emblem_united_nationsIn der Abteilung Geographie der Pädagogischen Hochschule Heidelberg wurde im September 2016 der erste UNESCO Chair in Baden-Württemberg und der elfte in Deutschland eingerichtet. Der Lehrstuhl für Erdbeobachtung und Geokommunikation von Welterbestätten und Biosphärenreservaten will die nachhaltige Entwicklung und Vermittlung von UNESCO-Welterbestätten, Biosphärenreservaten und anderen von der UNESCO kategorisierten Stätten fördern und Menschen den gesellschaftlichen Wert dieser Orte und Landschaften vermitteln.

Als Chairholder wurde Professor Dr. Alexander Siegmund, Leiter der Abteilung Geographie, eingesetzt.
„Für die Pädagogische Hochschule Heidelberg ist es eine hohe Auszeichnung, dass sie den ersten UNESCO Chair in Baden-Württemberg inne hat“, sagt Professor Dr. Hans-Werner Huneke, Rektor der PH Heidelberg. „Als bildungswissenschaftliche Hochschule sehen wir uns in der Pflicht, Lösungen für aktuelle gesellschaftliche Probleme zu finden und Menschen dazu zu befähigen, eine nachhaltige Entwicklung aktiv mit zu gestalten. Dabei handeln wir nicht mehr nur lokal, sondern stellen uns auch globalen Herausforderungen.“ Durch seine Vernetzung mit den rund 710 UNESCO Chairs in 124 Ländern gebe der nun eingerichtete Lehrstuhl hierfür wertvolle Impulse, so Huneke.

logoDer Einrichtung des „UNESCO Chair on World Heritage and Biosphere Reserve Observation and Education“, lautet der englische Titel, vorausgegangen ist ein mehrjähriges nationales und internationales Begutachtungsverfahren. Initiiert und getragen wird der Lehrstuhl durch die Abteilung Geographie unter der Leitung von Professor Dr. Alexander Siegmund. Der Heidelberger Lehrstuhl wird die nachhaltige Entwicklung und Vermittlung der weltweit circa 1.100 UNESCO-Welterbestätten, der rund 670 Biosphärenreservate und anderer von der UNESCO kategorisierten Stätten (zum Beispiel Geoparks) voranbringen.

„Zum Schutz dieser Orte wollen wir neue Konzepte und Methoden der Umweltforschung und -kommunikation entwickeln, erforschen und verbreiten“, erklärt Professor Siegmund. „Wir werden hierzu digitale Geomedien – wie Satellitendaten und geoökologische Labor- und Feldmethoden – einsetzen, um die Entwicklung der UNESCO-Stätten zu analysieren, zu modellieren und zu visualisieren.“ Auf diese Weise fördere der UNESCO Chair den Erhalt, das Management und die Bewusstseinsbildung des universellen Werts dieser Orte und Landschaften, so Siegmund.

Hintergrund

ph_hdDie Abteilung Geographie der Pädagogischen Hochschule Heidelberg weist eine langjährige Expertise vor allem in der Nutzung von Satellitendaten und anderer digitaler Geomedien in der Untersuchung und Vermittlung von Umweltveränderungen auf. Zusammen mit innovativen geoökologischen Feld- und Labormethoden wurde so das spezielle Profil aus Umweltforschung, Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) etabliert.
Zur Umsetzung ihrer Forschungs- und Bildungsaufgaben kann der UNESCO Lehrstuhl außerdem auf die Expertise der GIS-Station, Klaus-Tschira-Kompetenzzentrum für digitale Geomedien an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, und des Geco-Lab, Kompetenzzentrum für geoökologische Raum-erkundung, zurückgreifen. Der UNESCO Chair ist zusätzlich in einen inter-disziplinären Fächerverbund der Hochschule integriert, der naturwissenschaft-liche, technische und gesellschaftsrelevante Projekte in Forschung und Lehre durchführt.
Das UNITWIN/UNESCO Chair-Programm wurde 1992 durch die UNESCO ins Leben gerufen, um die Umsetzung der Ziele der UNESCO in Bildung und Wissenschaft zu fördern, wie etwa die aktuellen „Sustainable Development Goals“. Dazu trägt die internationale Vernetzung der derzeit etwa 710 UNESCO Chairs in 124 Ländern bei, elf davon in Deutschland. Der UNESCO Chair on World Heritage and Biosphere Reserve Observation and Education an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg ist der einzige in Baden-Württemberg.
An der Pädagogischen Hochschule Heidelberg werden rund 4.700 Studierende von etwa 300 hauptamtlichen Professorinnen und Professoren bzw. Lehrenden und zahlreichen zusätzlichen Lehrbeauftragten betreut. Die Kernaufgaben der Hoch-schule sind die Bildung pädagogischer Fach- und Führungskräfte, die bildungs-wissenschaftliche, fachdidaktische und sonderpädagogische Forschung und Weiter-bildung sowie die Qualifizierung von Promovierenden sowie Postdoktoranden.

Sep. 2016 | Heidelberg, Allgemein, Politik, Zeitgeschehen | Kommentieren