Zenzontle in Zeist,
sie tut keinen Mucks,
schluckt und verschluckt
mir das Gluck.
Es zuckt in mir wie verruckt,
bleibe wie weggeduckt,
zage, zaudere, zitt´re,
auf der Zunge Geschmack
wie Wermut, der bitt´re.
Zenzontle in Zeist,
der Strand aus zuckrigem Sand,
Sandbänke veröden von Salz,
Ich krieg die Kröten nicht aus dem Hals.
Graugelbe Wolken ziehn auf und
Möwen zielen hungrig ins Nasse hinab.
Niemand mehr da, kein Zeichen im Meeresgrab.
Die Wellen sprudeln vom Grab her hinaus,
meine Liebste so fern, ich rück´ sie nicht raus.
Zenzontle in Zeist,
Meeresküsse wie Zucker und Zimt.
Unsere Hüften tanzten im Wellenwind
den kleinen Tod, sie kommet ja wieder,
brauchet nur etwas viel Ruh.
Im Doppelleben schindet sich irre
und spielt sie nun “blinde Kuh”.
Mich durchzuckt es noch immer, oh je,
vom Zahn der Weisheit bis in den kleinen Zeh.
Zenzontle = tropisches Vöglein der Liebe
Zeist = irgendwie fiktiver Ort der Begegnung
Fritz Feder
Eine in die Jahre gekommene Fünferbande, drei Männer, zwei Frauen, stellt bei einer Bonner Institution den Antrag auf Förderung des Projekts „Zwischen Biologie und Humanwissenschaften: Zum Problem der Entfaltung luxurierender weiblicher Sexualität auf dem Weg von den Hominiden-Weibchen zu den Homo-sapiens-Frauen aus evolutionstheoretischer Sicht mit ständiger Rücksicht auf die Naturphilosophie des Deutschen Idealismus“. Peer Sloterdijk skizziert das Unternehmen in Form eines klassischen Briefes, worauf die Mitstreiter per E-Mail antworten und auf diese Weise einen regen Austausch untereinander von mehr oder weniger intimen Überzeugungen und Geständnissen in Gang setzen. (Man begegnet sich persönlich nur kurz in Bonn und Karlsruhe nach dem erwartbaren Ablehnungsbescheid, und dabei kommt es zu unerwarteten Gemengelagen). Die (kulturellen und erotischen) Abenteuer der angeblich nur auf das Projekt konzentrierten Runde präsentieren sich als subjektiv gefärbte Erzählungen, die geprägt sind durch die (intimen) Lehrjahre der Zeit nach 1968: (mehr …)
Mit stabilen Schülerzahlen startet Heidelberg ins neue Schuljahr 2016/2017. Für rund 22.000 Schülerinnen und Schüler beginnt am 12. September wieder der Unterricht. Am Ende der ersten Schulwoche sind dann rund 1.100 Erstklässler an 18 öffentlichen und acht privaten Grundschulen am Start. Das sind rund fünf Prozent mehr als im Vorjahr.
Heidelberger Schulanfängerwochen
Zum zweiten Mal konnten in diesem Jahr Schulanfänger von einem neuen Betreuungsangebot profitieren: Von Ende August bis Mitte September nahmen 90 Kinder an den „Heidelberger Schulanfängerwochen“ teil, einem pädagogischen Angebot des Kinder- und Jugendamtes, das speziell auf die Bedürfnisse von Schulanfängern zugeschnitten ist. Den Kindern wird damit ein reibungsloserer Übergang vom Kindergarten in die Schule ermöglicht.
Am Sonntag, 18. September 2016, gibt es von 14 bis 18 Uhr wieder ein großes Spiel- und Mitmachfest für die ganze Familie auf der Neckarwiese. „Kinder haben Rechte!“ lautet das Heidelberger Motto für den Weltkindertag. Alljährlich rufen das Deutsche Kinderhilfswerk und UNICEF Deutschland dazu auf, diese Rechte und Bedürfnisse aller Kinder auch in das Zentrum von Politik und Gesellschaft zu stellen. Ausdrücklich werden dabei Kinder und Jugendliche eingeschlossen, die als Flüchtlinge in Deutschland Schutz suchen.
Die Pädagogische Hochschule Heidelberg bietet zum Wintersemester 2016/2017 erstmals das berufsbegleitende Weiterbildungsangebot „Deutsch als Fremdsprache /Deutsch als Zweitsprache“ an.
Das Angebot richtet sich insbesondere an Lehrende, die bereits in Integrationskursen tätig sind und noch die Zulassung durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) benötigen; darüber hinaus können sich Interessierte anmelden, die künftig in Integrations- oder anderen Kursen oder anderen unterrichten möchten. Der einsemestrige Kurs der Pädagogischen Hochschule Heidelberg beginnt am 29. September 2016; der erfolgreiche Abschluss wird mit einem „Diploma of Advanced Studies“ zertifiziert.
