
AFP Bild des Jahres
A Palestinian youth is arrested by Israeli soldiers for throwing stones during a protest by foreign, Israeli and Palestinian demonstrators.
Sie wachsen unter Gewalt auf. Sie erleben, wie an vielen Orten bewaffnete israelische Soldaten die Straßen beherrschen, wie Armee-Bulldozer Häuser zerstören, wie Siedler palästinensische Bauern bei der Feldarbeit angreifen und nachts Olivenhaine umhacken und wie Palästinenser an den Checkpoints gedemütigt werden.
Kinder, die sich mit Steinen gegen die Unterdrückung wehren, werden häufig in nächtlichen Razzien von israelischen Soldaten festgenommen und mit verbundenen Augen und gefesselt abgeführt, die Eltern wissen nicht wohin. Für manche ist es der Beginn einer monatelangen Haftzeit.
Überall auf der Welt sind Wissenschaftler gefährdet, sei es durch Krieg, Verfolgung oder durch Einschränkung der Forschungs- und Lehrfreiheit. Um diese besser zu unterstützen oder ihnen einen sicheren Platz für ihre Arbeit zu ermöglichen, haben 20 Hochschulen und Forschungseinrichtungen am 20. September 2016 in Bonn die deutsche Sektion des Scholars at Risk Network (SAR) gegründet, um solche Fragen zu beraten und auf Eingriffe in die Wissenschaftsfreiheit aufmerksam zu machen.
Das Heidelberger Schauspielensemble eröffnet die neue Spielzeit mit einer Uraufführung – an fahrbaren Infusionsständern (Probenfoto: Annemone Taake) trippeln und schlurfen ein paar alte, weißgekleidete Männer auf dem Gang eines Pflegeheims. Von wem oder was werden sie gepflegt, wenn die letzte Pflegerin ihren Dienst quittiert? Und wer pflegt die deutsche Kultur, wenn die letzte Burschenschaft der Vergangenheit angehört?
Es gibt Gefängnisse – hierzulande,
aus denen kommt man erst raus,
wenn die Zeit abgelaufen ist
oder man sich bewährt hat.
Manche Gefängnisse hierzulande
aber sind gar keine
und dennoch hilft keine Zeit,
hilft keine Bewährung.
Hilft nur der Sprung
über die unsichtbare Mauer,
ins Alles,
ins Nichts.
Fritz Feder
Die multimediale Ausstellung „Einstein inside – 100 Jahre Allgemeine Relativitätstheorie“ mit Exponaten zum Ausprobieren macht von Ende September bis Anfang November Station in Heidelberg. Auf Initiative der Fakultät für Physik und Astronomie und des Zentrums für Astronomie der Universität Heidelberg (ZAH) wird sie auf dem Campus Im Neuenheimer Feld zu sehen sein. Die Öffentlichkeit ist eingeladen, mit den interaktiven Ausstellungsobjekten auf eine
Erkundungsreise zu gehen und sich den komplexen Themen rund um die Relativitätstheorie auf unterhaltsame und spielerische Art und Weise zu nähern.
Die moderne Medizin hat die Anzahl der Behandlungsmöglichkeiten in nahezu jeder Krankheitssituation vergrößert. Dadurch sind Patienten, medizinisches und pflegerisches Personal stärker als bisher gefordert, aktiv zu entscheiden, welche Maßnahmen sinnvoll sind und welche nicht. Wissenschaftler aus München und Heidelberg haben eine Leitlinie entwickelt, die Krebspatienten, Angehörige und Behandlungsteams unterstützen soll, frühzeitig und wiederholt offene Gespräche zu führen.
Familienfotos, wissenschaftlichen Daten, die Kunstvideos, Texte, Gedichte, Finanzdaten, Dokumentationen, Websites und Archive – wir sind gerne bereit zu glauben, daß alles, was digital oder digitalisiert ist, sich bestens für die Zukunft aufheben lässt, da es ja in einem „universalen Code“ abgespeichert sei.
