalmbach, der Operndirektor Heribert Germeshausen sowie Operndramaturgin Merle Fahrholz.

Das Theaterjahr 2016|17 ist bei weitem noch nicht beendet. Aber natürlich laufen seit mehreren Monaten die Vorbereitungen für die neue Saison. Die Zuschauer dürfen wieder gespannt sein, was ihnen die einzelnen Sparten in der nächsten Spielzeit präsentieren werden. Der Spielplan enthält das klassische Repertoire ebenso wie zeitgenössische Stücke, bekannte Autoren wie noch nicht so bekannte.

Auch fünf Festivals stehen wieder im Plan des 5-Sparten-Hauses am Neckar. Neben dem „Winter in Schwetzingen“ (01.12.17 – 09.02.18), dem 35. „Heidelberger Stückemarkt“ (20.- 29.04.18), den beliebten „Heidelberger Schlossfestspielen“ (08.06.-29.07.18.), den Schülertheatertheatertagen (Frühjahr | Sommer 2018) ist vom 24. Februar – 04. März 2018 bereits die dritte „Tanzbiennale“ zu erleben.

Die Spielzeit wird nach den Theaterferien am 29. September im Schauspiel mit einer Neuinszenierung des modernen Theaterklassikers Bertolt Brecht „Der gute Mensch von Sezuan“ im Marguerre-Saal eröffnet.
Am 21. Oktober startet die Opernsparte mit der beliebten Mozart-Oper „Don Giovanni“, ebenfalls im Marguerre-Saal.

Das Junge Theater zeigt als erste Inszenierung ab dem 28. Oktober von Ulrich Hub „Nathans Kinder“. Hub hinterfragt mit dieser Neubearbeitung von Lessings „Nathan der Weise“ eine aktuelle Sicht auf den ‚richtigen‘ Glauben und rückt die beiden Jugendlichen Recha und Kurt in den Mittelpunkt.

Am 11. November starten die Tänzer der Dance Company Nanine Linning / Theater Heidelberg mit der Uraufführung „Dusk“ in die Tanzsaison.

Das Philharmonische Orchester Heidelberg präsentiert bereits am 20. | 21. September das 1. Philharmonische Konzert mit Werken von Mozart, Schnittke und Tschaikowsky.

Schwetzingen

Im Rahmen des „Winter in Schwetzingen“ findet am 01. Dezember 2017 die Premiere der Deutschen Erstaufführung „Mitridate“ (N. A. Porpora) im Rokokotheater Schwetzingen statt. Das Bühnenbild wird von Madeleine Boyd stammen. Porpora schuf gleich zwei Fassungen des Stoffs, eine für Rom, eine für London. Anlässlich des 250. Todestages des Komponisten wird diese musikalische Rarität das 12. Barockfest in Schwetzingen eröffnen.

„Writing to Vermeer“ ist eine Deutsche Erstaufführung mit Musik von Louis Andriessen, elektronischen Einspielungen von Michael van der Aa und unter der Regie von Johannes von Matuschka. Louis Andriessen (1939) ist der einflussreichste niederländische Komponist seiner Generation. Die zentrale Person seiner Oper ist der Barockmaler Jan Vermeer. Erstmals ist das Werk in Deutschland am 11. Mai 2018 zu erleben. Ab dem 22. Juni 2018 ist dann der „Fiedler auf dem Dach“ sogar über den Dächern von Heidelberg zu sehen. Das beliebte Musical „Anatevka“ von Jerry Bock erhielt neun Tony-Awards und begeistert nun bald die Besucher der „Heidelberger Schlossfestspiele“.

Natürlich setzt das Theater und Orchester Heidelberg auch weiterhin auf internationale Zusammenarbeiten. Der ungarische Ausnahmeregisseur Victor Bodo kehrt bereits zum dritten Mal nach Heidelberg zurück.
In der Brecht-Parabel „Der gute Mensch von Sezuan“ arbeitet er gemeinsam mit Schauspielern vom Budapester József-Katona-Theater und den Heidelberger Ensemblemitglliedern.

Eine Wiederentdeckung aus aktuellem Anlass ist das Franz Xaver Kroetz-Stück „Ich bin das Volk“. Zur Uraufführung 1994 gab es noch keine AfD und von einer Flüchtlingskrise war keine Rede. Intendant Holger Schutze stellt mit seiner Inszenierung die Fragen neu: Was ist Deutschland heute für ein Land? Premiere 24. November.

