Mal eben einen Tag im mittelamerikanischen Regenwald verbringen? Im Herbst 2016 ist der spektakuläre Kurztrip möglich: Das Historische Museum der Pfalz in Speyer widmet sich in seiner nächsten großen, kulturhistorischen Ausstellung der „versunkenen“ Hochkultur der Maya. Deren Untergang gegen Ende des ersten Jahrtausends nach Christus gehört noch immer zu den großen Rätseln der Geschichte. Warum brach eine Gesellschaft, die über weitreichende mathematische, astronomische und landwirtschaftlich-technische Kenntnisse verfügte, mehr oder weniger unvermittelt zusammen?
Eine Gesellschaft, die über eine eigene hochentwickelte Schrift verfügte, die detaillierte Kalender entwarf und astronomische Konstellationen präzise voraussagen konnte, die fortschrittliche Methoden für Bewässerung und Anbau von Mais und anderen Nahrungsmitteln nutzte und aber zudem (im Bild und in der Ausstellung zu sehen) ein Exponat aus der versunkenen Hochkultur der Maya wie hier ein Mosaik, dies eindrucksvoll vor Augen führen.
Neben dem Bevölkerungswachstum als Grund für den Untergang existieren weitere vielfältige Theorien und Ideen für das Mysterium der verlassenen Tempelanlagen. Dürreperioden und damit verbundene Missernten, Kriege zwischen den Königreichen und der Zusammenbruch der Infrastrukturen sind einige davon, die in Speyer auf Basis aktuellster Forschungsergebnisse dargelegt und diskutiert werden.
„Viele der Probleme, mit denen die Maya damals zu kämpfen hatten, sind auch heute wieder aktuell, wenn auch in globalem Maßstab“, resümiert Alexander Schubert. „Insofern kann man in unserer Ausstellung nicht nur in das Rätsel der Königsstädte eintauchen, sondern auch Anregungen für die Gegenwart mitnehmen.“
MAYA — Das Rätsel der Königsstädte
02. Oktober 2016 bis 23. April 2017
www.maya-ausstellung.de
Den Maya auf der Spur
Kinder und Familien können die Welt der Maya auf einem eigens konzipierten Rundgang mit vielen Mitmach-Stationen erkunden: Ausgerüstet mit einem eigenen Audioguide erfahren sie, wie die Maya ihre Stadtstaaten organisierten, wie sie ihren Lebensraum, den Regenwald, mit Brüllaffen, Nasenbären und Jaguaren teilten und bereits Avocados, Kürbisse und Kakao anbauten. Darüber hinaus erklärt die Ausstellung anschaulich, wie die kunstvollen Schriftzeichen der Hochkultur gelesen werden können. Kinder lernen die Maya so als großartige Baumeister, kundige Astronomen und mutige Krieger kennen.