Der Song „Imagine“ von John Lennon zählt zu den Klassikern der Popmusik. 1971 veröffentlicht, erzählt dieses Lied von einer Welt, die frei ist von Krieg, frei von Nationalismus und Privateigentum. Als Aufruf für Humanität und Frieden wurde „Imagine“ zur Hymne der internationalen Friedensbewegung.
Zugleich kann „Imagine“ aber auch als das Herzstück des künstlerischen und politischen Nachlasses von John Lennon gelten.
John Winston Lennon wurde am 9. Oktober 1940 in Liverpool geboren. Schon in jungen Jahren zeigte sich sein musikalisches und künstlerisches Talent, als er begann, die verschiedensten Musikinstrumente zu erlernen. Zudem beeindruckte er seine Umgebung durch Parodien, kleine Nonsens-Texte und Karikaturen, Gedichte und Kurzgeschichten. Zuerst präsentierte er seine Kinderzeichnungen auf dem Umschlag einer Langspielplatte und bat darum, sie sorgfältig aufzuheben, weil er eines Tages berühmt sein werde. Von 1957 bis 1960 studierte er folgerichtig Kunst am Liverpool College of Art, wo er seine erste Ehefrau Cynthia kennenlernt.
Schließlich berühmt wurde er – wenn auch nicht als Künstler – als Musiker. Um diesen besonderen Aspekt Lennon’schen Schaffens zu würdigen, wird die Ausstellung einen besonderen Schwerpunkt auf die Zeichnungen Lennons legen.
Der aufkommende Rock ’n’ Roll hatte zunehmenden Einfluss auch auf den jungen John Lennon. Vor allem die Musik von Elvis Presley förderte seinen Wunsch, nicht nur Künstler, sondern auch Musiker zu werden. Auf musikalische und organisatorische Initiative von Lennon ging Ende der 1950er Jahre die legendäre Band „The Beatles“ aus einer Reihe von Vorläuferbands hervor, die mit mehr als einer Milliarde verkauften Tonträgern die bisher erfolgreichste Band der Musikgeschichte werden sollte.
Wesentliche musikalische Anregungen erhielt Lennon auch von Bob Dylan , der sich in den USA zeitgleich als bedeutender Liedermachen etablierte. Das Stück „In My Life“ wurde vom britischen Musikmagazin Mojo zum besten Song aller Zeiten gewählt.
Nach dem Ende ihrer legendären Tourneen widmeten sich die Beatles gänzlich der Arbeit im Studio. Lennon komponierte 1967 das Stück „Strawberry Fields Forever“, das als Meisterwerk gilt.
Für die erste weltweit ausgestrahlte Fernsehsendung „Our World“ schrieb Lennon „All You Need Is Love“, die „Hymne des Summer of Love“.
Am 20. März 1969 heiratet John Lennon die japanische Avantgardekünstlerin Yoko Ono in Gibraltar. Am 31. März 1969 beendete das Paar in Amsterdam sein einwöchiges „Bed-In“. Lennon und Ono hatten unter dem Titel „Hair Peace. Bed Peace“ ab dem 26. März täglich im Hilton-Hotel weiß gekleidet vom weiß bezogenen Bett aus Interviews gegeben, um ein sichtbares Zeichen für den Frieden zu setzen.
Während des „Bed-Ins“ in Montreal wurde das Stück „Give Peace a Chance“ aufgenommen, das es im Juli des Jahres weltweit in die Hitparaden schaffte. Im November gab Lennon den Orden „Order of the British Empire“ zurück, den er 1965 mit den anderen Beatles erhalten hatte. Als Hauptgrund nannte er die Beteiligung Großbritanniens an den beiden Kriegen in Biafra und Vietnam.
Im Dezember 1969 organisierten Lennon und Ono die Plakat- und Posterkampagne „War Is Over“, um für den Frieden zu werben. Die Plakate waren in vielen Großstädten weltweit zu sehen, unter anderem in New York, Los Angeles, Toronto, Tokio, Rom und Berlin.
Ihre Message: “WAR IS OVER! IF YOU WANT IT”.
Im April 1973 bezogen John Lennon und Yoko Ono ein Appartement im Dakota Building in der 72. Straße in New York. Dort riefen sie den fiktiven Staat „NUTOPIA“ aus, ein Land, das weder Grenzen noch Pässe kenne. Die Nationalhymne „NUTOPIAs“ bestand aus drei Sekunden Stille und wurde auf dem Album „Mind Games“ veröffentlicht.
Am 8. Dezember 1980 wurde John Lennon gegen 22:50 Uhr von einem geistig verwirrten Attentäter vor dem Dakota Building erschossen. Lennons Tod löste weltweit eine Welle des Entsetzens aus. Der Song „Imagine“ erreichte erst nach seinem Tode die Spitze sämtlicher Singlecharts und wurde somit zum politischen und musikalischen Vermächtnis einer der schillerndsten Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts.
Die Ausstellung „Imagine John Lennon“
präsentiert das musikalische, poetische, künstlerische und politische Engagement von John Lennon und dokumentiert seine wichtigsten biografischen Stationen in Form von Songtexten, Objekten, Fotos, Videos, Zeichnungen und Lithographien. Sie setzt die Reihe der erfolgreichen Fotoausstellungen im KMH fort, die mit den „Sixties“ begannen und im Anschluss Grace Kelly, Marilyn Monroe und Marlene Dietrich vorstellten.
Eine Ausstellung der Ernst-Barlach-Museumsgesellschaft Hamburg in Kooperation mit dem KMH
Kurpfälzisches Museum der Stadt Heidelberg
Hauptstr. 97, 69117 Heidelberg
Tel.: 06221 / 58 34 020, Fax 06221 / 58 34 900
Dienstag – Sonntag 10 – 18 Uhr
Montags sowie am 1. Mai geschlossen
Eintritt: € 6,-, erm. € 4,50