Freie, bezahlbare Grundstücke im Herzen von Heidelberg – eine Utopie? Studierende der SRH Hochschule Heidelberg haben sich im Rahmen einer Projektarbeit im Studiengang Architektur auf die Suche gemacht und sind mit ein wenig Umdenken und einem ausgeprägten Vorstellungsvermögen fündig geworden: Eine freie Fläche von 15.000 Quadratmeter bietet beispielsweise das Dach der Galeria Kaufhof an der Hauptstraße. Diese war für Philipp Crolly der Ausgangspunkt für seinen Entwurf
zum Thema kostengünstiger Wohnungsbau. Philipp Arévalos nutzte eine freie Ecke über einem bestehenden Wohnhaus am Römerkreisel und Aaron Weiss gestaltete ein unbebautes Parkhaus-Dach hinter dem Marschallhof in eine grüne Wohnoase um.
Bild oben (v.l.n.r.): Peter Engelhardt, Vorsitzender der BDB-Bezirksgruppe Heidelberg, Philipp Crolly, Philipp Arévalos, Aaron Weiss und Dr. Wolfgang Naumer, Vize-Präsident des BDB Baden- Württemberg bei der Preisverleihung an der SRH Hochschule Heidelberg
Die drei Master-Studenten der School of Engineering and Architecture der SRH Hochschule Heidelberg teilen sich in diesem Jahr den ersten Platz des Studentenförderpreises der Bund deutscher Baumeister (BDB). Bei der Preisverleihung, die am 30. Juni 2016 stattfand, lobten Peter Engelhardt, Vorsitzender der BDB-Bezirksgruppe Heidelberg und Dr. Wolfgang Naumer, Vize-Präsident des BDB Baden- Württemberg, die hohe Qualität der Entwürfe: „Über ganz verschiedene, kreative Ansätze haben die Studenten gezeigt, wie es gelingen kann, braches Potenzial mitten in der Stadt auszuschöpfen und damit einen Beitrag zur Integration zu leisten“, sagte Naumer. Engelhardt ergänzte: „Wir haben uns dagegen entschieden, eine der drei Arbeiten besonders hervorzuheben, da sie alle auf gleich hohem Niveau sind.“
Die Preisträger-Entwürfe wurden unter 23 Arbeiten ausgewählt, die alle im Rahmen der Module zwei und drei des Master-Studiengangs Architektur entstanden sind. Grundthese der Aufgabenstellung war es, dass Integration durch bauliche Maßnahmen im Stadtzentrum gefördert werden kann. „Mittendrin statt nur am Rand“ lautete das Motto. „Die Diskussion ist durch die hohe Anzahl neuangekommener Flüchtlinge neu entfacht, doch eigentlich beschäftigt uns diese Problematik schon seit Jahren“, sagte Prof. Andreas Bartels, der zusammen mit Prof. Kenn Schwarzbart die Studierenden während des Projekts betreut hat.
Die beiden Module fanden jeweils in 5-Wochen-Blöcken statt, so wie es beim sogenannten CORE-Prinzip der SRH Hochschule Heidelberg üblich ist. Das Studienmodell stellt praxisnahes und kompetenzorientiertes Lernen in den Vordergrund. Im ersten Modul ging es darum, geeignete Grundstücke mitten in Heidelberg zu finden, was sich als gar nicht so einfach herausstellte. „Die Studierenden sind stundenlang mit dem Fahrrad durch die Stadt gefahren, bevor sie fündig geworden sind“, erzählte Bartels. Im zweiten Modul wurde der Entwurf dann konzeptionell vertieft. Dabei spielte u.a. die Wahl der Baumaterialien eine Rolle.
Die Preisträger des Wettbewerbs erhielten Fördergelder von jeweils 200 Euro. Im Rahmen seines Hochschulprogrammes zeichnet der BDB jedes Jahr herausragende Arbeiten aus dem Fachbereich Architektur an der School of Engineering and Architecture der SRH Hochschule Heidelberg aus.
Bild (v.l.n.r.): Peter Engelhardt, Vorsitzender der BDB-Bezirksgruppe Heidelberg, Philipp Crolly, Philipp Arévalos, Aaron Weiss und Dr. Wolfgang Naumer, Vize-Präsident des BDB Baden- Württemberg bei der Preisverleihung an der SRH Hochschule Heidelberg