_MG_4489 a mm mm mmVon einer vierköpfigen Findungskommission, bestehend aus Stefanie Böttcher (Leiterin der Kunsthalle Mainz), Yvette Mutumba (bis Juli Kuratorin am Weltkulturen Museum, Frankfurt/Main), Philipp Ziegler (Wissenschaftlicher Mitarbeiter am ZKM, Karlsruhe) und Julia Philippi (Erste Vorsitzende des Heidelberger Kunstvereins) wurden aus den 33 Bewerbungen sechs Kandidaten ausgewählt und zum persönlichen Gespräch eingeladen. Die endgültige Wahl trafen der Vorstand in Beratung mit zwei Vertretern des Beirats des Heidelberger Kunstvereins und dem Vertreter der Findungskommission, Philipp Ziegler. Ursula Schöndeling (Foto: Samuel Henne) überzeugte die Jury dabei mit ihrer fundierten und breiten, in langjähriger Kunstvereins-Arbeit erworbenen Erfahrung und dem ebenso engagierten wie differenzierten Entwurf eines Ausstellungsprogramms für den Heidelberger Kunstverein.

Ursula Schöndeling wurde 1965 in Marburg an der Lahn geboren und studierte Kunstgeschichte, Philosophie und Literaturwissenschaft an den Universitäten Köln und Frankfurt/Main. Durch die Mitgründung des Künstlerprojektraums Oskar von Millerstr. und die enge Zusammenarbeit mit Studenten und Teilnahme an Lehrveranstaltungen der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste – Städelschule, Frankfurt/Main stellte sie der an den Universitäten vermittelten Theorie von Anfang an eine zusätzliche Perspektive auf die künstlerische Praxis an die Seite. Im Anschluss war Ursula Schöndeling u. a. als freie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Städel Museum, Frankfurt/Main (1998-2006), als Kuratorin und Projektleiterin von ATELIERFRANKFURT, Frankfurt/Main (2006) sowie als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Kuratorin am Kunstverein in Braunschweig (2006-2008) tätig. 2008 übernahm sie die künstlerische Leitung und Geschäftsführung des Kunstvereins Langenhagen (Hannover). Dort präsentierte sie sowohl internationale Positionen zeitgenössischer Kunst als auch Werke des künstlerischen Nachwuchses aus Niedersachsen in Einzel- und Gruppenausstellungen, viele davon als erste institutionelle Einzelausstellungen in Deutschland (u.a. Cally Spooner, Jean-Pascal Flavien, Tris Vonna-Mitchell, Nina Beier & Marie Lund und Laura Lamiel). Die bundesweite Beachtung dieser Tätigkeit dokumentiert sich auf beeindruckende Weise in einer wiederholten Nominierung für den ADKV/Art Cologne Preis für Kunstvereine in den Jahren 2010, 2012, 2013, 2015 und 2016 sowie anhand eines regen Medieninteresses.

Ursula Schöndeling wird Anfang 2017 zunächst für fünf Jahre die Leitung des Heidelberger Kunstvereins übernehmen; in ihre Amtszeit wird dabei auch dessen 2019 gefeiertes 150jähriges Jubiläum fallen. „In Heidelberg verzahnt sich gegenwärtig Traditionsbewusstsein mit Innovationsorientierung und den Bereichen Wissenschaft, Technik und Städtebau. Der Anschluss an zeitgenössische Herausforderungen, lokale Anliegen und globale Horizonte ergibt ein breites thematisches Spektrum zur Gestaltung des Ausstellungsprogramms“, umreißt die designierte neue Direktorin des Kunstvereins ihre Sicht auf das künftige Tätigkeitsfeld.


Aug. 2016 | Heidelberg, Feuilleton, InfoTicker aktuell, Junge Rundschau | Kommentieren