Dunkel war´s, der Mond schien helle,
als ein Wagen blitzeschnelle
langsam durch die Hecken fuhr,
an der Ecke, traubenschwer, meine Liebste,
wie erscheinend aus dem Blattwerk trat,
Fügung war´s und doch: es war auch Tat.
Hügel, fallend, unter uns´ren Füßen
liegt die Landschaft vor uns da. Stille,
als ob man die Sterne klimpern hörte.
Feuchtes Gras und Blicke über weites Land
hinein in uns´re Augen, fast nimmt es uns
den irgend noch vorhandenen Verstand.
Eilig forschend Küsse hingegeben,
Irrsinn in der Süße milder Luft.
Ländlichkeit und ahnend wir des Weines Duft
fallen aus der rauhen Welt, wie neu erwählt.
So kann Nacht sich zart erweisen in den Reben.
Nirgendwo kein Hund uns räudig bellt.
Dann, der Rückzug, Schlüssel in den Händen,
geht die eine links, der andere retour,
dageblieben uns´re Spuren, Lichtgescheine nur.
Die Stille bleibt als Zeichen uns´res Banns,
Ranken, Blätter, Gräser wissend winken.
Taubenetzt die Schritte, zögernd. So kann,
was wir wurden, niemals wirklich schwinden.
Fritz Feder