[1]Selten hat die Parkinsel von Ludwigshafen am Rhein einen derartigen Menschenauflauf erlebt. Der Begriff „Bad in der Menge“ umschreibt den Ausnahmezustand am Abend der Verleihung des „Preis für Schauspielkunst“ an Maria Furtwängler nur unzureichend. Das Festival-Publikum feierte Maria Furtwängler und bescherte ihr einen unvergesslichen Abend.
„So haben wir die Furtwängler ja noch nie gesehen“, schreibt die Bild-Zeitung. Und warum schreibt sie das? Weil jeder Schauspieler immer auch ein Bild von sich abgibt, wie führende Politiker auch, das einem so plausibel erscheint, und von Fakten genährt wird, dass man sich kaum noch vorstellen kann, dass dieser Mensch noch etwas anderes sein kann.
Maria Furtwängler wird in dem Film, den wir Ihnen nur zu gerne heute Abend als Meister- und Musterexemplar ihrer Schauspielkunst zeigen, zu einer Frau, die beides ist: sowohl — wenn Sie so wollen — die Furtwängler, wie man sie sich so vorstellt, also elegant, bourgeois, vom Bewusstsein getragen, ohne jede Frage zu den besseren Kreisen zu gehören, in denen man so schnell auf niemanden hören muss. Aber eben zugleich ist sie auch eine Frau, deren Wesen man in denselben Kreisen mit größter Sorgfalt bis hin zur Klagedrohung der Anwälte verstecken und verheimlichen würde: eine Alkoholikerin, drogenabhängig außerdem, die zynisch und verzweifelt nach irgendeinem Sinn im Leben sucht und der man in ihrer Lage buchstäblich alles zutraut, mindestens aber, dass sie so einen gut gebauten jungen Liebhaber hat, allerdings einen, der sich schamlos dabei fröhlich selbst bedient.“ Festivaldirektor Dr. Michael Kötz (Auszug aus der Laudatio)
„Das ist ein zauberhaftes Festival“, so die Preisträgerin des „Preis für Schauspielkunst“ 2016. Von der Laudatio des Festivaldirektors Dr. Michel Kötz war eine „Findung des Selbst – hautnah“, so Maria Furtwängler.
Im Anschluss an die Preisverleihung vor 2.400 Gästen in zwei komplett ausverkaufen Kinos wurde Isabelle Stevers Film „Das Wetter in geschlossenen Räumen“ — mit Maria Furtwängler in der Hauptrolle gezeigt.
Die bisherigen Preisträger für Schauspielkunst des Festival des deutschen Films:
Hanna Schygulla (2005)
Klaus Maria Brandauer (2006)
Katja Riemann (2007)
Nina Hoss / Devid Striesow (2008)
Hannelore Elsner (2009)
Moritz Bleibtreu (2010)
Andrea Sawatzki (2011)
Sandra Hüller / Otto Sander (2012)
Bruno Ganz (2013)
Anna Loos / Jan Josef Liefers (2014)
Corinna Harfouch / Mario Adorf (2015).
Über das Festival:
Ein Festival wie kein anderes. Mit zuletzt 88.000 Besuchern in einer Zeltlandschaft am Rhein. Ein Festival, bei dem nicht vom Geld die Rede ist, sondern von der Kunst des Kinos. Ein Ort der Begegnung von Publikum, Stars und Branche. Aus Liebe zum Kino – seit 2005 auf der Parkinsel Ludwigshafen am Rhein.