kanthaswamiZu einer Lesung der indischen Schriftstellerin Meena Kandasamy im Rahmen des Literaturprojekts „Heidelberg liest neue Weltliteratur“ lädt das Interkulturelle Zentrum (IZ) der Stadt Heidelberg gemeinsam mit dem Verlag „Das Wunderhorn“ und dem Südasien-Institut (SAI), Universität Heidelberg ein. Die Lesung ist am Mittwoch, 11. Mai 2016, um 20 Uhr im Großen Saal des Interkulturellen Zentrums, Bergheimer Straße 147, 69115 Heidelberg. Der Eintritt ist kostenlos. Meena Kandasamy ist eine indische Schriftstellerin, Lyrikerin, Übersetzerin und Aktivistin. Als Tabubrecherin bekannt thematisiert sie in ihren Werken die Rechte der Frauen, das Kastensystem im heutigen Indien, Prostitution und Gewalt.

Zwischen Armut und Macht 

HDLNW_Plakat Meena Kandasamy_WebMeena Kandasamy hat das Heidelberger Publikum bereits bei den Heidelberger Literaturtagen mit ihren Gedichten begeistert. In ihrem ersten Roman „Reis & Asche“, den sie im Interkulturellen Zentrum vorstellen wird, erzählt Meena Kandasamy von dem Massaker in Süd-Indien, bei dem 1968 zweiundvierzig landlose Dalit („Unberührbare“), Landarbeiter, in einer Hütte verbrannt wurden. Sie hatten das Undenkbare gewagt: die Stimmen zu erheben. Ihre Bitte um eine halbe Portion Reis mehr am Tag führte zu ihrer Ermordung.

Meena Kandasamy ist eine dieser starken Stimmen, denen das Interkulturelle Zentrum im Rahmen von „Heidelberg liest neue Weltliteratur“ Gehör verschaffen will. In ihrem Roman zerstört sie alle Erwartungshaltungen an Form und Sprache und gibt dem Ernst und der Tragik der Geschichte eine kraftvolle zusätzliche Dimension.

Jagoda Marinic, Leiterin des Interkulturellen Zentrums, begrüßt die Gäste. Es moderiert Prof. Dr. Hans Harder vom Südasien-Institut der Universität Heidelberg. Manfred Metzner vom Verlag „Das Wunderhorn“ liest die deutsche Übersetzung.

Förderung vom Land und der Stadt 

Das Projekt „Heidelberg liest neue Weltliteratur“ findet in Kooperation mit dem Kulturamt der Stadt Heidelberg und der UNESCO City of Literature statt. Es wird vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg und dem Kulturamt Heidelberg gefördert.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.iz-heidelberg.de, im Sekretariat des Interkulturellen Zentrums unter Telefon 06221 58-15600 oder per E-Mail an iz@heidelberg.de.

Mai 2016 | Heidelberg, Allgemein, InfoTicker aktuell, Junge Rundschau, Senioren, Rhein-Neckar.Region | Kommentieren