hd_neckarwieseBrausendem Verkehrslärm zum Trotz, trotz auch der Spaziergängerscharen am Neckarufer, trotz Boots- und Schiffsverkehr, trotz auch dem Aktionstag „Lebendiger Neckar“ – trotz alledem finden erstaunte Wanderer an nicht erwarteten Plätzen Teichrosen, Eidechsen im Sandsteinmauerwerk, Schilfrohr mit Teichrohrsängern inmitten, auch an einigen Sandstränden – zwischen Stauwehr und Alter Brücke – können sich findige Heidelberger aalen.

Wo Licht ist, gibt es bekanntlich Schatten: Überall dort, wo dem Verkehr rigoros Raum gegeben wurde (vor allem beiderseitig der Uferstraßen ab der Karlstorschleuse Richtung Ziegelhausen, gähnen Betonöde, versiegelte Uferstreifen, Spundwände und vegetationslose Zonen.

teichrohrsangerDie Natur hat sich einige Nischen zurückgeholt (dieser Teichrohrsänger auch). Neben dem Naturschutzgebiet im Altneckar bei Wieblingen gibt s im Heidelberger Stadtgebiet auf den 28 Kilometern beiderseitig des Flusses noch naturnahe Landschaften: 400 verschiedene Pflanzenarten wachsen an Neckarböschungen, darunter immerhin 20, die auf der Roten Liste stehen. Auch die Hälfte der 50 sich am Neckar tummelnden Vogelarten sind vom Aussterben bedroht.
„Stadt am Fluß“ – so heißt das ehrgeizige Unternehmen des Rathauses, welches dem Neckar wieder zu landschaftsgestaltendem Element verhelfen will. Gerade so wichtig, wie der städtebauliche Bezug zum Wasser sollen nach diesem noch zu erarbeitenden Konzept freilich Naturschutz und Biotope in Angriff genommen werden. Wie nicht nur der Tummelplatz Neckarwiese täglich erkennen läßt, ist der blauäugleindreinblitzende Fluß Lebens- und Erholungsraum der Heidelberger.
Wie es aussehen könnte, wenn mit wenig Mitteln – beispielsweise beim Yachtclub unterhalb der Heuss-Brücke, oder flußaufwärts von der Stadthalle bis zur Schleuse – wieder viele Pflanzen das Neckarufer begrünen würden, zeigt das bereits vor einiger Zeit dem Umweltausschuß vorgestellte landschaftsplanerische Gutachten eines Büros, das dem Umweltausschuß vorgestellt wurde. Handlungsbedarf machte der Ausschuß allemal aus, der ökologische Maßnahmen am Ufer auch als „Verbesserung der ästhetischen Qualität“ wertet.
Vorerst bleiben jedoch Papier und Dias mit Fotomontagen in den Schubladen. Denn die Wiederherstellung der Uferlandschaft kostet selbst bei abschnittsweisem Vorgehen viel Geld.

Aktionstag „Lebendiger Neckar“

Dieser Tag hat sich mittlerweile als fester Bestandteil im kulturellen Leben der Städte und Gemeinden am Neckar etabliert. Bereits zum 16. Mal werden am Sonntag, 18. Juni 2017, die Kommunen von Mannheim bis Eberbach einladen. Auch am Neckarufer in Heidelberg wird es wieder ein vielfältiges Mitmach- und Veranstaltungsprogramm für Kinder, Jugendliche und Erwachsene geben. Die Besonderheit der Veranstaltung ist, dass sie als Fest des bürgerschaftlichen Engagements teilnehmenden Akteuren die Möglichkeit bietet, sich und ihre Aktivitäten zu präsentieren.

Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am 16. Februar 2017 mit großer Mehrheit die Teilnahmekriterien zum „Lebendiger Neckar“ verbindlich festgelegt. Teilnahmeberechtigt sind demnach nach vorheriger Anmeldung:

gemeinnützige Vereine, Verbände, Institutionen und Organisationen mit Sitz in Heidelberg,
Heidelberger allgemeinbildende Schulen,
Heidelberger Kindergärten und ähnliche pädagogische Einrichtungen/Bildungseinrichtungen sowie
Teilnehmer mit ähnlicher Ausrichtung mit Sitz in Heidelberg,
politische Parteien, Wählervereinigungen und -gemeinschaften, sonstige Wählergruppen und ihnen nahestehende Organisationen,
die Ämter der Stadt Heidelberg.

Nicht teilnahmeberechtigt sind insbesondere gewerbliche und professionelle Anbieter und Schausteller. Unzulässig sind zudem alle Aktionen, die dem Charakter des „Lebendigen Neckar“ als Fest des bürgerschaftlichen Engagements widersprechen. Dazu gehören insbesondere politische Aktionen und Bürgerinnenbeteiligungsaktionen sowie das Sammeln von Unterschriften zu jeglichen Themen.

Weitere Informationen unter www.heidelberg.de  sowie bei Susanne Hering vom Amt für Sport und Gesundheitsförderung, Telefon 06221 5134413.
Eine Anmeldung zum „Lebendigen Neckar“ 2017 in Heidelberg ist bis spätestens Mittwoch, 8. März 2017, per E-Mail an lebendiger.neckar@heidelberg.de  möglich.

Feb. 2017 | Heidelberg, Allgemein, InfoTicker aktuell, Junge Rundschau, Senioren | Kommentieren