Jungen Menschen mit Lern-, Mehrfach- oder psychischen Behinderungen eine Ausbildung zu ermöglichen und diese in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren – das ist das Ziel des Berufsbildungswerks Mosbach-Heidelberg. Im Dezember 2016 hat die Einrichtung ihre erweiterten Räume in Rohrbach-Süd eingeweiht. Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner zeigte sich (Bild: Philipp Rothe) bei einem Besuch begeistert von der Arbeit des Berufsbildungswerks: „Hier wird von Inklusion nicht nur gesprochen, sondern diese auch gelebt.
Junge Menschen mit besonderem Förderbedarf haben einen gleichberechtigten Anspruch auf Teilhabe an Bildung und Ausbildung. Es ist wichtig, ihnen den Sprung in ein eigenverantwortliches und selbstbestimmtes Arbeitsleben zu ermöglichen. Das Berufsbildungswerk leistet daher einen aktiven und wichtigen Beitrag zu einem inklusiven Heidelberg.“
82 Frauen und Männer machen ihre Ausbildung am Standort Heidelberg
Das Berufsbildungswerk Mosbach-Heidelberg wird von der Johannes-Diakonie Mosbach getragen. Es ermöglicht jungen Menschen, verschiedene Berufsfelder kennenzulernen und auszuprobieren. Zudem bietet es berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen sowie die praktische und theoretische Ausbildung in 25 anerkannten und besonders geregelten Berufen an, vier davon in Heidelberg: Dort absolvieren aktuell 82 junge Frauen und Männer ihre Ausbildung zum Fahrradmonteur, Friseur, Fachlagerist oder Fachpraktiker für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice. Mittelfristig soll das Angebot noch erweitert werden – auch dank des vergrößerten Platzangebotes am neuen Standort im Breitspiel in Rohrbach-Süd. Die erforderlichen fachtheoretischen Kenntnisse werden den Auszubildenden an der hauseigenen Sonderberufsschule vermittelt. Bei Bedarf stehen unter anderem sozialpädagogische, psychologische und medizinische Betreuung bereit.
Am Standort Heidelberg kümmern sich 26 Mitarbeiter des Berufsbildungswerks um die Auszubildenden. Insgesamt qualifiziert das Berufsbildungswerk Mosbach-Heidelberg derzeit an seinen Standorten 309 Auszubildende mit 113 Mitarbeitern. „Unsere Absolventen sind gut gerüstet für den Arbeitsmarkt und haben bei Industrie und Handwerk gute Übernahmechancen“, betonte Dr. Hanns-Lothar Förschler, Vorstandsvorsitzender der Johannes-Diakonie Mosbach, der Trägerin des Berufsbildungswerks. Drei von vier Auszubildenden finden nach ihrer Lehre eine Anstellung in einem Betrieb. „Es ist von wesentlicher Bedeutung, dass so viele Menschen wie möglich in eine Arbeitstätigkeit eingebunden werden und nicht von Förderung abhängig sind“, sagte Ulrich Jonas, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung und Beschäftigung bei der Stadt Heidelberg.
„Wichtig für das Selbstwertgefühl der jungen Menschen“
Die Auszubildenden durchlaufen während ihrer in der Regel dreijährigen Ausbildung einen starken Entwicklungsprozess, erklärte Manfred Weiser, Leiter des Berufsbildungswerks Mosbach-Heidelberg: „Durch die Ausbildung bei uns erhalten junge Menschen das Bewusstsein, dass sie etwas leisten und ihren Lebensunterhalt selbst verdienen können – das ist sehr wichtig für ihr Selbstwertgefühl.“ Seit 2011 ist das Berufsbildungswerk mit einem Standort in Heidelberg vertreten. Ansprechpartner für Interessierte sind die sogenannten Reha-Teams der Bundesagentur für Arbeit. Diese prüfen die Möglichkeit einer Ausbildung im Berufsbildungswerk Mosbach-Heidelberg.