Viele Jahre nach ihrem Abschied von der Bühne entwickelt die langjährige Heidelberger Hans Kresnik-Tänzerin und Choreographin Kate Antrobus eine neue Performance für zehn junge Erwachsene. „Hive Mind“ lotet Spielmöglichkeiten zwischen Schauspiel und Tanz aus und bezieht unterschiedliche Quellen ein. Unter der führenden Hand von Antrobus entsteht, unterstützt von dem Theaterpädagogen und Schauspieler Sebastian Schwarz, eine aktuelle Form des Choreographischen Theaters im „Community Dance“-Bereich. Kate Antrobus arbeitet derzeit als Residenzchoreographin der neuen Förderschiene „Linie 26 – TANZ LOKAL Metropol“ am Choreographischen Centrum. (mehr …)
Senegalesischer Schnee
und diese unerbittlichen Kälten,
gefallen auf das Land im Sommer
vor dem Zusammenbruch der Welt.
Schwarzhäutige, hier zu Hause, dunkle Wut,
laben sich fröhlich die Zungen kalt,
erstmals und sans l ´eau d´ Evian
wer hätte das bloß gedacht.
Und Bedränger, Betrüger, Beseelte
treibt es sorgenvoll aus der Stadt.
Airport Dakar, billet pour l´ Europe,
sind denn noch Plätze frei?
Nur wenige bleiben da – ruhig.
Ob wohl noch kältere Kälten kommen?
Weitab im fernen Ursprungsland, beim Zeus
sitzen die Schicksals- und Wettergötter beisammen.
Während charmante Heldinnen,
schwül, nackt, unbeschreiblich weiblich
ihren göttlichen Tanz der Tänze servieren,
ist denen guter Rat wirklich teuer:
in welchen Wüsten braucht es fortan noch Schnee,
wohin sollen wir feuern unsere eisigen Blitze,
etwa ins eigene Land ?
Als Flugzeuge, scheinbar verfrüht
zum milden Himmel steigen, Papierdrachen gleich,
nach Paris, Zürich und Heidelberg,
sitzt dort, im Herbstlaub, ein lächelnder Knabe.
Hebt seinen Blick von Ritsos nach oben,
sucht nach Zeichen im durchbrochenen Gewölk.
Dann wieder, to gelasto paidi,
geduldig seinen Traum schlürfend,
immer weitere Legenden spinnend,
sehr zaghaft am Kleid der Zukunft webend,
ohnmächtig. Wartend und doch tatenreich.
Mit be-freiendem Blick
zeigt sein Finger auf die Frau.
Aus der Ferne donnert es sanft.
Jannis Ritsos ist ein griechischer Dichter,
“To gelasto paidi” (The laughing boy) ist ein Lied von M. Theodorakis,
Text des Liedes von Brendan Behan.
Fritz Feder (1983)

(v.l.) Albertus L. Bujard (Vertreter der Bürgerschaft der Stadt Heidelberg), Hanns-Jörg Sippel (Vorstand Stiftung Mitarbeit), Frank Zimmermann (Leiter der Koordinierungsstelle Bürgerbeteiligung der Stadt Heidelberg).
Foto: Timo Jaster / Stiftung Mitarbeit
Mit dem erstmals vergebenen Preis „Bürgerbeteiligung schafft Zukunft“ hat die Stiftung Mitarbeit die Stadt Heidelberg und Professor Helmut Klages für ihre Verdienste bei der Etablierung der Bürgerbeteiligung als kommunales Handlungsprinzip geehrt. Der Preis wurde im Rahmen des 21. Forums für Bürgerbeteiligung und kommunale Demokratie am 10. September 2016 in Loccum verliehen. „Die Stadt Heidelberg hat Wegweisendes geleistet. Sie ist bundesweit zum Vorbild für eine neue Praxis kommunaler Bürgerbeteiligung geworden. Professor Helmut Klages hat zu diesem erfolgreichen Weg entscheidend beigetragen. Diese Pionierleistungen wollen wir mit dem Preis würdigen“, begründet Hanns-Jörg Sippel, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Mitarbeit, die Preisvergabe.