Wochen der Flucht und endlich in Deutschland. Viele Flüchtende haben die Tortur geschafft, sogar unbegleitete Minderjährige.
Hier stehen sie vor weiteren Herausforderungen, nicht zuletzt wegen der Sprachbarrieren. Die angehenden Jugend – und Heimerzieher der SRH Fachschule haben sich etwas ganz Besonderes überlegt: Kommunikation und Kennenlernen durch Kunst.
12 Auszubildende der Fachrichtung Jugend – und Heimerziehung der SRH Fachschule für Sozialwesen in Heidelberg, arbeiteten von Mai – Juli in einem Kunstprojekt mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtenden. Initiiert wurde dieser Workshop von der Kunstdozentin Bärbel Hoffmann in Zusammenarbeit mit dem Träger Zefie ( Zentrum für individuelle Erziehungshilfen/ Karlsruhe). Jeden Montag haben die Teilnehmer gemeinsam im Patrick Henry Village Heidelberg kleine Kunstwerke geschaffen. Der Kurs stieß jede Woche auf großes Interesse und die 20 Jungs im Alter zwischen 15 -17 Jahren zeigten wahre versteckte Talente: einige Wände des Kooperationspartners „Zefie“ wurden mit Ton, Holz oder Acrylfarben neu gestaltet. Viele von ihnen hatten zuvor nie mit Farben gearbeitet. Es zeigte sich, dass Kunst keiner großen Worte bedarf. Offenheit, ein respektvoller Umgang miteinander und eine große Portion Neugierde auf beiden Seiten brachte die Mischung aus Spaß und künstlerischem Schaffen. Die Anleitung der angehenden Jugend – und Heimerzieher war bewusst zurückhaltend, so dass die Jungs aus Eritrea, Nigeria, Gambia, Afghanistan und Syrien einen großen Gestaltungsspielraum hatten. So kam es zu den unterschiedlichsten bildnerischen Darstellungen, die ganz nebenbei auch viel Kultur und Identität der Jugendlichen wiederspiegelten. Ende Juli wurden die Ergebnisse des Projektes im PHV präsentiert. Besonderen Dank gebührt den Mitarbeitern von Zefie für die gute Zusammenarbeit und vorallem den Jungs der Inobhutnahmegruppe im PHV.
Rückblickend können die angehenden Jugend – und Heimerzieher einstimmig sagen: ,,Integration lässt sich nicht per Gesetz vorschreiben, sondern will gelebt werden!‘‘