„Virtuosen Irrsinn“ gab es bei Daniil Trifonows Klavierkonzert beim Festival in Verbier zu erleben, man möchte kaum glauben, was sich da auf der Bühne und anschließend im Saal abspielt: „Obgleich dies alles wie aus einer Welt von gestern klingt, wirkt es doch authentisch … Gut siebzig Jahre jüngste Musikgeschichte ignoriert er einfach –
und verkörpert durch seine Präsenz absolut glaubhaft eine Art Sergej Rachmaninow 2.0. Das Publikum steht, trampelt, schreit.“ Hier gibt es einen kompletten Mitschnitt des Konzerts, sowie hier einen Ausschnitt:
„Grandios. Unheimlich“ hingegen die für Atlantic entstandenen Aufnahmen John Coltranes, die sich nun gesammelt in Mono (sofern die Monobänder überliefert sind) wiedererschließen lassen. Beim Stück „Olé“ möchte man nicht glauben, wie modern die Aufnahme noch heute wirkt: „Gleich zwei Kontrabässe werfen ihren Schatten auf den Boden der im Licht gleißenden Arena. Art Davis und Reggie Workman zupfen, streichen, verschmelzen ihre Linien zu einem dringlichen, insistierenden, irritierenden Tiefenpuls, der grummelnd nach vorne drängt, ohne je voranzukommen. … McCoy Tyner am Piano wirft immer nur Groove-Partikel hin, die er wiederholt, ohne sie je zu variieren, bis er sie irgendwann doch variiert, um sie dann wieder zu wiederholen, als wollte er am 25. Mai 1961 die Tanzmusik des 21. Jahrhunderts erfinden.“ Auch das wollen wir uns nicht entgehen lassen: