Immerhin hegen nach dem Brexit-Entscheid auch tausende Londoner Trennungswünsche. Bislang unterzeichneten über 46.000 Menschen bis Freitagmittag eine Petitionauf der Online-Plattform „change.org“, in der Bürgermeister Sadiq Khan aufgefordert wird, die Hauptstadt für unabhängig zu erklären und ihren EU-Beitritt zu beantragen. „London ist eine internationale Stadt, und wir wollen im Herzen Europas bleiben“, heißt es in der Petition: „Machen wir uns nichts vor – der Rest des Landes ist anderer Meinung. Deshalb sollten wir, statt bei jeder Wahl künftig passiv-aggressiv gegeneinander zu stimmen, die Scheidung vollziehen und mit unseren Freunden auf dem Kontinent zusammenziehen“. Eine weitere Online-Petition mit dem Titel „London soll Teil der Europäischen Union bleiben“ sammelte über 9000 Unterschriften, wie eine Nachrichtenagentur meldet.
Juni 2016 | Heidelberg, Allgemein, InfoTicker aktuell, Junge Rundschau, Politik, Theater | 4 Kommentare
24.Juni.2016, 18:41
Was soll dieser Kurzbericht?
Die Sache ist klar, auch wenn die Verbieger sich weiterhin alle Mühe geben werden.
Beste Grüße
Fritz
24.Juni.2016, 22:20
Was soll dieser „Kurzbericht“? Ja, die Sache ist klar. Und die „Verbieger“, das sind immer die Anderen, gell? Die Schotten wollen (nachdem sie mehrheitlich für einen Verbleib in der EU gestimmt haben) raus aus Engeland und in Europa wieder rein, und viele Londoner wollen (nachdem auch London mehrheitlich für einen Verbleib gestimmt hat) das auch. Darüber und über was auch immer einen „“Kurzbericht““ (allerdings ist das eine und heißt das auch „Meldung“) zu bringen, behalte ich mir auch künftig vor! Das, das solls. Basta – das kommt ja eigentlich immer mal wieder von Dir. Jetzt mal von mir: Basta!
25.Juni.2016, 06:34
Liebe Freunde,
Nach der Schock-Nachricht der vergangenen Nacht, für die die demokratie- und vernunftmissachtende Haltung des europäischen Establishments die Verantwortung trägt, ist DiEM25 wichtiger denn je. Unsere demokratische Bewegung wird die pan-europäische Solidarität stärken müssen, die wir brauchen um den Zerfall der EU zu verhindern.
Brüssel-Berlin-Frankfurt (das wahre Machtdreieck) wird zweifelsohne seine Autoritarismus-durch-Austerität-Bemühungen weiter verstärken und nur ein paar halbherzige Verbesserungen und Anreize anbieten. Wir müssen sie zur Rede stellen, bevor sie noch alles kaputt machen.
Währenddessen herrscht bei den Tories in London Chaos, ebenso bei Labour. DiEM25 muss überall in England und in Europa präsent sein und gegen Austerität, gegen Rassismus und für einen pan-europäischen Block gegen Brüssel hinwirken.
Ich bitte jeden Einzelnen von euch sich einzubringen und unsere Botschaft weitreichend zu verbreiten: über Twitter, Facebook, andere Netzwerke und E-Mail, sowie auch offline. Es ist entscheidend, dass Du mithilfst, die Dringlichkeit unserer Kampagne rüberzubringen und so viele Menschen wie möglich zu überzeugen, die Agenda von DiEM25 für ein demokratisches, soziales und offenes Europa zu unterstützen.
Wir dürfen uns von dem was gestern Nacht passiert, ist nicht demoralisieren lassen. Ganz im Gegenteil, lasst uns unseren Standpunkt stärken, lasst uns vortreten und für ihn werben und ihn verteidigen, jetzt mehr denn je.
Unsere Zeit ist gekommen und es ist entscheidend, dass wir uns mit aller Kraft einsetzen.
Grüße
Yanis Varoufakis
26.Juni.2016, 22:06
DiEM25 unterstütze ich gerne. Diese neue Bewegung hat gute und ehrliche Ideen und Absichten.
Widerlich ist die weiterhin und auch nach der Brexit-Abstimmung betriebene Stimmungs- und Panikmache. Sie kulminierte vor ein zwei Tagen für mich in der sensationalistisch aufgepeppten, ultimativen, rhetorischen Frage:“Muss Schweinsteiger England verlassen?“ Einfach grauenvoll solch abgewrackter Journalismus. Der Spiegel (online) entblödete sich nicht. Boulevard pur!
Aber…betrachten wir die Dinge mal etwas nüchtern: Mein Eindruck ist, dass die nunmehr Empörten und Verletzten vor allem bei den englischen Eliten und insbsondere dem Groß- und Finanzkapital zu finden sind. Diese setzen sich nun entsprechend in Szene. Dieser „herrschende Block an der Macht“ (Rudolf Bahro)wird alles daran setzen, die Abstimmung umzubiegen, ja umzumünzen. Sie wollen es nicht wahr haben und sprechen von einem Ausrutscher. Das kennt man.
In ein paar Monaten kann es gut sein, dass wir im Ergebnis beobachten müssen, dass die Briten gar nicht austreten: Zunächst mal kein Antrag auf Austritt, dann Rücktritt Cameron, Alarmsignale ohne Ende aus Brüssel bzw. vom „Festland“ (Juncker, Merkel, Hollande),Parlamentsabtimmung in London pro „remain“, Neuwahlen, zweite Volksabstimmung…finaler BREXITUS.
Dies könnte in etwa der Weg sein, es würde mich nicht wundern, wenn er beschritten wird. Und aber wenn dieser Weg tatsächlich gegangen wird, wird es den „Nationalisten“ bzw. „Populistischen Vereinfachern“ (auch ein Spiegel-Zitat) umsomehr Anhänger und Anhängerinnen zutreiben. Weil noch deutlicher werden wird, wie sich gewisse Eliten in Großbritannien bzw. Europa ihre eigen europäische Idee zurecht biegen.
Motto: Passt uns ein Wahlergebnis nicht, dann muss eben ein neues Votum her. Auf Teufel komm´raus. Und bis es wieder passt.
Beste Grüße
Fritz Feder