campactDie Befürworter reagieren aggressiv auf Kritik. Und Frankreich drohte mit einem Abbruch der Verhandlungen.[2] Kanzlerin Angela Merkel startet jetzt einen Rettungsversuch: Mit einer Werbeshow, getarnt als TTIP-Gipfel, will sie das Abkommen wieder flott machen. Ihr wichtigster Helfer ist Barack Obama. Er fliegt am 24. April ein. Der Anlass: die Hannover-Messe, größte Industrie-Messe der Welt. In der Kulisse der glänzenden Produktwelt wollen die Kanzlerin und der US-Präsident uns mit Händeschütteln und Kamera-Lächeln TTIP als gut verkaufen.

In der Aufmerksamkeit der Medien steckt eine große Chance: Wenn wir es schaffen, in jeder Fernseh-, Zeitungs- und Online-Nachricht über den Gipfel auch mit unserer großen Anti-TTIP-Demo zu erscheinen, unterbrechen wir die TTIP-Werbesendung! Die Welt-Presse zeigt dann zehntausende Bürgerinnen und Bürger, die friedlich und engagiert protestieren.

Seien Sie Teil dieser riesigen Demo in Hannover! Sie findet einen Tag vor Obamas Besuch statt – am Samstag, den 23. April. Ein breites Bündnis aus Gewerkschaften, Umweltgruppen und Sozialverbänden ruft dazu auf. Es kommt dabei auf jeden einzelnen an: Ich bin gegen TTIP – diese Aushöhlung der Demokratie nehme ich nicht hin!

Wie sehr der dauerhafte Widerstand dieser Bürgerbewegung wirkt, zeigt sich besonders gut an der schlechten Laune der Befürworter. SPD-Chef Sigmar Gabriel äußerte, Menschen, die gegen TTIP seien, würden „den Kopf in den Sand stecken”. Und sie fühlten sich eben wohl auf Demonstrationen.[3]

Und EU-Handelsministerin Cecilia Malmström? Sie steht hinter TTIP wie niemand sonst – doch zu erleben ist sie nur noch dünnhäutig und kritikunfähig. Zu unserer mit mehr als zwanzig Bündnispartnern geplanten Großdemo sagte sie barsch: „Macht euch nichts vor. Irgendjemand wird die Regeln für die Globalisierung schreiben!”[4] Die Antwort darauf ist: Ja, Frau Malmström – und das werden wir Bürger sein!

Die Mobilisierung für die Demo ist sehr gut angelaufen: Tausende Campact-Aktive verteilen demnächst Flyer. Zahlreiche Busse sind gemietet, immer mehr Menschen verabreden sich zu Fahrgemeinschaften. Jetzt kommt es auf Sie an – bitte schließen Sie sich an! Lassen Sie uns gemeinsam ein so deutliches Signal gegen TTIP setzen, dass weder die mächtigste Frau noch der mächtigste Mann der Welt daran vorbeisehen können. Die Chance ist da, TTIP endgültig zu Fall zu bringen. Jedes Plakat, das hochgehalten wird, jede Stimme, die zu hören ist und jedes Gesicht in der Menge hilft, dieses Ziel zu erreichen.

Bitte kommen Sie zur Demo am Samstag, den 23. April in Hannover. Los geht es um 12 Uhr auf dem Opernplatz nahe Hauptbahnhof.

Ich setze darauf, Sie in Hannover zu sehen!

Herzlich

Christoph Bautz, Campact-Vorstand

PS: Die letzte große TTIP-Demo in Berlin mit 250.000 Teilnehmer/innen hat unglaublich was bewirkt. Die Campact-Aktive Anne L. war dabei. Und drückt es so aus: „Zusammen haben wir es geschafft, dass die TTIP-Verhandlungen ins Stocken geraten und sich immer mehr Menschen gegen TTIP stellen – auch von Seiten der Politik.” Lassen Sie uns damit weitermachen!

[1] Emnid-Umfrage im Auftrag von Campact, Januar 2016

[2] „Frankreich droht mit Ende von TTIP-Gesprächen”, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11. März 2016

[3] „Fließende Grenze”, Spiegel 13/2016

[4] „TTIP-Gegner planen Proteste bei Obama-Besuch”, Frankfurter Rundschau, 5. April 2016

Apr. 2016 | Allgemein, InfoTicker aktuell, Junge Rundschau, Politik | Kommentieren