Eine Studie des Instituts für Medizinische Psychologie am Universitätsklinikum Heidelberg soll zeigen, dass Mitgefühlstraining für Paare gegen Depressionen hilft, die Beziehungszufriedenheit steigert und dabei die Gesundheit verbessert.
Glückliche Paarbeziehungen wirken sich positiv auf unsere körperliche und psychische Gesundheit aus und tragen zu einer erhöhten Lebenserwartung der Partner bei. Wissenschaftler gehen davon aus, dass Paare in langjährigen zufriedenen Partnerschaften besser in der Lage sind,
mit Stress umzugehen und daher gesünder sind. Auch spielt die gegenseitige Unterstützung des Paares bei einer gesunden Lebensführung (z.B. Ernährung) eine wichtige Rolle.
Leidet einer der beiden Partner an einer Depression kann der gesundheitliche Nutzen aus einer bestehenden Partnerschaft jedoch eingeschränkt sein. Neben den typischen Symptomen wie einer gedrückten Stimmung oder Antriebslosigkeit konnten bei depressiv Erkrankten auch Beeinträchtigungen in der sozialen Interaktion (z.B. mehr Rückzugsverhalten, weniger Einfühlungsvermögen) gezeigt werden, was sich wiederum negativ auf die Beziehungsqualität und -zufriedenheit auswirken kann.
Neuere Therapieansätze bei Depressionen greifen insbesondere diese sozialen Aspekte auf und versuchen gezielt die Entwicklung eines achtsamen und mitfühlenden Miteinanders zu fördern (CBCT® – „Cognitively-Based Compassion Training“), um so den direkten Umgang zu verbessern. Jetzt untersucht eine neue Studie an der Uniklinik Heidelberg, ob ein solches Training für depressive Frauen und deren Partner nicht nur die depressiven Symptome und die Paarinteraktion positiv beeinflussen kann, sondern auch, ob dieser Effekt eine Verbesserung der körperlichen Gesundheit beider Partner mit sich bringt.
Studienteilnehmer gesucht
Teilnehmen können alle Paare ab einem Alter von 20 Jahren, die sich seit mindestens 2 Jahren in einer festen, heterosexuellen Partnerschaft befinden und an keiner schwerwiegenden körperlichen Erkrankung leiden. Für Paare, bei denen die Partnerin an einer Depression leidet, bieten wir ein zehnwöchiges achtsamkeits- und mitgefühlsbasierten Training mit 2-stündigen Terminen pro Woche an (Start ab sofort möglich). Hierbei steht das Erlernen eines achtsamen, wertschätzenden und mitfühlenden Umgangs miteinander im Vordergrund. Die Teilnahmegebühren von 300 Euro pro Person übernimmt das Institut für Medizinische Psychologie. Vor und nach dem Training werden zur Überprüfung der Wirksamkeit verschiedene Screenings, Fragebögen- und Laboruntersuchungen durchgeführt (Speichel- und Blutproben, Pulsgurt, Video- und Blickbewegungsmessungen), für die eine finanzielle Aufwandsentschädigung geleistet wird. Die Studie findet am Institut für Medizinische Psychologie, Universitätsklinikum Heidelberg, Bergheimerstraße 20, 69115 Heidelberg statt.
Bitten wenden Sie sich bei Interesse per E-Mail an Projekt.CBCT@med.uni-heidelberg.de.