SONY DSCAlfred Kubin war begeistert! (Bild: August Klett , „Bildniß des Frhn. Wächter-Lautenbach“, 1924, Inv. Nr. 600/15 © Sammlung Prinzhorn, Uniklinikum Heidelberg) 1920 besichtigte der österreichische Grafiker (1877-1959) die Sammlung Prinzhorn des Universitätsklinikums Heidelberg und verfasste über seinen Besuch einen leidenschaftlichen Bericht. Darin wünschte er sich die Öffnung der damals verborgenen Sammlung für Besucher : „Dann könne von dieser Stätte, wo gesammelt wurde, was Geisteskranke schufen, Geistesfrische ausströmen.“

Sein engagiertes Plädoyer veröffentlichte Kubin, der u. a. durch Ausstellungen mit dem Blauen Reiter bereits einige Berühmtheit erlangt hatte, im Mai-Heft der Zeitschrift „Das Kunstblatt“ 1922.
Mit rund hundert Werken rekonstruiert die Ausstellung Kubins Einschätzung von dreizehn Künstlern, die der Grafiker in seinem Kunstblatt-Artikel anonym vorstellte. Durch Berufsangaben sowie Stil- und Werkbeschreibungen lassen sich eindeutige Zuordnungen vornehmen. Die Auswahl der gezeigten Werke gibt nicht nur Kubins Blick auf die Sammlung wieder, sondern stellt vielmehr mit einer Fülle von weiteren Exponaten die Œuvres dieser Künstler vor.

Die Ausstellung

„Geistesfrische – Alfred Kubin und die Sammlung Prinzhorn“
2. März 2017 bis 30. Juli 2017
Vernissage: Mittwoch, 1. März 2017, 19 Uhr

Sammlung Prinzhorn im Zentrum für Psychosoziale Medizin
Voßstraße 2 – 69115 Heidelberg

Feb. 2017 | Heidelberg, Feuilleton, InfoTicker aktuell | Kommentieren