lutherWas die Reformation vor 500 Jahren auslöste – darum geht es in diesem Jahr bei den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg. „Über Kreuz. Reformation und Gegenreformation in den Klöstern und Schlössern des Landes“ – so lautet der Titel des Themenjahres 2017. Wenn deutschlandweit an das 500. Jubiläum von Martin Luthers Thesenanschlag erinnert wird, richten die Staatlichen Schlösser und Gärten die Aufmerksamkeit auf die Schauplätze der damaligen Geschichte. Und die finden sich in hochkarätiger Auswahl im Land: Schloss Heidelberg und Schloss Weikersheim als prächtige Residenzen reformierter Fürsten, die großen Klöster in Maulbronn, Alpirsbach und Bebenhausen als Brennpunkte der theologischen Entwicklung – und viele weitere. Die Gegenbewegung, die katholische Gegenreformation, zeigt ihren ganzen Glanz in den prächtigen Kirchen und Klöstern Oberschwabens – aber auch in der Residenz Rastatt der katholischen Markgräfin Sibylla Augusta.

Informationen im Internetportal

SchlossWeikersheimDie Vielfalt der Veranstaltungen, die sich über das ganze Jahr verteilen, ist groß: Besondere Führungen, Musik, Ausstellungen, Literatur und Vorträge stehen auf dem Programm. Ein ansprechender Prospekt präsentiert eine Auswahl der wichtigsten Veranstaltungen; erhältlich ist die Broschüre in den Schlössern und Klöstern, zu bestellen über das Infotelefon der Staatlichen Schlösser und Gärten unter Tel. 07251-742770. Bemerkenswert ist das Design, mit dem die Staatlichen Schlösser und Gärten alle Medien des Themenjahres kenntlich machen: Eine Kollage aus Motiven der Reformationszeit, modern und vielfarbig verfremdet, fächert die Themen der Zeit auf und macht neugierig. Den Überblick über alle Themen des Jahres bietet bereits jetzt das Internetportal der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg – direkt zu finden unter der Webadresse www.ueber-kreuz2017.de

Originalschauplätze einer umwälzenden Epoche

csm_00_ssg_event_ueber-kreuz_presenter_161124_WEB_7951f50128-1Enorm waren die Umwälzungen, die von Martin Luthers Initialzündung vor 500 Jahren ausgingen: Mit der Reformation veränderte sich das bisherige politische Gefüge. Neue Machtblöcke entstanden, nach konfessionellen Interessen sortiert – und neue Konflikte und Kriege. Für die Menschen in den Ländern war das Bekenntnis des Herrschers das bestimmende – so sehr, dass sich bald kulturelle Gräben zwischen evangelischen und katholischen Gebieten auftaten. Was mit dem 16. Jahrhundert seinen Anfang nahm, lässt sich in diesem Jahr ganz besonders intensiv erleben: Bei der Spurensuche in den Monumenten des Landes trifft man auf die Originalschauplätze der Geschichte. Insgesamt machen 14 Monumente beim Themenjahr mit. Am 2. April startet das Programm.

14 Schlösser und Klöster in Baden-Württemberg

Schloss Heidelberg etwa war die Residenz der pfälzischen Kurfürsten, die sich früh der Reformation anschlossen. Im Auftrag des Kurfürsten entstand hier der „Heidelberger Katechismus“ – bis heute gültig. Das Schloss wurde zur glanzvollen Bühne der mächtigen evangelischen Kurfürsten.

klosterIn Kloster Maulbronn, heute UNESCO-Weltkulturerbe, siedelte der württembergische Herzog nach der Reformation eine Klosterschule an. Eine wegweisende Tradition entstand in dem ehemaligen Zisterzienserkloster, die bis heute anhält. In den Gebieten, die sich nicht der Reformation anschlossen, entstand mit der Gegenreformation eine Kunst, die mit dem Glanz der Kirchen die Hoffnung aufs Himmelreich sichtbar werden lassen wollte. Die großen Klöster in Ochsenhausen oder Schussenried, hinreißende Bauten des oberschwäbischen Barock, zeugen davon. Am besonderen Programm im Themenjahr „Über Kreuz“ beteiligen sich 14 Klöster und Schlösser im Land und laden dazu ein, Geschichte am Originalschauplatz zu erleben.

Jan. 2017 | Heidelberg, Allgemein, Feuilleton, InfoTicker aktuell, Kirche & Bodenpersonal | Kommentieren