Andreas Gursky, Heidelberg-Ost, 1993 Kurpfälzisches Museum Heidelberg

Andreas Gursky, Heidelberg-Ost, 1993
Kurpfälzisches Museum Heidelberg

Andreas Gurskys (*1955) intensives Nachtpanorama „Heidelberg Ost“ zeugt von dieser Faszination. Wie Achim von Arnim und Clemens Brentano in „Des Knaben Wunderhorn“ lässt auch er den nächtlichen Sternenhimmel nach eigenen Vorstellungen glänzen. Selbstbewusst stellt er damit sein Werk an die Seite der romantischen Naturauffassung.
In den Campus-Bildern des Schweizer Künstlers Beat Streuli (*1957) wird Kunst als „Spiegel des menschlichen Geistes“ (Christopher Marlowe) sichtbar. Die mittels eines Teleobjektivs aufgenommenen Porträts halten den unverstellten Gesichtsausdruck junger Studenten aus New York und Marseille im beiläufigen Strom der Massen fest.

Hanno Ottens (*1954) geometrische Farbkompositionen, seine sich überlagernden abstrakten Farbflächen, faszinieren durch vielfältige Facetten reinen Lichts und führen damit Gedanken der Farbenlehren Runges (1810) und Goethes (1811) weiter. Licht und Schatten, Morgen- und Abendrot, Sonne und Mond, sämtliche Erscheinungsformen von Licht und Farbe, aber auch ihre symbolische oder metaphorische Wahrnehmung sind jenseits des Malerischen zentrale Themen romantischer Poetik.
Der literarische Text, in Handschriften, Inkunabeln und Büchern festgehalten, ist das Lebenselixier des menschlichen Geistes. Er regt den Betrachter zum Sehen und lustvollen Dechiffrieren an.
In Astrid Kleins (*1951) Hinterglasbild „poet to poet“ verwandelt sich ein Autograph Oscar Wildes zu einer kalligraphischen Chiffre: „Friendship is worth more than all the money in the world“.

Kurpfälzisches Museum der Stadt Heidelberg
Hauptstr. 97, 69117 Heidelberg
Tel.: 06221 / 58 34 020, Fax 06221 / 58 34 900
www.museum-heidelberg.de

Di – So 10 – 18 Uhr
 Montags sowie am 1. Mai geschlossen
Eintritt € 3,-, / € 1,80

März 2017 | Heidelberg, Feuilleton, InfoTicker aktuell | Kommentieren