Der erste Lehrstuhl für Kunstgeschichte an der Universität Heidelberg wurde im Jahr 1896 eingerichtet. Zwanzig Jahre später erfolgte die Gründung eines eigenen Instituts. Das 120-jährige Bestehen dieser Fachdisziplin an der Ruperto Carola ist Anlass für ein Festsymposium, zu dem das Institut für Europäische Kunstgeschichte am 21. Oktober 2016 einlädt. Die öffentliche Veranstaltung findet in der Aula der Neuen Universität, Universitätsplatz, statt und beginnt um 14.15 Uhr. Parallel dazu wird im Foyer eine Poster-Ausstellung zur Institutsgeschichte gezeigt. Ob das Bild links in dieser Ausstellung zu sehen sein wird, wissen wir von der Rundschau noch nicht – lesen Sie hier, was es damit auf sich hat.
Der erste Professor für Kunstgeschichte an der Universität Heidelberg war Henry Thode (1857 bis 1920), der von 1896 an in einer Abteilung für neue Kunst am Institut für klassische Archäologie lehrte. Die Gründung eines kunstgeschichtlichen Instituts an der Ruperto Carola folgte 1916. In den 1960er-Jahren kam es zur Einrichtung der Ibero-amerikanischen Abteilung und der Ostasiatischen Abteilung, die mittlerweile als eigenes Institut für die Kunstgeschichte Ostasiens besteht. Das heutige Institut für Europäische Kunstgeschichte hat sich 2004 dem Zentrum für Europäische Geschichts- und Kulturwissenschaften angeschlossen. Dort werden innovative Ansätze in der europäisch ausgerichteten Forschung und Lehre in den Fächern Geschichte, Kunstgeschichte, Musikwissenschaft und Religionswissenschaft zusammengeführt.
„Unser Institut steht heute für eine interdisziplinär und international ausgerichtete Kunstwissenschaft, in der auf der einen Seite traditionelle Stärken wie die Mittelalter- oder die Italienforschung gepflegt, auf der anderen Seite mit Projekten etwa zur Erforschung von Fälschungen, Musikvideos oder zur digitalen Erschließung von Text-Bild-Systemen neue Wege beschritten werden“, betont Institutssprecher Prof. Dr. Peter Schmidt.
Im Mittelpunkt des Festsymposiums am 21. Oktober stehen zwei Vorträge: Privatdozent Dr. Golo Maurer von der Bibliotheca Hertziana in Rom (Italien) wird über „,Heidelberger Verhältnisse‘ – Kunstgeschichte zwischen Zentrum und Peripherie“ referieren. Der Festvortrag von Prof. Dr. Heinrich Dilly von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg trägt den Titel „Wir hörten bei Thode, aber wir lasen Wölfflins Klassische Kunst“. Geehrt werden zudem vier Professorinnen und Professoren des Instituts für Europäische Kunstgeschichte, die in diesem Jahr runde Geburtstage feiern. Schüler würdigen ihr Wirken in vier Beiträgen. Neben der im Foyer der Neuen Universität gezeigten Poster-Ausstellung zur Kunstgeschichte an der Ruperto Carola ist auch eine Vitrinenausstellung in der Universitätsbibliothek Heidelberg, Plöck 107-109, zu sehen.
Informationen im Internet:
Institut fur Europäische Kunstgeschichte