Die Versorgung mit flächendeckendem Breitband-Internetzugang ist in den vergangenen Jahren in Heidelberg deutlich erweitert worden. Die Stadt Heidelberg möchte den Ausbau – auch mit Unterstützung durch Fördermittel von Bund und Land – weiter vorantreiben.
Der Gemeinderat hat am 16. Februar 2017 einstimmig der Einreichung eines Förderantrages beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) zum Breitbandausbau in Heidelberg zugestimmt.
Grundlage für die Einreichung des Bundesförderantrages sind die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie des TÜV Rheinland: Demnach sind mittlerweile rund 88 Prozent aller Haushalte in Heidelberg mit einer Übertragungsrate von mindestens 50 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) angeschlossen. Bei dieser Geschwindigkeit ist ein Lied etwa in einer Sekunde heruntergeladen, ein zweistündiger Film in circa drei bis vier Minuten. Zum Vergleich: In Baden-Württemberg sind nur etwa 71 Prozent der Haushalte an schnelles Internet angebunden. Die insgesamt positive Situation in Heidelberg ergibt sich durch den Breitbandausbau durch Telekommunikationsanbieter sowie die Stadtwerke Heidelberg und die Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz Heidelberg (GGH).
Schnellere Datenübertragung für unterversorgte Gebiete
Dennoch bestehen weiterhin unterversorgte Bereiche im Stadtgebiet. Dort ist in den kommenden drei Jahren kein Ausbau durch Telekommunikationsunternehmen auf mindestens 30 Megabit pro Sekunde zu erwarten, da die Unternehmen keine ausreichende Rentabilität sehen. Mit Hilfe der Fördergelder von Bund und Land sollen diese Gebiete mit schneller Datenübertragung ausgestattet werden und somit die „weißen Flecken“ der Breitbandversorgung verschwinden.
Als unterversorgte Gebiete in Heidelberg gelten insbesondere:
Teilbereiche von Schlierbach, Ziegelhausen und Neuenheim (Ludolf-Krehl-Straße),
äußere Wohnbereiche (Königstuhl, Kohlhof, Kurpfalzhöfe, Neurott und Grenzhof),
die Gewerbegebiete Fabrikstraße, Handschuhsheim-Nord, Hardtstraße, Im Bosseldorn, Pfaffengrund, Rohrbach-Süd, Weststadt, Wieblingen-Süd, Wieblingen-West,
die noch zu entwickelnde Konversionsfläche Patrick-Henry-Village.
Ziel des Bundesförderprogramms ist es, Breitbandnetze zu schaffen, die eine flächendeckende Versorgung mit Bandbreiten von mindestens 50 Megabit pro Sekunde sicherstellen. Das BMVI will hierfür insgesamt vier Milliarden Euro in schnelle Datenübertragung investieren. Die Stadt Heidelberg hatte in einem ersten Durchgang bereits Fördermittel in Höhe von 50.000 Euro zur Beauftragung und Durchführung der Machbarkeitsstudie erhalten.