Streckenweise deftige Kritik der Medien am „Das Jenke-Experiment“! Jetzt bekommt RTL es gerade – wie der Spiegel berichtet – auch mit der Niedersächsischen Landesmedienanstalt zu tun. Demnach prüfe die Medienaufsicht, ob die umstrittene Auftaktfolge – in der RTL-Reporter Jenke von Wilmsdorff mit harten Drogen experimentiert – jugendgefährdend gewesen sei.
„Wir prüfen, ob es einen Anfangsverdacht gibt, dass die Ausstrahlung jugendgefährdend gewesen ist“, erklärte eine Sprecherin der für den Privatsender zuständigen Medienaufsicht
gegenüber dem Spiegel. Grund für die Prüfung der Niedersächsischen Landesmedienanstalt: In der Auftaktfolge zur vierten Staffel von „Das Jenke-Experiment“ wird RTL-Reporter Jenke von Wilmsdorff dabei dokumentiert, wie er harte Drogen (unter anderem LSD und Ecstasy) in einem Selbstversuch zu sich nimmt – viele (Presse-)Stimmen wurden laut, dass die Folge drogenverherrlichend sei.
Der Kölner Sender hat sich bereits gegen die Vorwürfe gewehrt: „Wir dokumentieren das Thema Drogen, anstatt es zu tabuisieren. Drogenkonsum wird nicht verherrlicht, sondern eingeordnet, um vor den zerstörerischen Konsequenzen zu warnen“, so eine RTL-Sprecherin gegenüber Bild. Die Warnungen vor zerstörerischen Konsequenzen werden zwar ebenfalls beleuchtet, gingen mit Sätzen wie „Drogen sind etwas wunderbares“ oder „Man hat schon das Gefühl, jetzt mehr Wissen zu haben als vorher“ aber offenbar (sic: „etwas“?) unter.
Die umstrittene Sendung dürfte RTL dafür in einen Quotenrausch versetzt haben: 2,44 Mio. 14- bis 49-Jährige sahen am Montagabend „Das Jenke-Experiment“ bei RTL. Der Marktanteil lag damit bei herausragenden 24,8%, der Tagessieg war der Sendung nicht zu nehmen.