
Professor Dr. Beate Ditzen ist die neue Leiterin des Instituts für Medizinische Psychologie am Universitätsklinikum Heidelberg.
Foto: Universitätsklinikum Heidelberg
In der Forschung wird die Vielzahl der aktuell am Institut laufenden Projekte präsentiert, die einen weiten inhaltlichen Bogen von sozialer Neuroendokrinologie bis hin zur Psychotherapieforschung umspannen. Die Besucher können sich über die neurobiologischen Grundlagen der Paarinteraktion informieren und das zentralnervöse Netzwerk von sozialer Kognition und Belohnung wird ihnen anschaulich nahegebracht. Weitere Projekte befassen sich mit der Einführung eines systemisch-familienorientierten Behandlungskonzeptes an Akutkliniken und mit einer gruppentherapeutischen Intervention zur Schulung von Achtsamkeit und Mitgefühl.
In der Lehre wird der neu konzipierte Ansatz der Vorlesung mit einer aus Schauspielpatienten bestehenden „Lehrfamilie“ präsentiert und anhand von Video-Ausschnitten demonstriert. Die Besucher können ihr eigenes Wissen anhand von Prüfungsfragen testen und selbst vertiefende Fragen stellen.
Aus dem Bereich Psychotherapie stellt sich die neue Institutsambulanz für Patienten vor, welche aufgrund einer körperlichen Erkrankung auch psychisch stark belastet sind. Häufig ist durch die Erkrankung einer Person das nahe Umfeld – v.a. der Partner – mitbetroffen. In die Therapie werden deshalb die Ehe- oder Lebenspartner der Patienten mit einbezogen. Wie beide mit der (ggf. chronischen) Erkrankung umgehen und wie sie die Situation für sich als Paar wieder verbessern können, ist der Fokus der Arbeit vor dem Hintergrund unterschiedlicher Therapieschulen (kognitive Verhaltenstherapie, tiefenpsychologische Therapie, systemische Therapie und Musikpsychotherapie).
Das Haus gehört zum Gebäude der früheren Augenklinik und wurde innen zu einem großen Teil bereits renoviert und umgestaltet. Am Tag der offenen Tür werden fast alle Räume zugänglich sein: von Therapie- und Supervisionsräumen über den historischen Vorlesungssaal und das gerade fertiggestellte Forschungslabor bis hin zu Experimental- und Untersuchungsräumen.
Den Abschluss des Tages bildet die Antrittsvorlesung der neuen Institutsdirektorin, Prof. Dr. Beate Ditzen.
Antrittsvorlesung Prof. Dr. Ditzen
Die öffentliche Antrittsvorlesung von Prof. Dr. phil. Beate Ditzen für das Fach Medizinische Psychologie zum Thema „Partnerschaft und Gesundheit: Psychobiologische Mechanismen und Forschungsperspektiven“ findet am 15. April 2016 um 17 Uhr (s.t.) in der Alten Aula der Universität, Grabengasse 1, statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
Seit September 2014 leitet Professor Ditzen das Institut für Medizinische Psychologie in der Nachfolge von Professor Dr. med. emeritus Rolf Verres. Zuvor war sie als Postdoktorandin am Department of Psychiatry and Behavioral Sciences an der Emory University, Atlanta, GA USA, und als Oberassistentin am Psychologischen Institut der Universität Zürich, Schweiz, Abt. für Klinische Psychologie und Psychotherapie, tätig. Schon dort beschäftigte sich ihre Forschung mit den körperlichen Stresssystemen, dem Einfluss sozialer Beziehungen auf die biologische Belastungsantwort sowie umgekehrt dem Effekt von Hormonen auf das Sozialverhalten und die Gesundheit. Diesen Schwerpunkt hofft Professor Ditzen nun in Heidelberg weiter auszubauen. Das Institut für Medizinische Psychologie ist Teil des Zentrums für Psychosoziale Medizin (ZPM) am UniversitätsKlinikum Heidelberg, was eine enge Kooperation mit den Kliniken für Allgemeine Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik sowie dem Institut für Psychosoziale Prävention ermöglicht. Professor Ditzen berichtet, dass es gerade diese Einbindung in das ZPM und die exzellenten Möglichkeiten der Zusammenarbeit im Uniklinikum Heidelberg gewesen seien, die für sie den Ausschlag gegeben hätten, aus dem Ausland nach Deutschland zurückzukehren – eine Entscheidung, die sie nun im wunderschönen Heidelberg lebend nicht bereut habe.
Weitere Informationen im Internet:
Einladung Antrittsvorlesung Professor Ditzen
Institut für Medizinische Psychologie