Die Geschichten von zehn jüdischen Bürgerinnen und Bürgern, die in der Zeit des Nationalsozialismus aus Heidelberg geflüchtet sind oder deportiert wurden, stehen im Mittelpunkt der neuen Ausstellung „Begegnung“ im Foyer des Heidelberger Rathauses.
Die gemeinsam von der Stadt Heidelberg und dem Förderverein Begegnung e.V. initiierte Ausstellung wird am Donnerstag, 14. April 2016, um 18 Uhr eröffnet. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen.
Hinter den einzelnen Biographien der zehn vorgestellten Menschen wird das Gemeinsame ihrer Geschichte sichtbar: Das Leben der Heidelberger Juden war in den Jahren vor der Emigration oder Deportation geprägt von Schmähungen, Drohungen, gewalttätigen Übergriffen sowie massiven Beeinträchtigungen in allen Lebensbereichen.
Innerhalb der Ausstellung werden die Erinnerungen an die Verbrechen in Nazideutschland sowie die Schicksale der Überlebenden um eine Dokumentation von Wiederbegegnungen, gemeinsamem Erinnern und neuen Beziehungen ergänzt. Der Förderverein Begegnung e.V. will damit auch Zeugnis ablegen über seinen Anteil am Entstehen und Gedeihen von Verbindungen und Freundschaften zwischen den einstigen jüdischen Bürgerinnen und Bürgern der Stadt und dem Heidelberg von heute. Das mittelalterliche Wohngebiet konzentrierte sich auf die „Judengasse“ (im 19. Jahrhundert in „Dreikönigstrasse“ umbenannt), an deren Ende das „Judentor“ stand. Eine Hinweistafel am Ende der Dreikönigstrasse hält die Erinnerung an das im 18. Jahrhundert abgebrochene Judentor bis zur Gegenwart wach.
Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Wolfgang Erichson werden Konrad Müller vom Förderverein Begegnung e.V. und Kurator Reinhold Weinmann die Ausstellung „Begegnung“ vorstellen. Diese ist anschließend bis einschließlich 11. Mai 2016 im Foyer des Rathauses zu den regulären Öffnungszeiten – montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr – zu sehen.