Das Festival heißt WeinLese. Eine der schönsten Kulturlandschaften in Europa bildet sein Ambiente. Und mit dem Beginn der Weinlese entfaltet der Rheingau seine besten Seiten. Das Festival will mehr sein, als eine Präsentation guter Bücher und ihrer Autoren, will mit dem einmaligen Charme der Landschaft, mit den grandiosen Veranstaltungsorten und dem wunderbaren Wein Bündnisse schließen. Es tut es! Wir wissen es …
Dunkel war´s, der Mond schien helle,
als ein Wagen blitzeschnelle
langsam durch die Hecken fuhr,
an der Ecke, traubenschwer, meine Liebste,
wie erscheinend aus dem Blattwerk trat,
Fügung war´s und doch: es war auch Tat.
Hügel, fallend, unter uns´ren Füßen
liegt die Landschaft vor uns da. Stille,
als ob man die Sterne klimpern hörte.
Feuchtes Gras und Blicke über weites Land
hinein in uns´re Augen, fast nimmt es uns
den irgend noch vorhandenen Verstand.
Eilig forschend Küsse hingegeben,
Irrsinn in der Süße milder Luft.
Ländlichkeit und ahnend wir des Weines Duft
fallen aus der rauhen Welt, wie neu erwählt.
So kann Nacht sich zart erweisen in den Reben.
Nirgendwo kein Hund uns räudig bellt.
Dann, der Rückzug, Schlüssel in den Händen,
geht die eine links, der andere retour,
dageblieben uns´re Spuren, Lichtgescheine nur.
Die Stille bleibt als Zeichen uns´res Banns,
Ranken, Blätter, Gräser wissend winken.
Taubenetzt die Schritte, zögernd. So kann,
was wir wurden, niemals wirklich schwinden.
Fritz Feder
Ich stehe im Badezimmer vor dem Spiegel und betrachte mich aufmerksam zu Beginn des Wasch- und Rasiervorgangs. Der Spiegel ist brauchbar und klar. Mein Gesicht strahlt gebremstes Altern, wenngleich nicht ein jünger Werden, aus. Wie denn auch? Ein paar Gesichtslinien, die sich mir im Laufe der letzten Jahre markant eingezeichnet haben, deute ich genügsam als Beleg für den Zuwachs an Denkfähigkeit und Weisheit, ja mitunter gar Glück. Glück kann anstrengend sein, heißt es. Zufrieden drehe ich den Wasserhahn auf. Das sofort einsetzende Rauschen bewirkt jedoch wieder mal einen Effekt, den ich nun schon aus täglicher Verrichtung kenne. Ich drehe den Hahn rasch ab und laufe in Richtung Toilette. Der Gang zum stillen Örtchen, das auf der anderen Seite meiner großen Wohnung liegt, wird zur kleinen Qual. Der Spiegel, der im Bad geblieben ist, würde mir die Wirkung in meinem Gesicht sichtbar machen, denke ich. Vor allem daran, dass bestimmte Wege in der Wohnung immer länger werden, merke ich, dass ich in die Jahre gekommen bin.
Aus: Die Tücken des Alltags oder: Der Teufel steckt im Detail von Fritz Feder
auch Facebookler und *Innen dürfen künftig – melden gerade Agenturen – das berühmte Kriegsfoto mit dem nackten kleinen Mädchen Kim Phuc sehen. Der Brief des Aftenposten-Chefredakteurs Espen Egil Hansen an Mark Zuckerberg hatte sich gestern weltweit und in Windeseile verbreitet: Hansen hatte Mark Zuckerberg direkt auf seine Verantwortung in der Öffentlichkeit angesprochen. „Nun räumt Facebook Fehler ein: Obwohl auf dem Bild ein unbekleidetes Kind zu sehen sei, erkenne das Online-Netzwerk die historische Bedeutung des Fotos an.“
Ist doch wirklich sehr nett! Oder?
Wenn Paare heiraten, und sie legen nichts anderes fest, tritt automatisch der Güterstand der Zugewinngemeinschaft in Kraft. Welche Konsequenzen der Güterstand mit sich zieht, das wird den meisten Betroffenen erst dann bewusst, wenn der Bund fürs Leben vorzeitig endet. Jetzt ist der große Kassensturz angesagt. Jetzt geht es darum, das während der Ehe erwirtschaftete Vermögen – oder auch die Schulden – aufzuteilen. Als Faustregel für den sogenannten Zugewinnausgleich gilt: Jeder behält das Vermögen, das er in die Ehe einbrachte.