„Die Antigone des Sophokles“ (B. Brecht) inszeniert der Stuttgarter Regisseur Bernhard Eusterschulte am Deutschen Staatstheater Temeswar (Rumänien). Mit dabei ist der Heidelberger Schauspieler Steffen Gangloff. Die Aufführung wird auch in Heidelberg (31.01. – 04.02.2018), bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen sowie am Nationaltheater Luxemburg gezeigt.

„Der Jäger“ (Arbeitstitel) ist eine Uraufführung von Thomas Arzt – Premiere 09. Februar – wurde vom Heidelberger Theater in Auftrag gegeben. Th. Arzt war bereits zweimal mit Stücken beim „Heidelberger Stückemarkt“ vertreten.

Milan Peschel ist den Heidelbergern mittlerweile nicht nur aus dem Kino bekannt. Hier hat er sich bereits auch als Theaterregisseur bewiesen. Am 06. April bringt er nun die Komödie „Arsen und Spitzenhäubchen“ auf die Bühne des Marguerre-Saals.

„Wut“ – ein Text der Autorin und Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek, die nicht nur regelmäßig tagesaktuelle Themen anfasst, sondern diese auch weitertreibt – erfährt am 14. April auf der Bühne des Alten Saal seine Heidelberg-Premiere.

„Unser Lehrer ist ein Troll“, eine wunderbar absurde und komische Geschichte über zwei Kinder, die mit Köpfchen für ihre Freiheit und gegen ein autoritäres System aufstehen, ist für alle ab 10 Jahren im Zwinger1 eine Empfehlung des Jungen Theaters.

Mit „Wir“ zeigt das Ensemble um Natascha Kalmbach ab dem 08. April eine Uraufführung, in der Individualität, eigenverantwortliches Handeln und eine eigene Meinung nicht gefragt sind. Es sieht fast so aus, als sei der Roman von Jewgeni Samjatin (erschienen 1920), der als Vorlage für die Bühnenfassung für alle ab 13 diente, auch die Vorlage für eine „Schöne neue Welt“ sowie „Fahrenheit 451“ gewesen.

Das Philharmonische Orchester Heidelberg in der Leitung des GMD Elias Grandy bietet ab dem 21. September allen Freunden der klassischen und modernen Musik mit acht Philharmonischen Konzerten in der gesamten Spielzeit einen spannenden Ausflug in die unterschiedlichsten Facetten der Musik.
Der Bachchor bietet gemeinsam mit Solisten sowie dem Philharmonischen Orchester vier gemeinsame Konzerte. Und natürlich gilt es auch wieder die beliebten Piccolo – Jugend – Familien – und Kammerkonzerte zu erleben.

Insgesamt bietet das Theaterjahr 2017|18 sechs Musiktheaterpremieren, 12 Schauspielpremieren, eine Premiere im Tanz sowie sechs im Jungen Theater. Das Philharmonische Orchester erwartet die Konzertfreunde mit insgesamt 26 Konzerten.
Aber auch Erfolgsstücke der Spielzeit 2016|17 sind natürlich wieder im Spielplan zu finden, so u. a. „Die Zauberflöte“, „Hänsel und Gretel“, „Woyzeck“, „Biedermann und die Brandstifter“, „Tschick“, „Khora“, „Blutrote Schuhe““, „Ich heiße Ben“ sowie „drunter? drüber? durch?

Auch besteht bereits in dieser Spielzeit wegen der übergroßen Nachfrage die Möglichkeit, Tickets für ausgewählte Wiederaufführungstermine wie z. B. „Die Zauberflöte“, „Ein (bereits beinahe ausverkaufter, also nix wie hin an die Kasse) Sommernachtstraum“ und „Hänsel und Gretel“ zu erwerben.

Übrigens: „Entspannt ins Theater“ lautet das Motto.

Auch in der neuen Spielzeit rollen wieder die beliebten Theaterbusse, um den Interessierten aus dem Umland einen problemlosen Theaterbesuch zu ermöglichen. Mittlerweile ist das Netz auf 32 umliegende Gemeinden angewachsen, für die dieses Service-Paket gebucht werden kann.

Den gesamten Spielplan finden Sie natürlich auch auf der Homepage des Theaters.

März 2017 | Heidelberg, Allgemein, Feuilleton, InfoTicker aktuell, Theater & Orchester HD | Kommentieren