
»Das Grundrecht auf individuelle Prüfung des Asylanspruchs in Deutschland darf nicht zum Spielball politischer Interessen werden. Deutschland muss als weltoffenes Land bedrohten und verfolgten Menschen Schutz und Aufnahme bieten. Es würde unserer Politik gut zu Gesicht stehen, die zahlreichen Initiativen, die sich überall in unserem Land für Flüchtlinge engagieren und so deutliche Zeichen gegen Rassismus, Angst und Intoleranz setzen, demonstrativ zu stärken«, sagte Albert Recknagel, Vorstandssprecher von terre des hommes. »Stattdessen beobachten wir mit Sorge, dass das Klima bei uns zunehmend rauer und mitleidsloser wird. In einem Moment, wo sich die weltweiten Flüchtlingszahlen auf einem Höchststand befinden, konzentrieren sich bei uns politische Initiativen weitgehend darauf, wie man notleidende Menschen am besten loswerden und von unseren Grenzen fernhalten kann, anstatt Gemeinsamkeit zu stärken und den Schwächsten wirksam zu helfen.«
[2]Unter dem Klima von Abwehr und Ausländerfeindlichkeit leiden insbesondere minderjährige Flüchtlinge. Viele Kinder sind durch die Erfahrungen von Krieg und Flucht verängstigt und traumatisiert. Sie brauchen einen sicheren Aufenthalt und freundliche Unterstützung bei den ersten Schritten in ein neues Leben. »Stattdessen versetzen Fremdenfeindlichkeit und verbale wie auch tätliche Übergriffe sie ein weiteres Mal in Angst und Schrecken. Dem müssen Polizei und Behörden entschieden entgegentreten«, so Recknagel.
Um ein Zeichen gegen die Ausgrenzung von Flüchtlingen und die Bereitschaft zur Solidarität zu setzen, beteiligen sich zahlreiche terre des hommes-Mitglieder am Wochenende an Demonstrationen des Bündnisses »Hand in Hand gegen Rassismus« in Bochum, Hamburg, München und Berlin und an Menschenketten in einer Reihe weiterer Orte. »Wir sind Unterstützer des Aufrufes gegen Rassismus, weil wir es wichtig finden, den Einsatz unserer zahlreichen ehrenamtlichen Mitglieder für Werte wie Weltoffenheit und Toleranz öffentlich sichtbar zu machen«, so Albert Recknagel.