
Professor Sebastian Hoth, Leiter der Audiologie am CI-Zentrum, informiert eine Patientin über verschiedene technische Alltagshelfer für Menschen mit Hörschädigung.
Foto: Universitätsklinikum Heidelberg
Am 2. Juli 2016 lädt die Universitäts-HNO-Klinik Heidelberg zum dritten „Heidelberger Technikseminar“ für Hörgeschädigte ein / Herstellerfirmen präsentieren Zusatztechnik für Träger von Hörgeräten oder Cochlea-Implantaten: Es darf ausprobiert werden!
Hörgeschädigte sind im Alltagsleben mit einigen Schwierigkeiten konfrontiert: Was tun, wenn man Wecker, Telefon und Türklingel nicht hört? Was erleichtert das Sprachverständnis beim Fernsehen oder Telefonieren? Am Samstag, 2. Juli 2016, lädt die Universitäts-HNO-Klinik Heidelberg ab 10 bis ca. 15 Uhr zum dritten „Heidelberger Technikseminar“ ein: Menschen mit Hörgerät oder der Innenohrprothese
Cochlea-Implantat (CI) haben dann die Gelegenheit, sich ausführlich über die verschiedensten praktischen Alltagshelfer zu informieren. Vertreter mehrerer Herstellerfirmen geben in kurzen Vorträgen einen Überblick über die Produkte, außerdem dürfen die technischen Hilfsmittel ausprobiert werden. Selbsthilfegruppen der Schwerhörigen und CI-Träger aus der Umgebung sind mit Infoständen vertreten; die Mitglieder beraten und geben ihre Erfahrungen gerne im persönlichen Gespräch weiter. Die Teilnahme am Seminar ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Alle Vorträge finden mit Schriftdolmetscher statt. Ebenso steht eine Induktionsschleifenanlage zur Verfügung, mit der das gesprochene Wort direkt an die Hörsysteme der Besucher übertragen wird. Die Vorträge finden im Seminarraum 1 im Erdgeschoss der Kopfklinik, Im Neuenheimer Feld 400, 69120 Heidelberg, statt, Infostände und Industrieausstellung sind im Foyer der Klinik aufgebaut.
„Es gibt nur wenige Veranstaltungen, bei denen sich Hörgeschädigte einen umfassenden Überblick über das Spektrum an technischen Hilfsmitteln verschiedener Hersteller machen und diese gleichzeitig unter Anleitung ausprobieren können“, sagt Professor Dr. Mark Praetorius, Ärztlicher Leiter des Heidelberger CI-Rehabilitationszentrums an der Klinik. „Viele wissen gar nicht, welche Alltagshelfer es in diesem Bereich gibt und wie sie richtig eingesetzt werden.“ Auch der „Kabelsalat“, den CI-Träger vom Hersteller nach der Implantation mitbekommen und mit dem die elektrische Innenohrprothese z.B. direkt mit Fernseher oder CD-Player verbunden werden kann, überfordere viele. Die Heidelberger Technikseminare für Hörgeschädigte stoßen daher stets auf großes Interesse.
Umfassende ambulante Rehabilitation für Menschen mit Innenohrprothese
Hörgeschädigte, bei denen Hörgeräte nicht mehr ausreichen und die daher über die Versorgung mit einem Cochlea Implantat nachdenken, finden beim Technikseminar ebenfalls die richtigen Ansprechpartner. An der Universitäts-HNO-Klinik steht Patienten aus der Region das gesamte Spektrum der CI-Versorgung aus einer Hand zur Verfügung – vom ersten Beratungsgespräch über die Implantation und ambulante Rehabilitation bis hin zur lebenslangen Nachsorge. Über die therapeutischen Angebote, darunter u.a. audiotherapeutische Beratungen und Gruppentherapie sowie Musiktherapie in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Musiktherapieforschung (Victor Dulger Institut) in Heidelberg, informiert Professor Praetorius. Die ambulante Rehabilitation wird von Krankenkassen getragen.
Mit einem Cochlea Implantat, das Töne in elektrische Signale umwandelt und an das Innenohr weitergibt, können selbst hochgradig schwerhörige sowie ertaubte Menschen wieder hören. Doch dieses Hören unterscheidet sich stark vom natürlichen Gehör und muss erst wieder erlernt werden.
Weitere Informationen im Internet:
CI-Rehabilitationszentrum Heidelberg
Universitäts-HNO-Klinik Heidelberg